Nur weil damals zehn junge Enthusiasten den Mut hatten, in einem Versammlungsraum einer Kegelbahn die Gründungsunterlagen für einen Eishockeyverein auszufüllen, könne wir heute voller Stolz Spitzen-Eishockey in Hockeytown erleben. Die Geschichte des Eissports wurde seit dem Jahr 1932 immer weiter fortgeschrieben und mündet in dem aktuellen Team, welches in der elften DEL2-Saison im Moment mit 39 Punkten den achten Tabellenplatz belegt.
Der Ehrgeiz aller Beteiligten ist immer noch der Gleiche, vielleicht nur auf einem etwas anderen Niveau. Das Ziel aber bleibt wie damals – den Fans ein unvergleichliches Eishockeyerlebnis zu bieten. Und das zeigten die Füchse am vergangenen Sonntag in der Partie gegen die Starbulls Rosenheim sehr eindrucksvoll. Insider sprechen vom finnischen Eishockey, wenn man diese Partie in eine Schublade stecken möchte. Beide Teams waren jeweils dicht an ihrem Gegner, neutralisierten sich gegenseitig und ließen kaum Chancen zu. Sehenswert war dieses Spiel allemal, zudem Weißwasser mit dem einzigen Treffer in der Overtime den Bonuspunkt klarmachte.
Morgen kommt es nun in der beginnenden zweiten Hälfte der Hauptrunde zum erneuten Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten. Die Erinnerungslücken müssten schon sehr groß sein, um innerhalb von fünf Tagen vergessen zu haben, wie der Gegner tickt. Viel wichtiger wird es sein, die richtigen Schlüsse für den 26. Spieltag gezogen zu haben. Auch an diesem Wochenende müssen die Füchse auf die bekannten Ausfälle verzichten. Mit etwas mehr Killerinstinkt vor dem gegnerischen Gehäuse würden sich die Blau-Gelben das Leben selbst etwas leichter machen. Die Abgeklärtheit im Abschluss sollte an diesem Wochenende den entscheidenden Unterschied machen. Ruft unser Torhüter Anthony Morrone seine Leistung vom Sonntag erneut ab, wäre ein weiterer Shootout absolut verdient.
Christof Kreutzer umschreibt seinen Ausblick auf das Wochenende folgendermaßen:“ Wir haben in dieser Woche an einigen Stellen im Training nachgearbeitet, an denen ich kleine Probleme erkannte. Wir müssen dann im Spiel auch unsere Energie und Disziplin auf das Eis bringen, um Punkte zu holen. Freitag wird es nicht leichter als noch am letzten Sonntag in unserem Heimspiel, also müssen die Jungs noch couragierter arbeiten. Sonntag gegen Kassel ist es natürlich ein Tick schwieriger. Kassel kommt ausgeruht nach Hockeytown, da sie am Freitag spielfrei haben. Fehler unsererseits wird Kassel umgehend bestrafen. Wir werden in der Defensive stark gefordert sein und müssen unsere Chancen vor dem gegnerischen Tor eiskalt nutzen. Auch die Special Teams werden den feinen Unterschied ausmachen.“
Am Sonntag wartet mit den Kassel Huskies ein echter Brocken. Das drittplatzierte Team der Liga hat seinen Platz an der Tabellenspitze verloren und kämpft nun um Anschluss. Im November konnten die Hessen von elf Spielen insgesamt sechsmal das Eis als Sieger verlassen, davon einmal erst nach Penalty schießen. Um weiter an der Tabellenspitze verweilen zu können, war das einfach zu wenig. Krefeld und Dresden zogen am Aufstiegsaspiranten vorbei. Die Verantwortlichen wollten einem drohenden Abschwung zuvorkommen und verpflichteten Anfang Dezember Henri Kanninen, der bis dahin beim EC Bad Nauheim vertraglich gebunden war. Mit diesem fünften Lizenzspieler brachte man unter den Kontingentspielern gleich mal eine gehörige Portion Konkurrenzkampf rein. Der bis dahin nicht voll überzeugende Kanadier Brandon Cutler stand am letzten Wochenende nicht im Aufgebot der Schlittenhunde.
Headcoach Todd Woodcroft freute sich am letzten Wochenende sicherlich über die zwei Siege seines Teams und sah die Personalentscheidung als richtig an, da die Offensive insgesamt neun Tore erzielte. In der Sonntagspartie gegen Weiden machten die Huskies im ersten Drittel gleich drei Treffer innerhalb von vier Minuten und zeigten recht eindeutig, wer das Sagen auf dem Eis hat.
Die Füchse müssen von der ersten Sekunde an hellwach sein, um in der Serie gegen Kassel einen Sieg zu erringen. Die ersten beiden Spiele entschieden die Schlittenhunde für sich.
Den Goldhelm bei den Weißwasseranern trägt Roope Mäkitalo. (26P|9T|17A)