Der ERC Ingolstadt gewinnt in Spiel 4 der Playoffserie gegen die Kölner Haie. In diesem Spiel, das man aus Panthersicht auch einen Rasierklingenritt nennen könnte, waren der phänomenale Torhüter Jochen Reimer und der goldene Torschütze Brandon Mashinter die Siegbringer. Nach dem Erfolg in der ausverkauften Saturn-Arena führt der ERC in der Viertelfinalserie damit mit 3:1.
Der ERC, bei dem Fabio Wagner und Joachim Ramoser ins Aufgebot zurückkehrten, hatte seine beste Phase der regulären Spielzeit gleich zu Beginn. In der 3. Minute kombinierten die Panther schön in der offensiven Zone, Tim Wohlgemuth verwertete den Spielzug abgezockt zum 1:0.
Köln fand durch eine Überzahl ins Spiel. Frederik Tiffels vergab darin eine gute Schussmöglichkeit von rechts (7.), auch danach hatte Jochen Reimer mehrmals zu tun. Etwa bei einer Maskenparade gegen selben Tiffels nach einem Kölner Umschaltspiel (13.) oder einem Oblinger-Drehschuss nach einem Aufbaufehler der Weiß-Blauen (14.). Der giftige Forecheck der Gäste bereitete dem ERC im Spielaufbau Probleme, selbst entlasteten die Panther wegen eines zu passiven Forecheckers zunehmen seltener.
Nun gut, der ERC hatte bei Vier-gegen-Vier auf dem Eis eine großartige Doppelchance, doch sowohl der Versuch des Darin Olver als auch der des Tyler Kelleher fanden aus dem Slot nicht durch den Verkehr ins Tor (10.). Danach aber kam Köln wie eine Wucht.
Die Haie hatten gleich in der ersten Minute nach Wiederbeginn eine Großchance. Colby Genoway lenkte einen Schuss von links an den Ingolstädter Innenpfosten. Es sollte das Glück des tüchtigen Jochen Reimer sein. Der Panther-Torwart brachte die Gäste in der Folge reihenweise zur Verzweiflung. In der 29. Minute lief Felix Schütz allein auf ihn zu und wollte nach einem Täuscher rechts unten einlegen - doch Reimer parierte auch diesen Versuch.
Nur einmal musste der Panther-Schlussmann im Mittelabschnitt hinter sich greifen. Genoway lenkte in einer Kölner Überzahl einen Fernschuss ein (33.). Doch die Panther antworteten: Vier Sekunden waren gerade in einem Powerplay gespielt, da vollendete Brett Olson eine Traumkombination über Greilinger und Kelleher aus drei Metern zum 2:1 (35.). Der ERC, der sich immer wieder zu Fehlern hinreißen ließ, kämpfte sich anschließend mit diesem Spielstand in die zweite Pause.
Zwar hatte der ERC in der 50. Minute in einem Powerplay durch David Elsner eine gute Gelegenheit, doch auch im Schlussdrittel gaben vor allem die Haie den Takt vor. Einer hatte aber weiter etwas gegen den Kölner Ausgleich: Jochen Reimer. In der 51. Minute parierte er Jason Akesons Penaltyschuss. Doch fünf Minuten vor Ende glich Alexander Oblinger nach einem Bully doch noch zum 2:2 aus.
Wer da schon unruhige Nerven hatte, der brauchte in der Schlussphase Baldrian-Tropfen: Köln kam neunzig Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit zu einem Powerplay. Da erspielten sich die Panther über Jerry D'Amigo eine Großchance, die Gästetorwart Gustaf Wesslau aber noch entschärfte. Zwei Sekunden vor Ende lenkte Reimer noch einen Gästeschuss an die Latte.
Es ging, zum dritten Mal in dieser Serie, in die Verlängerung. Da waren die Panther die etwas bessere Mannschaft und sicherten sich, nach schönem Einsatz Patrick Cannones, durch Mashinter den Sieg.
Die Panther führen in der Serie damit 3:1 und haben am Sonntag erstmals Matchpuck. Spiel 5 in Köln beginnt um 19 Uhr.