Dem ESV Buchloe ist am Sonntagabend eine unerwartete Überraschung geglückt. Denn gegen den unangefochtenen Tabellenführer aus Erding sicherten sich die Freibeuter vor heimischer Kulisse den vierten Heimsieg in Serie und brachten dem Ligakrösus so die allererste Auswärtsniederlage der Spielzeit überhaupt bei. So behielten die Hausherren Dank einer konzentrierten Leistung am Ende auch verdient mit 6:3 (1:1, 3:2, 2:0) die Oberhand und holten damit drei ganz wichtige und sicherlich nicht unbedingt einkalkulierte Punkte, die die Piraten wieder auf den begehrten 10. Rang klettern ließen.
Vom Start weg boten die Piraten den favorisierten Gästen an diesem Abend dabei die Stirn und ließen sich auch nicht durch einige Rückschläge im Spielverlauf aus der Ruhe bringen. So egalisierten die Buchloer schon im ersten Drittel den 0:1 Rückstand durch Thomas Matheson, der die Gäste bei einer Zwei auf Eins Situation mit einem eiskalten Schuss in den Winkel in Führung gebracht hatte (6.) Doch Alexander Krafczyk fälschte in einem recht ausgeglichenen Auftaktdrittel noch vor dem ersten Seitenwechsel eine scharfe Podrezov-Hereingabe zum bis dahin leistungsgerechten 1:1 Ausgleich ab (17.).
Doch zu Beginn des zweiten Abschnitts folgte dann der nächste Dämpfer, als Erding durch Florian Zimmermann schnell wieder in Front ging (22.). Die Pirates ließen sich jedoch auch davon nicht beeindrucken und hielten weiter voll dagegen, sodass der Tabellenführer auch danach nicht wirklich ins Rollen geriet. Ganz im Gegenteil: Denn bis zur zweiten Pause drehten die Gennachstädter das Spiel, da man hinten weiter meist gut und kompakt stand und vorne kaltschnäuzig die sich bietenden Möglichkeiten verwertete. So traf Demeed Podrezov per Abstauber zum neuerlichen Ausgleich, nachdem zuvor dem in dieser Saison bislang so bärenstarken Erdinger Keeper Leon Meder die Scheibe durch die Hosenträger gerutscht war (30.). Und Buchloe blieb in den folgenden Minuten weiter frech und nutzte dann zwei Alleingänge sehenswert, um erstmalig selbst in Führung zu gehen. Erst hatte Michal Petrak Meder mustergültig verladen (34.), ehe Christian Wittmann per Rückhand alleine vor dem Gladiators-Schlussmann ebenfalls nervenstark blieb (37.). Und um ein Haar hätten die Buchloer ihren Vorsprung nach einer schönen Kombination sogar noch ausgebaut, doch Krafczyk setzte den Puck nur an die Latte (38.). Statt dem 5:2 verkürzten dann die Gäste noch vor der Pause auf der Gegenseite und das zu einem psychologisch ganz bitteren Zeitpunkt aus Buchloer Sicht. Denn nur noch sieben Sekunden waren auf der Uhr, als Tobias Cramer und ESV-Verteidiger Moritz Simon im Kampf um die Scheibe einen auf der Linie tanzenden Puck zum 4:3 über selbige drückten (40.).
Dieser Nackenschlag hätte im finalen Durchgang durchaus nochmals für eine Wende sorgen können, doch die Hausherren steckten auch dies weg und blieben weiter fokussiert und vor allem auch diszipliniert. Keine einzige Strafzeit handelte man sich schließlich in den 60 durchaus umkämpften Minuten ein, während den Gästen die Strafzeiten dann im Schlussdrittel letztlich zum Verhängnis wurden. Zwar kassierten die Gladiators im gesamten Spielverlauf auch nur 11 Strafminuten, doch neun davon alleine im Schlussdrittel. Und dies bestraften die Freibeuter mit zwei Powerplaytoren, die schlussendlich die Entscheidung und eben nicht mehr die Wende brachten. Zunächst hatte Alexander Krafczyk im Powerplay mit seinem berüchtigten Onetimer den Doppelpack geschnürt (44.), ehe Max mit dem 6:3 – ebenfalls in Überzahl – alles klarmachte (54.).