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22.11.2024, 19:30 Uhr

Richtungsweisende Duelle für Regensburg

Eisbären gegen Freiburg und Crimmitschau

Þ22 November 2024, 11:18
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Beim Blick auf die DEL-2-Tabelle wird deutlich: Für Eishockey-Zweitligist Eisbären Regensburg stehen am kommenden Wochenende zwei richtungsweisende Partien auf dem Programm: Am morgigen Freitag, 22. November, treten die Oberpfälzer (derzeit Elfter/21 Punkte) auswärts bei den Wölfen des EHC Freiburg an, die den EBR zwar nur drei Plätze, aber bereits zehn Zähler (31) voraus sind – und am Sonntag, 24. November, folgt dann das wichtige Heimspiel gegen den direkten Tabellennachbarn Eispiraten Crimmitschau. Die sächsischen Freibeuter sind nach schwachem Saisonstart bis auf zwei Punkte (19) an die Domstädter herangerückt und sind Zwölfter. Spielbeginn in der Donau-Arena ist um 17 Uhr. Tickets für das Heimspiel gibt es unter www.ebr.live

Einen Video-Vorbericht inklusive Kurzinterview mit Verteidiger Sandro Mayr gibt es auf dem offiziellen EBR-YouTube-Kanal!

Jeweils einmal kreuzten die Eisbären mit beiden kommenden Gegnern in dieser Saison schon die Schläger – mit gänzlich unterschiedlicher Ausbeute. Im Heimspiel gegen das stark gestartete Freiburg machte Regensburg am zehnten Spieltag zwei Mal einen Rückstand wett und siegte letztlich furios 4:3. Auswärts in Crimmitschau hingegen liefendie Bayern zwei Tage darauf stark ersatzgeschwächt auf – unter anderem standen nur vier Verteidiger zur Verfügung. Mit einer letztlich zu deutlichen 1:6-Niederlage im Gepäck traten die Schützlinge von Headcoach Ville Hämäläinen am Ende die Heimreise an. Interessant: Erst jüngst am Sonntag standen sich die beiden kommenden Gegner der EBR direkt gegenüber. Freiburg behielt in Crimmitschau mit 4:1 die Oberhand.

Zwei Meister-Eisbären sind jetzt Wölfe
Dabei erzielte auch ein ehemaliger Regensburger einen Treffer für das Team aus dem Schwarzwald: Angreifer Filip Reisnecker. Im Sommer verließen darüber hinaus gleich zwei Meister-Eisbären die Donaustadt und zogen in den Breisgau weiter: Verteidiger Petr Heider und Stürmer Tomáš Schwamberger sind nun Reisneckers Mannschaftskollegen. Alle drei sind wichtige Stützen im System des neuen Trainers Mikhail Nemirovsky, der während der laufenden Spielzeit bereits Timo Saarikoski ersetzte und von Oberligist Höchstadt kam.

Denn mit bereits 16 Torbeteiligungen führt Schwamberger (sechs Tore, zehn Vorlagen) etwa die interne Scorerliste gemeinsam mit EHC-Urgestein Nikolas Linsenmaier (neun, sieben) sowie dem finnischen Defender Sameli Ventelä (vier, zwölf) an. Auch Venteläs Landsmann Eero Elo zeigt ist brandgefährlich und sammelte bereits 15 Scorerpunkte (acht, sieben). Der kanadische Kapitän Shawn O’Donnell steht bereits bei 13 Zählern (drei, zehn) und Reisnecker insgesamt bei elf (fünf, sechs). Und auch mit (unter anderem) US-Amerikaner Spencer Naas (zehn Zähler), Sebastian Streu (neun), Routinier Christian Billich, Youngster Yannick Burghart (je sieben), Dennis Miller, Georgiy Saakyan (je fünf) oder Lennart Otten (zwei) ist in der Wölfe-Offensive immer zu rechnen. Hinzu kommt mit dem erst 18-jährigen Paul Bechthold ein großes Talent aus dem eigenen Nachwuchs, das bereits acht Mal zum Einsatz kam. Trotz aller Qualität klappt das Überzahlspiel noch nicht so richtig: Mit nur 11,5 Prozent Erfolgsquote stellen die Baden-Württemberger das schlechteste Powerplay der Liga.

In der Abwehr wurde Ex-Regensburger Heider direkt zum Ersatzkapitän ernannt und geht damit in der durchaus prominent besetzten Defensive voran. Neben dem schuss- und spielstarken Ventelä verteidigen auch Calvin Pokorny (fünf Assists in 13 Einsätzen) und der jüngst nach langer Verletzungspause aufs Eis zurückgekehrte Führungsspieler Alexander De Los Rios (eine Vorlage in zwei Spielen) mit ordentlich Drang nach vorne. Hinzu kommt mit Marvin Neher ein weiterer erfahrender Mann – Maximilian Leitner (23 Jahre), Simon Stowasser, Daniel Schweiger (beide 22), Leo Hafenrichter (20) und Niclas Hempel (17) gehören indes zu jüngeren Garde, bewiesen ihre Zweitliga-Tauglichkeit aber schon häufig. Goalie Patrik Červený (Fangquote knapp 91,5 Prozent) zählt bereits seit Längerem zum DEL-2-Inventar und teilt sich die Einsätze bislang mit dem 23-jährigen Sommer-Neuzugang Fabian Hegmann (knapp 92 Prozent) – ein starkes Duo.

Crimmitschau im Aufwind
Mit nur vier mageren Punkten standen die Eispiraten Crimmitschau nach neun Spieltagen abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Doch als einige Spieler aus dem zuvor gut gefüllten EPC-Lazarett auf Eis zurückkehrten, kam die Trendwende: Erst schlugen die Freibeuter auswärts Topteam Krefeld mit 2:1 nach Verlängerung, dann zuhause die personell gebeutelten Regensburger mit 6:1 – eine Art Initialzündung für die Sachsen. Sie befinden sich mit 15 Punkten in den jüngsten zehn Begegnungen deutlich im Aufwind. Dennoch gingen drei der letzten vier Partien für das Team des finnischen Trainers Jussi Tuores verloren. So unterlag die Mannschaft 1:4 in Kaufbeuren, 2:5 beim Derby in Dresden und 1:4 zuhause gegen Freiburg. Der einzige Sieg aus dieser Zeitspanne gelang beim 3:1 im Heimspiel gegen die Starbulls Rosenheim Anfang November.

Mit dem amtierenden Goalie des Jahres der DEL 2, Oleg Shilin, und dem ehemaligen Regensburger Christian Schneider stehen zwei starke Keeper für Crimmitschau zwischen den Pfosten – ersterer entschärfte in seinen zwölf Einsätzen bislang knapp 89,9 Prozent der gegnerischen Abschlüsse, zweiterer gar knapp 90,5 (neun Spiele). Jüngst gewann das Team durch DEL-Leihgabe Florian Mnich auf dieser Position sogar noch Qualität hinzu, ein wichtiger Aspekt, denn Shilin war zuletzt angeschlagen und droht auszufallen.

Trotz einer namhaft besetzten Verteidigung haben die Eispiraten derzeit mit – 21 die zweitschlechteste Tordifferenz der ganzen Zweiten Liga zu Buche stehen. Doch viele der 63 bisherigen Gegentreffer sind noch aus der schwierigen Saisonanfangsphase mit zahlreichen Ausfällen und unglücklichen Niederlagen datiert. Inzwischen tritt die Abwehr um den DEL-erfahrenen Neuzugang Mirko Sacher und die Führungsspieler Denis Shevyrin, Ole Oleff und den variabel einsetzbaren Kapitän Mario Scalzo gefestigter auf. Mit Maxim Rausch und Rayan Bettahar stehen darüber hinaus zwei hochveranlagte DEL-Leihgaben von Kooperationspartner Bremerhaven von Zeit zu Zeit zur Verfügung. Der im Sommer fest verpflichtete Gregory Kreutzer unterstreicht mit bislang elf Torbeteiligungen seine Qualitäten eindrucksvoll. Mit Alexander Schmidt und Alexander Vladelchtchikov zählen auch zwei vielversprechende Talente zum Kader – der 36-jährige Routinier Felix Thomas kam bislang nur am Auftaktwochenende der neuen Spielzeit zum Einsatz.

Satte 18 Angreifer umfasst der Kader der EPC – theoretisch. Denn mit Nino Kinder und dem gebürtigen Regensburger Fabian Herrmann liefen zwei Förderlizenzspieler von Partner Bremerhaven noch nicht für die Sachsen auf. Der vielseitige Dominic Walsh konnte erst jetzt nach der Länderspielpause wieder eingreifen und absolvierte verletzungsbedingt erst zwei Partien, auch Jungstürmer Tim Lutz fehlt Crimmitschau schon seit längerem. Die personelle Situation verschlimmerte sich bei den Sachsen zuletzt wieder – bei der jüngsten 1:4-Heimniederlage gegen Freiburg standen nur zehn Stürmer zur Verfügung, darunter mit Scalzo und Walsh auch zwei Akteure, die auch häufiger in der Defensive eingesetzt werden. Nach Angaben des Klubs fallen neben Lutz wohl auch die Topstürmer Thomas Reichel, Colin Smith und Scott Feser weiterhin aus, auch Ex-Eisbär Lukas Wagner zählt zum Lazarett. Sollten sich die Befürchtungen der Sachsen bestätigen und der Schwede Tobias Lindberg ebenfalls fehlen (hinter ihm steht wie hinter Youngster Roman Zap ein Fragezeichen), müssen die Eispiraten ohne ihre beiden punktstärksten Angreifer auskommen (Smith mit vier Toren und elf Vorlagen in zehn Einsätzen/Lindberg mit sieben und acht in 19 Spielen – beide 15 Punkte).

Doch mit (unter anderem) dem lettischen Nationalspieler Rihards Marenis (sieben Treffer, vier Assists – elf Punkte), dem Tschechen Ladislav Zikmund (vier, fünf – neun), Ex-DEL-Crack Vinny Saponari (eins, sieben – acht) Erstliga-Leihgabe Justin Büsing (zwei, drei – fünf) und dem nachverpflichteten Lois Spitzner (bislang eine Vorlage) steht dennoch noch reichlich Qualität in der EPC-Offensive zur Verfügung. Definitiv nicht mehr mit dabei ist allerdings Marat Khaydarov – die Förderlizenz des Bremerhaveners wechselte jüngst zu Ligakonkurrent Weiden.

Das Spiel könnt Ihr in unserem kostenlosen Liveticker verfolgen.
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