Defensiv schwach, offensiv ohne Durchschlagskraft - so lässt sich das Heimspiel der EG Diez - Limburg in der Oberliga Nord gegen die Icefighters Leipzig kurz zusammenfassen. Die Rockets hatten sich für das Spiel gegen den Tabellensechsten viel vorgenommen, mussten sich am Ende aber klar mit 1:5 (0:4,1:1,0:0) geschlagen geben.
Der Spielverlauf des ersten Drittels ähnelte der letzten Partie gegen die Tilburg Trappers. Wieder stand es nach zwanzig Spielminuten 0:4, nur mit dem Unterschied, dass die Rockets gegen die Niederländer eine starke Vorstellung zeigten, gegen die Icefighters aber völlig neben sich standen. Arnö Lörsch hatte vor der Partie von der ersten Minute an Einsatz und Leidenschaft gefordert. Zu sehen war nichts davon. Bereits mit dem ersten Angriff konnten die Gäste durch ein Billiard - Tor in Führung gehen (2.). Nach Rückpass von Nicolas Sauer sprang die schwarze Hartgummischeibe von Torben Reuners Schlittschuh an Tommi Steffens Schienen und von dort über die Linie. Gegen unorganisierte Gastgeber entschieden dann Victor Östling mit sattem Schuss (6.), Connor Hannon nach schöner Kombination (11.) und der völlig freistehende Moritz Miguez (19.) die Partie frühzeitig. Offensiv fand die EGDL außer einem Pfostenschuss von Egils Kalns bis dato nicht statt.
Gegen bereits im Verwaltungsmodus agierende Icefighters kamen die Rockets im Mittelabschnitt durch Fedor Kolupaylo zum einzigen Torerfolg des Abends (25.). Bezeichnenderweise ging diesem eine Einzelleistung und ein Fehler in der Hintermannschaft der Gäste voraus. Die EGDL stand nun defensiv zwar etwas besser, ermöglichte der Mannschaft von Headcoach Sven Gericke aber immer noch viel zu viele einfache Einschussmöglichkeiten. Tommi Steffen konnte einige Male in höchster Not retten, musste sich nach starkem Zusammenspiel von Ian Farrel und Connor Hannon jedoch erneut geschlagen geben (37.). Mit seinem zweiten Treffer sorgte der Kontigent - Verteidiger bereits zu Ende des zweiten Drittels für den 5:1 - Endstand aus Sicht der Leipziger.
Die Geschichte des Schlussabschnitts ist schnell erzählt: Die Icefighters, die sich jetzt weitestgehend auf ihre größte Stärke, die Defensive, konzentrierten, mussten und wollten nicht mehr, die Rockets konnten an diesem Abend nicht. Indiskutable drei Torabschlüsse verbuchte die Heimmannschaft im letzten Drittel, auf die ganze Partie gesehen, musste der souveräne Gästekeeper Patrick Glatzel lediglich vierzehn Mal eingreifen.
„Aktuell können wir offensichtlich nur zwei Drittel vernünftiges Eishockey spielen, was in der Oberliga natürlich nicht ausreicht“, so Arno Lörsch nach dem Spiel. „Den ersten Abschnitt haben wir fast komplett verschlafen. Die wenigen Chancen, die eine Mannschaft wie Leipzig generell nur zulässt, muss man besser nutzen. Damit sind wir viel zu fahrlässig umgegangen. Wir machen leider immer wieder die gleichen Fehler und lassen die Gegner somit zu einfachen Torerfolgen kommen.“
„Wir haben im ersten Drittel trotz des Ergebnisses von 4:0 mehr zugelassen, als wir es grundsätzlich wollten“, so sein Gegenüber Sven Gericke. „Ab dem zweiten Abschnitt haben wir dann, auch im Hinblick auf die kommenden Aufgaben, das Ergebnis verwaltet und versucht, defensiv sicher zu stehen. Wir haben es in den letzten 40 Spielminuten sehr ordentlich heruntergespielt und sind froh mit drei Punkten nach Hause zu fahren.“