Die Vorzeichen standen schlecht für die Tölzer Löwen am Dienstagabend. Nach dem ersten Drittel schien ein Punkterfolg sogar nahezu unmöglich, doch die Mannschaft zeigte Moral. Verloren ging das Spiel trotzdem: Die Löwen Frankfurt gewannen mit 6:5 (4:0, 1:4, 1:1).
Mit nur vier Verteidigern reisten die Buam am Dienstagvormittag nach Hessen. Schon vor dem Spiel war klar: Es würde eine Mammutaufgabe werden, beim amtierenden Meister bestehen zu können. Im Tor startete Michael Boehm, eine Rotationsmaßnahme. Der junge Löwen-Goalie hatte es allerdings gerade im ersten Drittel schwer. Innerhalb von 20 Minuten schenkten ihm die Frankfurter vier Tore ein. C.J. Stretch und Matthew Pistilli trafen dabei jeweils doppelt. Es schien ein bitterer Abend für den Aufsteiger zu werden, doch der gab sich nicht auf. „Wir waren zu Beginn des Spiels nicht anwesend. Hatten vielleicht zu viel Respekt. Dadurch war es schwer zurückzukommen. Die Mannschaft hat dann Charakter gezeigt“, resümierte Rick Boehm.
Die Drittelansprache des Tölzer Coaches schien Wirkung zu zeigen, denn im zweiten Drittel war es Bad Tölz, das das Spiel weitestgehend bestimmte. Im Powerplay schlug Klaus Kathan früh zu, nur vier Minuten später traf André Lakos nach guter Übersicht von Philipp Schlager zum 4:2. Die Hoffnung war zurück im Spiel der Isarwinkler. Allerdings gab es einen weiteren Rückschlag zu verarbeiten. Chris St. Jacques sprang die Scheibe kurz vor dem Körper unglücklich von der Bande ab: Frankfurt lief einen Konter in Unterzahl und traf in Person von Pawel Dronia zum 5:2. Frankfurt nahm erneut einen Gang raus und ließ die Isarwinkler damit zurück ins Spiel. Florian Strobl und Andreas Schwarz setzten die Tölzer Aufholjagd fort – der Rückstand betrug nur noch ein Tor. „Wir dachten, das Spiel wäre vorbei. Aber das Spiel ist niemals vorbei“, so Frankfurts Coach Paul Gardner.
Das Spiel war niemals vorbei, weil die Tölzer sich einfach nicht geschlagen geben wollten. Auch nach dem erneuten Rückschlag von Vladislav Filin nahmen die ersatzgeschwächten Löwen nochmal Anlauf. Belohnt durch den Treffer Joonas Vihkos zum 6:5. Es sollte der letzte Treffer an diesem denkwürdigen Dienstagabend sein. Nach 50 gespielten Minuten merkte man den Kräfteverschleiß im Tölzer Team. Julian Kornelli vergab die letzte wirkliche Großchance des Spiels.
Rick Boehm zeigte sich nach dem Spiel kritisch: „Daraus müssen wir lernen. Wir müssen von Anfang an dabei sein. Vom Spielverlauf her wäre ein Punkt drin gewesen. Aber wenn man gegen Frankfurt nur zwei Drittel spielt, ist es zu wenig.“ Es war ein regelrechtes Eishockeyfest, dass Spieler und gerade auch Fans am Dienstagabend vor 3575 Zuschauer feierten. Die Tölzer Fans wanderten in die Frankfurter Kurve und feierten gemeinsam einen spektakulären Eishockeyabend.
Es ist die Geschichte der bisherigen Saison: Die Tölzer Löwen halten mit, sogar beim amtierenden Meister, belohnen sich aber schlussendlich noch zu selten. Punkte sind dringend nötig am Freitag. Dann steigt das Duell gegen die Heilbronner Falken in der weeArena. Ein wichtiges Spiel, bei dem die Buam jede Unterstützung der Fans gebrauchen können. Also ab ins Stadion, Spielbeginn ist um 19:30 Uhr.
eishockey.net / PM Tölzer Löwen
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