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Ι-Ε
(2:1) - (1:0) - (2:0)
22.10.2021, 19:30 Uhr

Punktlose Kunst gegen Frankfurt

Füchse können couragierten Auswärtsauftritt nicht veredeln

Þ23 Oktober 2021, 00:02
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Lausitzer Füchse

Dass unsere Lausitzer Füchse in Frankfurt beim Spitzenreiter einen schweren Stand haben würden, war schon vorher klar. Denn die Klasse der Hessen ist ja unbestritten. Dass die Löwen als ungeschlagener Tabellenführer von der Spitze grüßen, ist kein Zufall. Dann kommt aber schon das Aber: Unsere Lausitzer Füchse boten in der Mainmetropole einen sehr couragierten Auswärtsauftritt. Tatsächlich wäre gegen die keinesfalls übermächtigen Gastgeber Zählbares drin gewesen. Dazu aber hätte es eines zwingenderen Powerplays, einer besseren Reboundkontrolle und mehr Gefahr aus ALLEN Reihen bedurft.

Frankfurt zeigte von Beginn an, dass sie auch das siebte Spiel in Folge gewinnen wollten und machten daher ordentlich Druck. Maximilian Faber und Manuel Strodel scheiterten jedoch an Leon Hungerecker, der heuer unser Heiligtum hütete (1./3.). Ein erster Füchse-Angriff verpuffte in der Angriffszone und ein langer Pass auf Ex-Fuchs Rylan Schwartz brachte die nächste Gelegenheit. Aber wieder war Hungerecker zur Stelle (4.). Als die Füchse sich dann endlich mal wirklich ins Angriffsdrittel spielen konnte, strich der Puck nur am Außennetz entlang (5.). Aber die Gäste kamen jetzt besser ins Spiel. Bei angezeigter Strafe und sechs Feldspielern prüfte Stéphane Döring Jake Hildebrand im Frankfurter Kasten (6.). Dann ging Maximilian Faber für zwei Minuten wegen Haken auf die Strafbank. Das Powerplay der Füchse brachte jedoch keine besonderen Höhepunkte. Ein Schuss von Peter Quenneville ging drüber und auch Arttu Rämö visierte das Gehäuse aus bester Position etwas zu hoch an (7./9.). Doch die Gastgeber nutzten ihre Gelegenheit nur wenig später. Rylan Schwartz nahm einen Abpraller von Hungerecker von links aus der Luft und traf zum 1:0 (10.). Die Füchse bekamen jedoch gleich noch einmal die Chance in Überzahl. Matt Carey musste wegen Beinstellens auf die Strafbank (11.). Doch diesmal hatten die Hessen die großen Chancen. Zweimal musste Hungerecker eingreifen, um den zweiten Gegentreffer zu verhindern. Somit blieb die Überzahl ebenfalls ungenutzt, denn Chancen der Angereisten gab es nicht. Eine Möglichkeit von Garlent, der die Scheibe in der neutralen Zone eroberte und dessen Schuss noch geblockt wurde, war noch das Auffälligste der Füchse bis dahin (14.). Dann war es erneut Rylan Schwartz, der unseren Hüter aus zentraler Position prüfte (15.), und noch einmal Garlent auf der Gegenseite, der mit schöner Scheibenmitnahme noch hinter dem Tor entlang kurvte und dann aus der Drehung abschloss (17.). Besser machten es die Frankfurter. Tomas Sykora traf in der 18. Minute zum 2:0. Erst schoss Kyle Sonnenburg, dessen Scheibe Hungerecker hielt, den Abpraller nahm Yannick Wenzel von links direkt, wobei Jakub Kania diesen Versuch blockte, und den dritten Abpraller nach vorn versenkte Sykora empathielos. Doch die Füchse waren nur kurz geschockt, denn einen Konter der Unsrigen über Käpt’n Breitkreuz und Jens Baxmann schloss Hunter Garlent exzellent mit dem ersten Füchse-Treffer ab (18.). Eine Möglichkeit gab es noch für Steve Hanusch, der aber an Hildebrand scheiterte (20.). Dann war Pause.

Gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts zog Philip Kuschel die erste Strafe der Füchse am heutigen Abend wegen Beinstellens (21.). Und das Überzahlspiel der Hessen ist – bekanntermaßen – eines der besten der Liga. Zunächst scheiterte Schwartz aus drei Meter an Hungerecker und dann auch Ryan Moser, der unseren Hüter nicht bezwingen konnte (beide 22.). Mehr ließen die Unsrigen auch nicht zu. Die Füchse kamen jetzt wesentlich besser ins Spiel und wurden gefährlicher. Peter Quenneville (26.), Tim Detig (28.) und auch Arttu Rämö mit dem Versuch eines Bauerntricks (28.) scheiterten alle am großartig haltenden Jake Hildebrand. Aber auch Frankfurt hatte seine Chancen. Bei einem zwei-auf-eins-Konter suchte Kevin Maginot den mitgelaufenen Dylan Wruck, doch der verpasste das Hartgummi knapp (28.). Luis Rentsch spielte in der 29. Minute erst ein bisschen Harakiri im eigenen Drittel, weil er ordentlich Druck von den Frankfurter Angreifern bekam, hatte dann aber selbst die Chance von rechts mit einem Schuss auf die kurze Ecke, verzog jedoch. Auch Clarke Breitkreuz konnte nach schönem Pass von Hunter Garlent in den Slot die Scheibe nicht im Tor unterbringen (31.). Erneut Luis Rentsch war es dann, der von rechts zu hoch zielte. Frankfurt kam jetzt nicht so zum Zuge, wie im ersten Drittel, weil die Füchse selbst mehr Druck machten, ohne aber Chancen der Frankfurter verhindern zu können. So war es der Topscorer Rylan Schwartz im eins gegen eins, der aber die Klasse von Leon Hungerecker anerkennen musste (33.). Vielleicht war es Frust oder auch eine einfache Reaktion, jedenfalls musste der Torjäger gleich auf die Strafbank, weil er mit seinem Stock noch einmal gegen unseren Hüter nachgeschlagen hatte. Aber Überzahl war auch heute das Manko der Füchse. Chancen ja – Tore nein! Erst verzog Quenneville (33.) und dann konnte Breitkreuz einen Schlagschuss von Hanusch zwar abfälschen, der flog aber am Tor vorbei (34.). Auch Luis Rentsch hatte eine gute Möglichkeit, als er allein auf das Tor von Hildebrand zulief, doch der Hüter der Löwen hatte seinen rechten Schoner rechtzeitig unten (36.). Nach einem Fehlpass der Frankfurter im eigenen Drittel konnte Stephane Döring die sich bietende Chance ebenfalls nicht nutzen (38.). Und dann passierte es doch noch. Die Löwen trafen zum 3:1. Daniel Wirt staubte nach einem Schuss von Carson McMillan ab. Da fehlten den Füchsen nur knapp 13 Sekunden, und sie wären nur mit einem Tor Rückstand in die Pause gegangen.

So wurde es für die Unsrigen ungleich schwerer im letzten Drittel, den Rückstand noch aufzuholen. Obwohl man den Angereisten mangelnden Kampf und Willen wohl kaum vorwerfen konnte, machten sie es sich selbst schwer. Clarke Breitkreuz fälschte einen Pass von Jens Baxmann nur knapp neben das Tor ab (43.). Roope Mäkitalo scheiterte nach einer schönen Einzelaktion (44.) wie auch Quenneville von außen am Hüter der Hessen (46.). Derweil hätten die Heimischen in der 45. Minute durch Sikora die Vorentscheidung erzwingen können, doch der Stürmer verfehlte nach einer zwei-auf-eins-Situation die schwarze Scheibe. Als unser Hüter in der 47. Minute hinter dem Tor klären wollte, wurde er unsanft von Wenzel über den Haufen gefahren. Luis Rentsch hatte seine eigene Meinung dazu und beide mussten für ihre Vergehen (nur) je zwei Minuten zuschauen. Bei vier gegen vier hatten die Löwen die besseren Chancen. Allein Hungerecker verhinderte bei einer zwei-auf-null-Situation mit einer Glanztat einen höheren Rückstand (48.). So lebte die Hoffnung weiter. Nachdem auch Rylan Schwartz mit einem Schuss von der rechten Seite gegen unseren Hüter ohne weiteren Erfolg blieb (52.), machte es Manuel Strodel zwei Minuten später besser. Er traf nach einem Konter der Löwen zum vorentscheidenden 4:1 (54.). Danach waren für die Füchse eigentlich schon die Messen gesungen. Auch wenn Chris Straube gut vier Minuten vor Ende für einen sechsten Spieler den Torhüter zog und Frankfurt auch noch eine kleine Strafe bekam (Bobby Raymond wegen übertriebener Härte), für ein Tor der Gäste reichte es heute nicht mehr. Dafür trafen die Frankfurter durch Tomas Sykora 42 Sekunden vor Schluss ins leere Tor zum Endstand von 1:5 aus Sicht der Füchse. Sicher hatte die heute bessere Mannschaft gewonnen. Aber vier Tore schlechter war unser EHC definitiv nicht.

Schlüsselszene

Nach einem wirklich richtig guten Mittelabschnitt, in dem die Weißwasseraner ihre Top-Möglichkeiten allesamt ausließen, traf Frankfurt 12 Sekunden vor der zweiten Sirene zum vorentscheidenden 3:1, als Leon Hungerecker den ersten Schuss hatte, der Rebound aber bei den Heimischen war.

Rylan

Im Vorjahr noch Top-Scorer unserer Füchse, heuerte Rylan Schwartz in der Mainmetropole an und krallte sich dort gleich den Goldhelm. Warum er aber nach missglücktem Sololauf gegen Leon Hungerecker nachschlug, bleibt ein „Schwartzes“ Geheiminis.

Musikusse

Ob es jetzt einem höheren Unterhaltungswert dienen sollte oder eher einschläfernd für Blau-Gelb gedacht war: Die Löwen boten Eishockey mit Musik. Das Mitteldrittel war längst fünf Minuten alt, als die Pausenmusik noch immer lautstark vor sich hin dudelte.

Vermarktungslehre

Da kann sich der eine oder andere Zweitligist eine Scheibe abschneiden: Von Spielern über das Eis bis zu Uhrzeiten ist bei den Hessen alles vermarktet. In der zweiten Pause fuhr sogar ein Radfahrer über das Eis. Ob dafür der EHC-Glühweindoktor die Lizenz verkauft hat???

Ausrechenbar

Erneut lag die Last des Generierens von Hochkarätigem bei der Kanada-Reihe. Unser Team braucht mehr Dampf aus den hinteren Linien.

Der Top-Spieler: Jake Hildebrand

Frankfurts Goalie hielt bei den zahlreichen Chancen unserer Oberlausitzer seine Farbe stets im Spiel und verwehrte ihnen den Weg zurück in das Match.

Die Statistik

1:0 (10.) Rylan Schwartz ( Maximilian Faber , Dylan Wruck )
2:0 (18.). Tomas Sykora ( Yannick Wenzel , Kyle Sonnenburg )
2:1 (18.) Hunter Garlent ( Jens Baxmann , Clarke Breitkreuz )
3:1 (40.) Daniel Wirt ( Carson McMillan , Yannick Wenzel )
4:1 (47.) Manuel Strodel ( Kyle Sonnenburg , Maximilian Faber )
5:1 (60.) Tomas Sykora ( Marius Erk , Kevin Maginot ) EN SH1

Strafminuten:

Frankfurt: 10 Weißwasser: 4

Schiedsrichter:

Mischa Apel, Eugen Schmidt – Dominic Berger, Frederik van Himbeeck

Zuschauer: 3529

Eissporthalle Frankfurt

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