Die Suche nach dem heiligen Gral bedeutet auf Sauerländisch die Suche nach Konstanz. Die Iserlohn Roosters zeigen in fast schon unheimlicher Regelmäßigkeit zwei Gesichter: Guten Spielen oder Spielphasen folgen oft uninspirierte und kraftlose Auftritte – und wenn nach denen dann schon die ersten Social Media-Kommentare den Fortbestand des Eishockeys im Sauerland in Frage stellen, folgt wiederum ein Auftritt wie am vergangenen Montag in Straubing.
„Das war das stärkste Heimteam der Liga und so haben sie auch gespielt. Wir haben es aber auch richtig gut gemacht und uns die drei Punkte redlich verdient“, lobt Roosters-Headcoach Greg Poss seine Schützlinge. Er weiß aber auch, dass es wiederum drei Tage vor dem furiosen 4:3 in Straubing eine für alle Parteien nicht zufriedenstellende 1:5-Packung in Nürnberg gab. „Da waren wir einfach mit dem Kopf nicht da“, resümiert Poss kurz und knapp.
Welches Gesicht wird seine Mannschaft also heute beim letzten Heimspiel des Jahres gegen die Adler Mannheim (19:30 Uhr) zeigen? „Ich weiß, welches Gesicht wir alle sehen wollen“, lacht Poss. Die Rahmenbedingungen sind jedenfalls bestens: Mit den Adlern kommt ein Spitzenteam der Liga und die Balver Zinn Arena ist bereits ausverkauft. „Das wird uns sicherlich helfen. Letztlich ist es entscheidend, dass wir Spaß daran haben, was wir tun, dann können wir auch so auftreten, wie wir uns das vorstellen“, sagt Poss. Man dürfe nicht unterschätzen, welche mentale Kraft es braucht, um rund um die Krankheitswelle im Team und die enge Taktung der Spiele jedes Mal alles rasuzuholen, was im Tank steckt, erklärt Poss. Er lässt das natürlich nicht als Ausrede gelten, sondern betont: „Das ist die Herausforderung, vor der wir stehen. Wir haben oft genug nachgewiesen, dass es keine Qualitätsfrage ist. Wir lernen aus jedem Spiel etwas dazu und wollen in diesem Prozess Tag für Tag Fortschritte machen. Heute können wir dann zeigen, dass wir wieder einen Schritt weiter sind“, sagt Poss.