Am Einsatz gab es nicht viel zu meckern, aber die Punkteausbeute ist sicher ausbaufähig. Nach dem vergangenen punktlosen Wochenende sind die Hannover Indians auf den sechsten Tabellenplatz abgerutscht. Nun will das Team von Lenny Soccio gegen die Black Dragons Erfurt und den Krefelder EV wieder Punkte einfahren und zurück in die Erfolgsspur finden.
Wie gewohnt wird Lenny Soccio auf ein Job-Sharing im Indians-Tor setzen. Am Freitag steht David Miserotti-Böttcher zwischen den Pfosten und am Sonntag übernimmt Jan Dalgic im Indians-Tor.
Unangenehme Aufgabe in der Erfurter Kartoffelhalle
Eine Reihe von Freitags-Auswärtsspielen steht für den ECH bevor. Den Anfang macht das Spiel bei den TecArt Black Dragons Erfurt. Freitag um 20 Uhr wird die Partie zwischen dem Tabellen-Sechsten und -Achten eröffnet. Erfurt hat sich in den letzten Jahren immer ein kleines bisschen weiterentwickelt und wurde in der abgelaufenen Saison – nach Jahren mit frühem Saisonaus oder einer Niederlage in den Pre-Playoffs – mit einer Playoff-Teilnahme belohnt.
Die gefährlichste Waffe der Drachen sind sicherlich die beiden Kontingentspieler, von denen uns der eine noch bekannt sein dürfte. Kyle Beach und Arnoldas Bosas sind eine der wichtigsten Säulen des Erfurter Angriffsspiels. Beach hatte 20/21 bemerkenswerte 60 Punkte in 36 Spielen vorzuweisen, Bosas folgte mit 54 Punkten in 40 Spielen und führt in dieser Saison die Interne Topscorer-Liste mit 9 Punkten in 7 Spielen an. Dazu Constantin Kessler im Tor und Sean Fischer wo auch immer man ihn braucht, gepaart mit einer zu Hause schwer zu spielenden Mannschaft, wird es sicher kein Selbstläufter. Aber bis auf den verletzten Nick Bovenschen sind alle Indianer wieder mit an Bord. Besonders für Joe Kiss dürfte es ein besonderes Spiel sein, ist er doch in Erfurt geboren, hat hier das Eishockeyspielen gelernt und durch eine Kooperation mit Dresden seine Schritte weiter in Richtung Profi-Eishockey gemacht. Nun kehrt er also als Gegner zurück in seine Geburtsstätte.
Bisher bleiben die Zuschauerzahlen in der Kartoffelhalle etwas hinter den Erwartungen zurück, deswegen will man am Freitag die 500 knacken. Auch einige Indians-Fans werden sich auf den Weg machen, um dieses Ziel zu erreichen und ihr Team zu unterstützen.
Motivierte Youngsters kommen zum Pferdeturm
In dieser Liga kann jedem Verein eine Überraschung gelingen, aber den Überraschungsmoment gepachtet haben eigentlich die jungen Wilden aus Krefeld. Was ihnen an Erfahrung und Routine fehlt, machen sie durch Kampfgeist und Einsatzwille wieder wett. Aktuell reicht es zwar „nur“ für Platz 11 in der Tabelle, aber der KEV hat immerhin schon zwei Siege von sieben Spielen vorzuweisen. Und die letzten zwei Spieltage stand eine Overtime-Niederlage bei Crocodiles Hamburg und ein fast ebenso knappes Ergebnis von 3:4 gegen die aktuell starken Saale Bulls Halle zu Buche.
Zufrieden ist man in Krefeld dennoch, bringt das „Projekt Oberliga-Mannschaft“ doch das erhoffte Ergebnis: Eine Möglichkeit für junge Spieler, sich weiterzuentwickeln und für höhere Ligen zu empfehlen. Aber verlieren will natürlich dennoch keiner. Denn wie könnte man sich besser für Höheres empfehlen, als durch Siege?
Besonders die Special Teams sind noch ein Schwachpunkt der jungen Mannschaft, die es zu festigen gilt und die einzelnen Talente zu einer Mannschaft zu formen, die auch mit wechselnden Konstellationen funktioniert. Das Team insgesamt hat sich im Vergleich zur letzten Saison jedoch nicht so sehr verändert, wie man denken könnte. Für die „Großväter“ des Vereins – den 38-jährigen Kapitän Adrian Grygiel und den 33-jährigen Torhüter Sebastian Staudt – also durchaus ein gewohntes Umfeld, in dem sie ihre Erfahrung an den Nachwuchs weitergeben können.
Ein besonderes Augenmerk gilt sicher Shootingstar und Rookie des Jahres Luca Hauf, der in der abgelaufenen Saison schon für Schlagzeilen sorgte. Auch das jüngste Ausländer-Duo der Liga spielt – wie sollte es auch anders sein – in Krefeld. Der 18-jährige Kanadier Anakin Guay-Tessier spielt seine erste Deutschland-Saison beim KEV und der noch 17-jährige Slowake Marcel Mahkovec schnürt schon das zweite Jahr die Schlittschuhe für Krefeld. Mit Michael Fomin (Saale Bulls Halle) und Adam Kiedewicz Dresdner EIslöwen) muss Trainer Elmar Schmitz zwar zwei Leistungsträger der letzten Saison ersetzen, an Talent sollte es jedoch nicht mangeln. Durch einige Ausfälle bei der Stammmannschaft könnte es auch sein, dass wir Brian Westerkamp wieder einmal am Turm sehen. Meist spielt der Sohn von Peter Westerkamp (spielte 1999-2001 für den KEV Hannover) für die U20, hilft jedoch auch bei der U23 aus.
Während die Pinguine in Krefeld ihr 85-jähriges Jubiläum am Sonntag feiern, tritt der Krefelder EV 81 um 19 Uhr gegen die Hannover Indians an.