Es dauerte einige Minuten, bis erste Chancen zu verzeichnen waren und zudem war ein Powerplay nötig, welches die Tigers – Lammers hatte zwei Minuten gezogen – nach genau 17 Sekunden erfolgreich abschließen konnten. Davis trug die Scheibe nach vorne, nahm Kolozvary als Doppelpassgeber und netzte zur Führung ein. Fast genauso ging es den Gästen, die ihrerseits ein Überzahlspiel benötigten, um erste Möglichkeiten für sich zu verbuchen, was bis dahin allerdings Herden zu verhindern wusste. Zum Ende des Drittels ging einigermaßen der Faden verloren – ein Scheibenverlust im eigenen Drittel nutzte der ESVK blitzschnell, als Lewis Gracel einsetzte und damit den Ausgleich auf die Anzeigentafel schrieb. Auch der Rückstand zum 1:2 kündigte sich mehr oder weniger an, als Bayreuth den Gästen in dieser Phase oft zu viel Raum ließ. Spurgeon war es, der Krauß – lauernd am langen Pfosten im Slot – einsetzte, der dann keine Probleme damit hatte, die Führung zu erzielen. Mit Glück, und einem gut aufgelegten Herden, verhinderte man kurz vor der Pause einen weiteren Treffer, als man Thiel zwei Mal die Möglichkeit eröffnete, frei zu schießen.
Verändert und mit mehr Zug kamen die Tigers aus der Kabine – schnell hatte Schumacher die erste Chance, die Dalgic mit der Maske parierte. Dass man in 60 Sekunden eine Menge an Action packen kann, sah man in der 24. Spielminute. Zunächst zog Krauß zwei Minuten, dann tauschte man das Tor auf der Bahnseite komplett aus, welches zuvor mehrfach aus der Verankerung gesprungen war und im Anschluss zogen die Tigers ein Powerplay nach Maß auf – schnelle Pässe über alle Stationen, sodass am Ende Kolozvary frei stehend zum Ausgleich einschießen konnte. Nur Augenblicke später ging zunächst Lewis zum Abkühlen – der Pokovic in die Bande gerammt und damit komplett für den Rest der Partie aus dem Spiel genommen hatte – und erneut Krauß, der seinem Kollegen knappe 20 Sekunden später folgte und damit den Tigers ein Überzahlspiel mit zwei Mann mehr auf dem Eis ermöglichte, was diese eiskalt durch Davis, der eine hochspringende Scheibe aus der Luft nahm, zur erneuten Führung nutzten. Weiter Chancen erspielten sich die nun viel sicherer wirkenden Tigers durch Järveläinen, Zimmermann oder Lillich – und auch wieder in Überzahl kurz vor der Pause, als Gron und Rajala Maß nahmen.
Den ersten und einzigen Treffer des Abends auf Seiten der Tigers, der nicht im Powerplay fiel, erzielte Schug, der auf Zuspiel von Zimmermann aus halblinker Position abzogt und schnell, nach 42 gespielten Minuten auf 4:2 stellte, was jedoch der ESVK nur wenige Minuten später – dieses Mal die Gäste mit einem Mann mehr auf dem Eis – mit dem Anschlusstreffer durch Lammers beantwortete. Bindels, Zimmermann und Meisinger, sowie Kolozvary hatten ab der 54. Minute weitere gute Gelegenheiten, den Sack zuzumachen, was noch mal in Gefahr geriet, als Karlsson nach 56 gespielten Minuten für zwei Minuten zusehen musste. Allerdings agierten die Gäste überhastet, was zu zwei unerlaubten Weitschüssen während der eigenen Überzahl führte. Die letzte Chance nahm man sich dann noch selbst durch einen Wechselfehler, als noch zwei Minuten zu spielen waren. Das anschließende Powerplay der Tigers stach zwar nicht mehr, was einen Torerfolg anging, jedoch konnte man die Partie und den Sieg routiniert zu Ende spielen.
Petri Kujala nach dem Spiel: „Wir waren im ersten Drittel zu anfangs da, haben dann aber schlechte Entscheidungen getroffen. Es waren einfach Situationen, wo wir die zwei Tore weggeben haben. Wenn es dann anfängt zu laufen, gerade im Powerplay, was zu Anfang der Saison nicht so gut war. Wir haben diese Woche in jedem Spiel im Powerplay getroffen. Das macht dann natürlich den Unterschied in solch engen Spielen. Was soll ich sagen. 9 Punkte in dieser Woche. Riesen Respekt an die Jungs“.
Torfolge:
1:0 (6.) Davis (Herden, Kolozvary) PP1
1:1 (15.) Gracel (Lewis, Krauß)
1:2 Wörle (Lammers, Spurgeon)
2:2 (24.) Kolozvary (Rajala, Järveläinen) PP1
3:2 (24.) Davis (Rajala, Järveläinen) PP2
4:2 (42.) Schug (Zimmermann, Karlsson)
4:3 (45.) Lammers (Oppolzer, Spurgeon)
Strafen: Bayreuth: 6 ESVK: 14
Zuschauer: 0