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Rick Adduono zum Wochenende und das aktuelle Interview: Robin Weihager

Þ20 August 2014, 07:36
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Und diese waren auch nicht übel. Sicher, gegen Duisburg hätte Mancher vielleicht mehr als ein auf dem Papier mühsames 2:1 erwartet. Aber der Spielverlauf war ja schon deutlich anders als das Ergebnis.

Die Jungs haben teils flott und flüssig kombiniert und hatten viele gute Gelegenheiten - aber immer wieder war ein Mann im Weg, der eigentlich ihr Mannschaftskamerad ist: Patrick Klein. Der junge Goalie zeigte eine hervorragende Leistung und war einfach nicht zu bezwingen. So blieb es eben bei zwei Toren.

Dass es aber auch gegen höherklassige Gegner geht und man Tore schießen kann, das zeigte die Truppe dann am Sonntag, als man Wolfsburg - sicher eines der besser besetzten Teams der Liga - mit 3:1 nach Hause schickte. Dabei legten Perrault, Driendl und Vasiljevs auch gleich in den ersten 20 Minuten den Grundstein zum Erfolg.

Aber das war nur ein Aufgalopp zu dem, was jetzt kommt: Die höchste Klasse, in der die Pinguine bislang jemals aufliefen: Die CHL! Die europäische Championsleague beginnt bereits übermorgen und das Team und die Verantwortlichen drumherum sind "heiß" auf die Spiele. Mit dem Schwedischen Topteam Skellefteä kommt auch gleich ein absoluter Kracher! Sportlich kann es kaum reizvoller werden, wenn man nicht in die NHL schaut.

Die Schweden sind zuletzt zweimal Meister geworden und waren davor zweimal Vizemeister. Es ist also eine wahre Dynastie, ähnlich der, die die Eisbären zuletzt in Deutschland hatten. Und das in der Liga, die sich wohl mit KHL und AHL um den Titel der zweitbesten der Welt streitet. Knapp 4.000 Tickets sind bereits abgesetzt und das ist für einen Donnerstag schon nicht schlecht. Aber: Da geht noch mehr! Wirklich, ein solches Spiel wird es in Krefeld sicher nicht jede Woche geben. Das ist etwas Besonderes! Also sprecht Freunde und Verwandte an. Das ist nicht Vorbereitung, das ist höchstes sportliches Niveau.

Und die Truppe braucht die Unterstützung der Fans, um einen solchen Gegner zu schlagen. Nun, und am Samstag folgt dann gleich das nächste Highlight mit IFK Helsinki. Die Finnen sind ein Team, das sportlich vielleicht nicht so stark ist wie Skellefteä, dafür aber einen Namen hat, den man kennt. Entsprechend sind hier noch einmal rund 1.000 Tickets mehr abgesetzt. Allerdings ist es natürlich auch ein Samstags-Termin.

Coach's Corner: Rick Adduono zum Wochenende

Ich denke, wir sind dieses Jahr von der Zusammenstellung her eine etwas andere Mannschaft als zuletzt. Aber das heißt nicht, dass wir schlechter sein müssen - im Gegenteil! Die Jungs haben bisher in der Vorbereitung hervorragend gearbeitet und bisher ist alles wirklich sehr, sehr gut gelaufen.

Ich war auch mit den beiden bisherigen Vorbereitungsspielen wirklich sehr zufrieden in eigentlich allen Bereichen. Man darf ja nicht übersehen,  dass die meisten Jungs Monatelang kaum oder gar nicht auf dem Eis gestanden haben. Von den Torwartleistungen über das Positionsspiel bis zur Offensive bin ich wirklich sehr zufrieden mit dem Auftritt. Sicher haben wir nicht so viele Tore geschossen, aber wir haben dennoch gut gespielt und auch offensiv gut agiert.

Auch die Auftritte im Powerplay haben mir schon sehr gut gefallen. Die Jungs lassen die Scheibe gut laufen und haben sich auch Chancen herausgespielt. Also insgesamt ist bisher alles sehr gut. Aber eins ist klar: Wenn wir am Donnerstag gegen Skellefteä spielen, dann wird das eine ganz andere Herausforderung und dann müssen wir wirklich etwas zeigen! Da treten wir dann nicht nur gegen eins der besten Teams in Europa an, sondern eins der besten Teams in der Welt außerhalb der NHL.

Da müssen wir bereit sein und es wird ein gutes Eishockeyspiel. Ich kann nur jedem Fan raten, sich dieses Spiel anzusehen, denn Mannschaften wie Skellefteä bekommt man hier nicht oft zu sehen und außerdem brauchen wir eine gute Kulisse und die Unterstützung der Fans, um so eine Topmannschaft zu schlagen.

Sehr zufrieden war ich auch mit vielen einzelnen Spielern. Zu nennen ist da zum Beispiel Patrick Klein, der am Freitag wirklich sehr, sehr gut gespielt hat! Im Training ist er manchmal noch etwas wechselhaft, hat Tage, an denen er wirklich gut ist und andere, an denen er nicht ganz so stark ist. Aber das ist von einem jungen Torwart zu erwarten.

Insgesamt aber bin ich sehr zufrieden mit ihm und die Leistung am Freitag war sehr stark! Er arbeitet hart im Training und will sich immer verbessern. Das gilt aber auch für Felix Bick! Und so sehr man gern Tore schießt, wenn man zwei so gute, junge Goalies im Kader hat, dann freut einen das und es ist ein gutes Zeichen für die Zukunft der Mannschaft.

Wer bisher auch sehr stark war ist Norman Hauner. Ja, er war ein Topspieler in der DEL2, aber der Schritt in die DEL ist groß, da gibt es keine Frage und bisher meistert er den sehr gut. Er arbeitet hart, ist sehr fokussiert und verbessert sich jeden Tag. Klar braucht er noch einige Zeit, um sein Potential auszuschöpfen, aber bisher macht er einen richtig guten Eindruck! Ich bin wirklich beeindruckt von dem, was er bisher bringt.

Auch Robin Weihager macht sich sehr gut. Er bringt das, was wir uns von ihm versprochen haben. Ich kann derzeit keine großen Schwächen bei ihm sehen. Er ist gut mit der Kelle, er ist stark im Zweikampf und zeigt einige sehr gute offensive Qualitäten, insbesondere im Passspiel.

Auch Herbie Vasiljevs macht bisher einen sehr guten Eindruck. Er zeigt große Führungsqualität und ist nicht umsonst wieder unser Kapitän - wiewohl ich an dieser Stelle sagen möchte, dass Josh Meyers in dieser Rolle letztes Jahr einen phänomenalen Job gemacht hat! Herbie ist sehr fokussiert, er ist physisch fit, er zeigt sich engagiert und will etwas zeigen. Das ist extrem wichtig für uns.

Überraschend stak ist bisher auch Andi Driendl. Er hat sich dieses Jahr sichtbar viel vorgenommen und macht einen wirklich fitten und spielfreudigen Eindruck. Aber einen darf ich bei einer solchen Aufzählung natürlich nicht außer Acht lassen: Martin Schymainski! Ich kann nicht genug Worte für seine Arbeitseinstellung finden. Er gibt wirklich jedes Mal, wenn er aufs Eis geht 100%. Egal ob es ein Spiel oder ein Training ist. Er hat wirklich eine unglaubliche Arbeitsmoral und reißt das Team mit.

Aber eigentlich müsste ich hier jeden Einzelnen nennen. Natürlich gehört zum Beispiel auch ein Christian Kretschmann in eine Aufstellung der Jungs, die sich besonders rein hängen hinein. Aber auch andere Jungs. Also ich möchte es einmal anders herum sagen: Es gibt nicht einen Spieler, über den ich etwas negatives sagen könnte.

Das aktuelle Interview: Robin Weihager

Hallo Robin, willkommen in Krefeld! Du warst ein sehr dominanter Spieler in der zweiten Liga und hattest sicher viele Angebote. Warum hast du dich für Krefeld entschieden?

Der Club hat schon früh großes Interesse gezeigt und es hat wirklich den Eindruck gemacht, dass sie mich hier haben wollen. Das war mir sehr wichtig. Und es erschien mir einfach wie der richtige Schritt, das Gefühl war gut. Ich hatte außerdem Interesse an einem Zwei-Jahresvertrag, um ein bisschen Stabilität und Sicherheit zu haben. Den haben die Pinguine mir gegeben und es hat sich einfach vom Beginn der Gespräche an gut und richtig angefühlt. Daher war es insgesamt eine einfache Entscheidung, die nie wirklich in Frage stand.

Du bist jetzt einige Wochen hier und hast gerade dein erstes Spiel gespielt. Was sind deine ersten Eindrücke?

Es ist halt einfach das nächste Level, wenn du es mit dem letzten Jahr in der zweiten Liga vergleichst. Es gibt einfach nur gute Spieler im Team und in der Liga. Ich weiß nicht, was ich groß über das Spiel heute [gegen Duisburg] sagen soll. Man merkt halt jedem Spieler an, dass er eine lange Pause hatte und erst einmal rein kommen muss.

Wir versuchen einfach nur, richtig in die Saison zu kommen und ein gutes Gefühl zu kriegen, uns an das Eis zu gewöhnen, an den Wettkampf und so weiter. Es war sicher nicht immer schön, aber wir haben gewonnen und das ist immer gut. Wir werden von diesem Punkt an nur besser werden!

Du warst wie gesagt ein sehr dominanter Spieler in der zweiten Liga. Wie glaubst du, kannst du diese Dominanz mit in die DEL nehmen?

Das ist immer schwer zu sagen, wenn du nie zuvor ein Spiel in dieser Liga gespielt hast. Ich meine, ich glaube an mich und meine Fähigkeiten, aber man muss einfach Schritt für Schritt denken. Erst einmal will ich ins Team kommen, mich beweisen und zeigen, dass ich der Mannschaft helfen kann, Spiele zu gewinnen.

Und wenn wir gewinnen wird es auch leichter für mich, eine offensivere, dominantere Rolle zu finden und so weiter. Also insgesamt habe ich keine großen persönlichen Ziele wie Tore oder Punkte oder dergleichen, außer generell zu spielen, mich zu beweisen, ein wichtiger Teil der Mannschaft zu sein und eine gute Saison zu haben.

Dennoch, siehst du dich in diesem Team, in dieser Liga, von der Spielanlage her eher als offensiver oder defensiver Spieler? Erwartest du zum Beispiel, im Powerplay zu spielen?

Puh, schwer zu sagen. Ich sehe mich selbst eher als Zwei-Wege-Verteidiger. Aber ich denke, meine größte Stärke ist schon die offensive Seite des Spiels. Daher hoffe ich, mich in dieser Richtung einbringen zu können und dem Team zu helfen.

Ich hoffe, ich schaffe es, mich in die Powerplayformationen zu spielen, ein paar Tore zu schießen und aufzulegen… Ich will einfach immer auf dem Eis sein und wenn der Trainer mich im Powerplay sehen will, dann freut mich das sehr und ich werde bereit sein. Wenn nicht werde ich alles dafür tun, mich dafür anzubieten. In jedem Spiel, in jedem Training.

Du hast schon früh in deiner Karriere auf sehr hohem Level, in Schwedens erster Liga, gespielt. Dann bist du nach Frankreich und in die DEL2 gegangen, um jetzt in die DEL zu kommen. Warum dieser (scheinbare?) Rückschritt?

Ja, wie du sagtest, ich hatte einige Jahre in der SEL. Aber dann kam der Punkt, an dem ich das Gefühl hatte, etwas Neues machen zu müssen. Ich hatte einige Angebote und wäre fast in Deutschland gelandet. Aber letztlich bin ich statt dessen in Frankreich unter gekommen. Das war eine gute Erfahrung für mich. Letztes Jahr bin ich dann in die zweite Liga nach Deutschland gewechselt und habe in Rosenheim gespielt.

Mein Ziel war die ganze Zeit die DEL und das habe ich jetzt geschafft, was mich sehr freut. Ja, was soll ich sagen… Ich habe Schweden verlassen, weil ich einen Wechsel des Umfelds brauchte und etwas anderes sehen wollte. Jetzt bin ich einfach glücklich, dass ich hier bin!

Jetzt ist es nicht einmal mehr eine Woche bis zum ersten CHL-Spiel gegen das dominante Team Schwedens, Skellefteä, das du vermutlich ziemlich gut kennst. Wie gehst du die Partie an?

Skellefteä ist eine richtig gute Mannschaft. Ohne jede Frage die beste in Schweden in den letzten zwei, drei Jahren. Ein sehr starkes defensives Team mit vielen jungen, hungrigen Spielern. Sie haben allerdings dieses Jahr viele Jungs verloren. Ich glaube sie hatten irgendwas um die zehn Abgänge.

Daher weiß ich nicht genau, wie die Mannschaft dieses Jahr spielen wird. Aber ich weiß, sie werden gut sein, schnell sein und technisch und taktisch hervorragend aufgestellt. Also es wird ein richtig hartes Spiel und wir müssen bereit sein!

Wenn du dich selbst vom Stil her beschreiben sollst, was würdest du sagen, wie du spielst?

Puh, ich denke ich habe eine gute Größe, bin insgesamt ziemlich kräftig. Ich habe einen guten Schuss und schieße rechts. Ich denke, ich habe gute Übersicht und lasse die Scheibe gut laufen, kann gute Pässe spielen.

Aber ich versuche auch, eine Verantwortung in der Defensive wahrzunehmen und hier einen guten Job zu machen und nicht nur an die Offensive zu denken. Ja, ich denke, das sind vermutlich so meine Stärken bzw. die Art, wie ich spiele.

Und abseits des Eises? Was bist du für ein Typ, was sind deine Hobbys?

Ich schaue gern und viel Fußball, verbringe Zeit mit meiner Freundin und meinem Hund. Ich denke, ich bin ein lockerer Typ. Ich würde nicht sagen still, aber ruhig… Insgesamt denke ich, dass ich ein ziemlich normaler Typ bin. Nichts Besonderes, was ich über mich sagen könnte…

Welches war in deiner Kindheit dein Lieblingsteam?

Im Eishockey?

Ja!

Oh man… das ist schwer. Ich weiß es nicht. Ich denke, ich hatte nicht wirklich ein Lieblingsteam. Ich mochte vielleicht die Rangers immer ein wenig. Aber da geht es weniger um das Team, sondern mehr um die Stadt. Ich mag New York. Aber das ist es dann auch schon.

Und hattest du einen Lieblingsspieler, ein Vorbild? Bei Schwedischen Verteidigern denkt man ja zum Beispiel sofort an Nick Lidström…

Auch das kann ich nicht sagen. Ich habe vieles geschaut. Nicht nur Hockey sondern auch Fußball. Und ich habe überall versucht, mir etwas abzuschauen. Aber ich kann nicht sagen, dass ich einen besonderen Lieblingsspieler oder ein Vorbild gehabt hätte. Vermutlich eine langweilige Antwort. [lacht]

Letzte Frage, was sind deine Ziele für die Saison? Persönlich und für das Team…

Meine Ziele? Nun, für das Team ist es ganz klar. Wir alle wollen etwas besser sein als letztes Jahr. Das wird schwer genug, immerhin waren sie Zweiter. Aber sie sind im Viertelfinale ausgeschieden und hier wollen wir weiter kommen. Wir wollen die Playoffs wieder erreichen und hier so weit wie irgend möglich kommen und einen Namen für uns machen.

Und wie zuvor schon gesagt: Meine persönlichen Ziele sind einfach, ins Team zu kommen und ein wichtiger Spieler zu werden. Wie viele Punkte ich dann mache, wie das alles aussehen wird, das kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich hab noch nicht ein Spiel in der DEL gespielt und da ist es natürlich umso schwerer, sich da ein Bild zu machen. Also der erste Schritt ist erst einmal, einen Platz im Team zu bekommen und regelmäßig auf dem Eis zu sehen.

Robin, vielen Dank für deine Zeit und auf eine gute und vor allem verletzungsfreie Saison.

eishockey.net / PM Krefeld Pinguine
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