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Reemt Pyka über Patrick Klein

Þ23 Juni 2014, 06:25
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Natürlich ist er noch sehr jung und muss noch einiges lernen. Er ist sicher kein Spieler, der in der kommenden Saison schon ein Herausforderer für Tomás Duba ist, was die Position als erster Torwart angeht. Aber dafür haben wir ihn auch nicht verpflichtet. Wir sind mit Tomás sehr zufrieden und haben nach einem Torwart gesucht, der unserer Meinung nach das Potential hat, vielleicht in zwei Jahren, wenn Tomás‘ Vertrag ausläuft, die Rolle als Starter zu übernehmen, ohne eine Ausländerlizenz zu beanspruchen. Patrick hat dahin sicher noch einen weiten Weg vor sich, versteht mich hier bitte nicht falsch! Aber – und auch das darf man eben nicht übersehen – er ist nicht umsonst Juniorennationaltorwart!

Er hat bei der WM gespielt und das ist etwas, was viele heutige DEL-Keeper nicht erreicht haben. Er ist gut ausgebildet, hat gute Reflexe und konnte in der Oberliga zeigen, dass er im Seniorenbereich absolut mithalten kann. Natürlich ist uns aber bewusst, dass ein Spieler seines Alters vor allem auch Spielpraxis braucht, um sich zu entwickeln. Daher denken wir aktuell darüber nach, noch einen weiteren jungen Keeper zu verpflichten, um hier vielleicht eine Rotation starten zu können und ihm in Oberliga oder DEL2 - das hängt auch vom Bedarf unserer Partner ab - die nötige Praxis zu geben. Das hängt aber von verschiedenen Faktoren ab. Aber insgesamt könnte Patrick zu einem sehr guten Torwart heran wachsen und wir sind froh, ein Talent wie ihn bekommen zu haben.

Das aktuelle Interview: Patrick Klein

Hallo Patrick du bist der neue zweite Torwart der Krefeld Pinguine. Was waren für Dich die Gründe, dich für Krefeld zu entscheiden?

Da gab es mehrere Gründe. Einerseits ist da die Verbindung mit Duisburg. Wenn ich nicht zu DEL-Einsätzen kommen sollte, kann ich hier weiterhin Spielpraxis sammeln und mich weiter entwickeln. Zum anderen ist es ein junges Team, das viel Potential hat und das gefällt mir. Und dann wollen wir einfach mal sehen, wie viele Einsätze ich letztlich bekomme.

Du sprichst es schon mehr oder minder an: Unter den Fans ist die Skepsis groß. Traditionell spielt in Krefeld der erste Torwart die absolute Mehrzahl der Spiele. Wie groß ist deine Hoffnung auf Einsätze in der DEL?

Die Hoffnung ist natürlich da und ich werde alles dafür tun. Aber wichtig ist mir auch, dass die Situation mit dem Partner Duisburg so ist, wie sie ist und ich dort meine Spielpraxis bekommen kann. Das ist das wichtigste. Und in Krefeld muss ich dann eben auf die Chance hin arbeiten und dann werde ich sehen, ob ich die Chance bekomme oder nicht. Mehr als dafür arbeiten kann ich nicht, daher gehe ich da erst einmal recht entspannt ran.

Du hast deine Jugendzeit in Düsseldorf verbracht. Wie leicht ist es da für dich gewesen, dich für den rheinischen Rivalen zu entscheiden?

Ach, überhaupt nicht! Ich bin ja in Duisburg, fast schon Moers, aufgewachsen. Da bin ich groß geworden und das ist ja nun wirklich nah an Krefeld dran. Meine Großeltern wohnen in Rumeln Kaldenhausen, das ist ja auch schon fast Krefeld. Also da hatte ich wirklich nicht das geringste Problem.

Du hast bei der DEG auch bereits im DEL-Kader gestanden. Wie sehr glaubst du hilft dir jetzt diese Erfahrung für die kommende Saison?

Na ja, gespielt habe ich da ja nicht, daher hält sich die letztliche Erfahrung doch in Grenzen. Aber es ist schon richtig, dass ich die Abläufe im Training und vor dem Spiel kenne, weiß wie es in der Kabine eines Profiteams abläuft und so weiter. Aber jetzt ist es ein neues Team, ein neuer Status, das wird sich alles geben. Letztlich ist, denke ich, alles neu aber auch interessant und aufregend. ich freue mich darauf!

Du hast jetzt schon die ersten Einheiten des Sommertrainings mitgemacht. War das erwartungsgemäß oder war die Himmelstreppe besonders hart?

Also das Sommertraining gefällt mir bisher wirklich gut! Natürlich ist es sehr anstrengend aber genau so soll das ja auch sein! Die Himmelstreppe ist natürlich schon eine Nummer für sich, das muss ich schon sagen [lacht]. Das ist wirklich anstrengend aber wie gesagt: So muss es ja im Sommertraining auch sein! Je härter wir jetzt arbeiten, desto besser stehen wir in der Saison da. Von daher ist es meiner Ansicht nach schon sehr gut, wie wir das bisher machen.

Krefeld wird nächstes Jahr ein sehr junges Team haben. Du hast ja auch einige der Neuen wie Mieszkowski oder Hauner, aber auch die etablierten Jungs wie Schymainski oder Vasiljevs kennen gelernt. Wie sehr hilft dir die Altersstruktur bei der Eingewöhnung?

Das ist natürlich schon wichtig, wenn man als junger Spieler in ein Team kommt, ein paar andere Spieler im gleichen oder ähnlichen Alter im Team zu haben. Mit denen kommt man natürlich dann meist auf Anhieb gut klar. Aber genauso wichtig ist es, erfahrene Spieler zu haben, bei denen man sich dann Dinge abschauen kann. Wie eben Vasiljevs, Schymainski, Pietta und so weiter. Also bis jetzt gefällt es mir in dieser Mannschaft sehr gut.

Kanntest du denn vor dem Training schon Jungs aus der Mannschaft persönlich?

Ja klar, in Duisburg habe ich ja mit einigen zusammen gespielt. Oliver Mebus zum Beispiel, Kevin Orendorz, Christian Kretschmann, oder auch Patrick Klöpper, der zwar nächstes Jahr nicht mehr bei uns sein wird, im Sommertraining aber dabei ist. Mit ihm war ich ja auch bei der U-20 WM. Also ja, ein paar der Jungs kannte ich schon.

Das Team wird in der Champions Hockey League (CHL) gegen europäische Topteams spielen. Wie sehr freust du dich auf diese Erfahrung?

Das ist natürlich eine tolle Sache und schön und interessant, zu sehen, wie die Mannschaften in den anderen Ligen spielen, wie da die Abläufe sind und so weiter. Das wird sicher eine tolle Erfahrung und eine große Herausforderung.

Kommen wir zu dir persönlich. Wie würdest du deinen Stil beschreiben, wo siehst du selbst deine Stärken?

Puh, das ist natürlich schwer, sich selbst einzuschätzen. Ich denke, ich bin ein sehr ruhiger Torwart, der klar im Butterfly-Stil spielt und sehr stark vom Stellungsspiel her kommt... tja, was soll ich sonst sagen? Ich versuche einfach, die Scheiben aus dem Tor zu halten....

Und abseits des Eises, was bist du für ein Typ? Was sind z.B. deine Hobbies?

Auch da bin ich ganz ruhig. Wenn ich was mache, dann mal mit Freunden rausgehen oder so. Aber jetzt auch nichts Großartiges. Ich bin da doch vom Sport schon sehr ausgelastet und konzentriere mich sehr stark darauf.

Welches war denn als Kind und jugendlicher dein Lieblingsteam national wie international? Und hattest du einen Lieblingsspieler?

Also in der DEL hatte ich kein echtes Lieblingsteam, aber ich habe natürlich die Torhüter schon verfolgt. Insbesondere Robert Müller. Er war natürlich eines der Idole damals und der vielleicht beste deutsche Torwart zu seiner Zeit. Über den Teich waren eigentlich lange die Vancouver Canucks mein Lieblingsteam. Vorbild war da immer Roberto Luongo, der ja vor einigen Jahren ein überragender Goalie war. Allerdings hat der ja leider zuletzt etwas nachgelassen [lacht].

Mit welchen Zielen gehst du denn in die Saison?

Also zunächst einmal versuche ich, mich selbst weiter zu entwickeln und mich möglichst weit in Krefeld zu etablieren und mich anzubieten. Ich möchte mich zeigen, möchte beweisen, dass ich was drauf habe und mich dafür qualifizieren, auch nach meinem jetzigen Zweijahresvertrag bleiben zu können. Ob ich spiele oder nicht, das warte ich einfach ab. Ich werde hart arbeiten, mein bestes geben, mich immer anbieten und sehen, wofür es reicht. Letztlich liegt das ja nicht in meiner Hand. Ich bin der Herausforderer um Eiszeit und kann nur versuchen, dem Trainer die Entscheidung, mich draußen zu lassen, so schwer wie möglich zu machen. Den Rest werden wir dann sehen.

Nun geht es in den Juli. In gut einem Monat geht es aufs Eis. Wie sieht dein persönlicher Fahrplan für die nächsten Wochen aus?

Also jetzt haben wir erst einmal noch etwas Sommertraining. Dann fahre ich Anfang nächsten Monats für eine Woche zu 'nem Camp in die Schweiz. Da werde ich dann schon einmal wieder auf dem Eis sein. Ja und dann folgen noch zwei, drei Wochen Sommertraining und dann geht es richtig los!


eishockey.net / PM Krefeld Pinguine
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