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(0:0) - (2:1) - (1:1)
23.03.2022, 00:00 Uhr

Powerplay hilft Carolina

Niederlagenserie ist beendet

Þ23 März 2022, 22:40
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Carolina-Hurricanes

Die Erleichterung war bei jedem Tor und auch nach der Schlusssirene spürbar: 3:2 bezwangen die Carolina Hurricanes mit dem Schweizer Nino Niederreiter am Dienstag (Ortszeit) in der heimischen PNC Arena in Raleigh die Tampa Bay Lightning und beendeten damit eine Niederlagenserie von vier Partien in Folge. Neuzugang Max Domi spielte dabei allerdings noch keine Rolle.

Zur Freude der neutralen Zuschauer verschwendeten die beiden Mannschaften nicht viel Zeit mit Abtasten. Bereits sieben Sekunden nach dem ersten Bully prüfte Lightning-Verteidiger Erik Cernak Frederik Andersen im Kasten der Hurricanes. Der Däne parierte. Es war der erste von am Ende 29 Saves, die der Mann aus Herning auf dem Weg zu seinem 31. Sieg in dieser Spielzeit sammelte.
Einmal mehr erwies sich Andersen als großer Rückhalt für die Hurricanes. Er entschied in diesem Fall das Duell mit Andrei Vasilevskyi für sich. Zu viel solle man nicht darüber nachdenken, wer auf der anderen Seite im Tor stehe, meinte Andersen. "Man muss einfach nur darüber nachdenken, wie man den nächsten Schuss stoppen kann. Wenn man zu sehr über den Mann am anderen Ende des Eises nachdenkt, kann man in Schwierigkeiten kommen." Es habe sich gut angefühlt, die Lightning zu schlagen. "Die sind ein richtig gutes Team."

Andersens Gegenüber kam bei 41 Schüssen auf seinen Kasten auf 38 Paraden, was schon verdeutlicht, dass die Gastgeber die offensiv aktivere Mannschaft stellten. Das wurde auch dadurch zementiert, dass jeder Feldspieler der Hurricanes mindestens einen Schuss auf das Tor der Gäste abfeuerte. Die meisten gingen auf das Konto von Teuvo Teravainen (fünf).

Da der Tüchtige dem Volksmund nach auch immer ein bisschen mit dem Glück im Bunde ist, bekamen die beiden Keeper auch Unterstützung bei ihren Bemühungen, ihren jeweiligen Kasten sauber zu halten. Andersen machte den Anfang, als für ihn im ersten Drittel der Pfosten bei einem Schuss von Steven Stamkos half. Zuvor hatte sich der Keeper hinter dem Tor bei einem Klärungsversuch den Puck von Nikita Kucherov abjagen lassen.

Auf der anderen Seite vermochte sich Vasilevskyi nicht lange über die Unterstützung des Torgestells zu freuen. In Überzahl scheiterte Seth Jarvis zunächst am Metall. Doch Martin Necas war wenig später per Handgelenkschuss erfolgreich zum 1:0 (27.). Verteidiger Ethan Bear hatte sich dabei als intelligenter Scheibenverteiler an der blauen Linie erwiesen.

Die Antwort des Titelverteidigers ließ nicht lange auf sich warten. Nicholas Paul fälschte einen Pass von Ross Colton unhaltbar für Andersen zum 1:1 ab (30.). Damit feierte Paul ein gelungenes Debüt im Dress der Lightning. Erst am Sonntag war er von den Ottawa Senators nach Florida getradet worden. Im Gegenzug erhielt das Team von Tim Stützle Stürmer Mathieu Joseph und einen Viertrunden-Pick beim NHL Draft 2024.

Den Unterschied machte an diesem Abend das Überzahlspiel. Während die Lightning beide Gelegenheiten ungenutzt ließen, verwerteten die Gastgeber zwei von vier Möglichkeiten bei numerischer Überlegenheit. Das zweite Powerplaytor gelang Tony DeAngelo (34.) zum 2:1.

"Vier der letzten fünf Spiele haben exakt gleich ausgesehen, aber wir haben einfach nicht das richtige Ergebnis bekommen", meinte Hurricanes-Trainer Rod Brind'Amour. Jetzt habe man das Überzahlspiel genutzt. Das habe man in den vergangenen Partien nicht geschafft. Zwei von vier Gelegenheiten nutzte Carolina gegen Tampa Bay.

"Unser Überzahlspiel war eigentlich nicht schlecht. Wir haben die Scheibe gut laufen lassen. Wir hatten eine Million von solchen Gelegenheiten in den letzten 15 oder 16 Powerplays. Wenn man gegen ein Team wie Tampa spielt, müssen die reingehen. Und das gelang uns heute Abend", befand DeAngelo. Die Hurricanes haben damit weiterhin eine perfekte Bilanz (11-0-0), wenn sie zwei oder mehr Powerplaytore in einem Spiel schießen.

DeAngelos Treffer, bei dem Stamkos das Sünderbänkchen drückte, brachte die Gastgeber auf die Siegerstraße. Eigentlich war es nach dem 2:1 auch klar, dass Carolina die Partie gewinnen würde. Denn gehen die Hurricanes mit einem Vorsprung in die zweite Drittelpause, sind die Zähler fast sicher ihre Beute. Erst dreimal gingen sie danach nicht als Sieger vom Eis. Die anderen 27-mal waren sie dagegen erfolgreich.

Und sie hätten auch schon früher den Sack zumachen können. Doch Jesper Fast scheiterte nach Pass von Niederreiter frei vor dem Tor an Vasilevskyi (46.). Das Versäumte holte Sabastian Aho nur wenige Minuten später nach. Und das auch noch technisch anspruchsvoll. Denn der Finne war bei seinem 28. Saisontor schon hinter der verlängerten Torlinie. Doch er zog die Scheibe noch herum und quetschte sie zwischen Vasilevskyis Schoner und dem Pfosten durch ins Tor (49.).

Das 3:2 durch Alex Killorn 60 Sekunden vor der Schlusssirene war nur noch Kosmetik, weil Andersen in der 50. Minute zweimal fantastisch gerettet hatte - einmal gegen Ondrej Palat und einmal gegen Stamkos.

Beide Mannschaften hätten gut gespielt, meinte Brind'Amour. Und beide Teams hätten auch ihre Chancen gehabt. "Als Tampa seine hatte, war Freddy zur Stelle", sagte der Trainer der Gastgeber. Er habe das Spiel beruhigt und seinem Team ermöglicht, sein Spiel aufzuziehen.

Für die Hurricanes war der Sieg enorm wichtig, weil sie dadurch auch die Pittsburgh Penguins, die 5:1 gegen die Columbus Blue Jackets gewannen, im Kampf um die Spitze der Metropolitan Division auf Distanz gehalten haben. Carolinas Neuzugang Max Domi war noch nicht im Kader. Geplant ist, dass er sein Debüt im neuen Trikot am Donnerstag (Ortszeit) gegen die Dallas Stars geben soll. Domi war zur Trading Deadline in einem drei Teams umfassenden Trade von den Columbus Blue Jackets zu den Hurricanes gekommen.

Nach der Partie trafen sich die beiden Teams noch mal auf dem Eis zu einem kleinen Meinungsaustausch. Die Protagonisten waren Kucherov und Aho. Der Russe war offenbar nicht einverstanden damit, dass er zuvor nach einem Check gegen den Finnen wegen Behinderung auf die Strafbank musste. Am Dienstag kommender Woche (Ortszeit) haben die beiden Teams die Gelegenheit, eventuell offen gebliebene Punkte noch auszudiskutieren. Dann treffen die beiden Mannschaften in Florida aufeinander.

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