Unsere Füchse brauchen Punkte! Das ist (leider) nichts Neues. Nach dem 2:8 Heim- Debakel gegen die Heilbronner Falken muss endgültig etwas passieren. 14 Gegentore in zwei Spielen sind nicht nur zu viel, sie lassen auch das Defensivproblem deutlich werden. Der viel zitierte Ruck durch die Mannschaft blieb bis jetzt aus. Was ist nötig, damit der Erfolg zurückkehrt? Vor allem die erfahrenen Spieler sind nun gefragt und müssen Verantwortung übernehmen. Viele individuelle Fehler waren in den letzten Spielen ausschlaggebend für die Gegentore und damit die Niederlagen. Vor allem aber muss wieder eine Grundordnung ins Spiel, die die Mannschaft in den letzten Begegnungen viel zu oft vermissen ließ. Einzelaktionen und schlechte Abschlüsse, zu wenig Torschüsse und damit kaum Gefahr für das gegnerische Tor, so präsentierte sich die Mannschaft zuletzt. Chris Straube kündigte an, die Reihen neu formieren zu wollen, um so neue Impulse zu setzen. Na dann…
Der Gegner am Freitag – Bayreuth Tigers
Die Bayreuth Tigers haben sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten mittlerweile auf Platz sechs der Tabelle hochgearbeitet. Mit 29 Punkten sind sie zwar punkgleich mit den Kassel Huskies, haben jedoch ein Spiel weniger und können das bessere Torverhältnis aufweisen. Zwei Siege und drei Niederlagen sind die Ausbeute der letzten fünf Partien. Und wie man sich nach einem Rückstand wieder ins Spiel bringt, zeigten die aus der Stadt der Wagner-Spiele am letzten Dienstag eindrucksvoll gegen die Tölzer Löwen. Nach einem Zwei-Tore Rückstand haben sich die Tigers wieder herangekämpft und das Spiel gedreht. Selbst nach dem Ausgleich im letzten Drittel haben sie sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Und Ville Järveläinen, der erst in dieser Woche sein Engagement in Bayreuth bis 2025 (!) verlängert hat, schoss die vom Roten Main sogar noch zum Sieg. An der Moral und dem Willen gibt es bei der Mannschaft von Petri Kujala also nichts zu deuteln. Apropos Järveläinen! Der Finne hat in den letzten zehn Spielen sage und schreibe 25 Punkte gesammelt: 15 Tore und 10 Assist. Er ist in der Bayreuther Mannschaft momentan das Maß aller Dinge. Kein Wunder, dass die Verantwortlichen den 1,65 m großen (kleinen) Stürmer langfristig binden wollten. Überhaupt ist die Reihe um Järveläinen sehr gut eingespielt und kommt immer besser in Schwung. Nicht umsonst trägt der Finne mit insgesamt 32 Punkten auch den Goldhelm und führt die Torjägerliste der Liga an. Wenn man einen Schwachpunkt finden wollte, dann ist es die Konstanz der Oberfranken, die noch fehlt. Allerdings plagen die Bayreuther seit Wochen mächtige Verletzungs- bzw. Ausfallsorgen. Teilweise standen nur elf Feldspieler zur Verfügung. Und weil die Defekthexe besonders in der Abwehr zugeschlagen hat, wurde kurzfristig noch Maximilian Menner aus Bietigheim geholt. Am Freitag ab 20 Uhr definitiv nicht mit von der Partie sind Moritz Schug, Daniel Stiefenhofer, Niklas Gabriel und Kevin Kunz. Hinter dem Mitwirken von Freddy Cabana und Ivan Kolozvary stehen Fragezeichen.
Der Gegner am Sonntag – EV Landshut
Der EV Landshut hängt ebenso wie die Füchse im Tabellenkeller fest. Dabei hatte sich der Club vor der Saison ordentlich verstärkt. Mit Marco Pfleger sicherte man sich die Dienste des Top-Torjägers der letzten Saison und mit Yannick Valenti kam ein großes Talent nach Landshut. Doch irgendwie kamen die Niederbayern nicht ins Rollen. Die ersten acht Spiele mussten aufgrund des Hallenneubaus auswärts ausgetragen werden. Und das erste Heimspiel gewannen sie ausgerechnet gegen unsere Füchse nach der Overtime. Bis dahin sammelten sie 13 von bisher 16 Punkten und es sah nicht schlecht aus. Doch sportlich folgte ein Bruch. Der letzte Dreier datiert vom 17.10.21 gegen Bayreuth. Auf Grund der sportlichen Talfahrt wurde Trainer Leif Carlson in der Länderspielpause freigestellt und der sportliche Leiter des EVL, Axel Kammerer, übernahm das Tagesgeschäft als Interimstrainer. Doch auch das brachte bisher noch keinen echten zählbaren Ergebnisse. Sechs Niederlagen am Stück stehen zu Buche. Nur einen einzigen Punkt gegen Heilbronn konnte der EVL einspielen. Damit stecken die Niederbayern mit 16 Punkten und Tabellenplatz 13 mittendrin im Play-Down-Strudel. Auch sie stehen mittlerweile gehörig unter Druck, denn der Rückstand auf Platz 10 beträgt bereits neun Punkte. Ähnlich wie im Fuchsbau fielen einige Niederlagen recht knapp aus, andere wiederum sehr deutlich. In Landshut wurde gehandelt und mit Heiko Vogler ein neuer Trainer präsentiert. Der 37-jährige übernimmt das Team am 13.12.21, wird also gegen die Füchse am Sonntag noch von Axel Kammerer vertreten. Den goldenen Helm trägt bei den Niederbayern Marco Pfleger mit 19 Punkten. Aller Voraussicht nach werden Andreas Schwarz und Thomas Holzmann verletzt fehlen. Letzten Dienstag unterlag der EVL Kaufbeuren mit 3:4. Am Freitag geht es für die Rot-Weißen daheim gegen Ravensburg.
Der Füchse-Check
Nach der Heimpleite gegen Heilbronn gab es intern viel zu analysieren und zu besprechen. Welche Veränderungen es nun im Füchse-Kader oder auch taktischer Art geben wird, da ließen sich die Trainer nicht in die Karten gucken. Auf jeden Fall muss und wird die Mannschaft am Wochenende eine Reaktion zeigen müssen. Personell wird es jedoch nur geringfügige Änderungen geben. Steve Hanusch fällt krankheitsbedingt aus. Aus Berlin werden wieder Bennet Roßmy und Paul Reiner abgestellt und Leon Hungerecker wird erneut im Füchse-Kasten stehen. Am Sonntag wird zusätzlich Korbinian Geibel ins Lineup rücken. Danach fahren er und Bennet Roßmy zur deutschen U20-Nationalmannschaft, um sich auf die bevorstehende Weltmeisterschaft vorzubereiten. Beide Spieler stehen den Füchsen im Dezember somit nicht mehr zur Verfügung. Jetzt kann man unserer Mannschaft eigentlich nur den größtmöglichen Erfolg für das kommende Wochenende wünschen, auch wenn der Stachel der Enttäuschung vom Dienstag noch tief sitzt. Doch das Letzte, was die Mannschaft jetzt braucht, ist Pessimismus und Häme. Hoffen wir gemeinsam, dass die Jungs um Kapitän Clarke Breitkreuz mit Vehemenz aus der Talsohle klettern und endlich ihr zweifellos vorhandenes Potential abrufen.
Das Spiel am Freitag um 20.00 Uhr im Bayreuther Kunsteisstadion leiten Vladislav Gossmann und Daniel Kannengießer. Die Partie am Sonntag ab 17.00 Uhr in der weeEisArena pfeifen Mischa Apel und Jens Steinicke.