Es ist eine turbulente Woche bei den Iserlohn Roosters: Nicht nur, dass mit der heutigen Partie bei der Düsseldorfer EG (erstes Bully 20:30 Uhr) das zweite von drei Spielen innerhalb einer Woche ansteht – natürlich bestimmt die gestern vollzogene Trennung vom bisherigen Headcoach Jason O’Leary derzeit das Tagesgeschäft am Seilersee. Der bisherige Assistant Coach Brad Tapper übernimmt und wird am Abend erstmals als Hauptverantwortlicher in der PENNY DEL an der Bande stehen. Seit Saisonbeginn ist Tapper ganz nah dran an der Mannschaft und sagt auf seine kurzfristigen Ansätze und die Negativserie, die im jüngsten 1:5 gegen Bremerhaven gipfelte, angesprochen: „Auch in der Kürze der Zeit ist es möglich, dass sich alle Beteiligten hinterfragen und mit der richtigen Einstellung ins Spiel gehen. Wir haben zuletzt nicht die Konsequenz und Konzentration an den Tag gelegt, die es braucht, um in dieser Liga Spiele zu gewinnen. Wir können es uns nicht leisten, eine teilweise zweistellige Anzahl an Strafzeiten zu nehmen, schon gar nicht gegen Teams mit einem exzellenten Powerplay wie es Bremerhaven hatte und auch Düsseldorf heute Abend zeigen wird.“
Man darf erwarten, dass der Headcoach Tapper von seinem Team die Aspekte einfordert, die auch den Spieler Tapper ausgezeichnet haben: Dorthin zu gehen, wo es wehtut, um die ohne Zweifel vorhandene spielerische Qualität dann auch in Zählbares umzumünzen. Doch auch wenn er nach wie vor topfit ist: Selbst umsetzen kann Tapper diese Aspekte nicht mehr – diese Aufgabe liegt natürlich beim Team. „Im Endeffekt stehen wir auf dem Eis und müssen das umsetzen, was uns vorgegeben wird. Das ist uns zuletzt nicht gelungen. Wir haben gezeigt, dass wir es besser können und wollen das auch wieder tun“, sagt Kapitän Torsten Ankert.
Er kennt mit seiner langjährigen Erfahrung die Gästebank natürlich bestens – im Gegensatz zu Christian Hommel, der sich wahrscheinlich kurz zurechtfinden werden muss, ehe es dann losgeht. Jedenfalls wenn man den Eindrücken vom gestrigen Eistraining glauben kann, das der sportliche Leiter ab sofort zur Unterstützung von Brad Tapper begleitet. „Ein bisschen Rost war noch in den Schlittschuhen, aber der war schnell weg“, schmunzelt der sichtlich geschaffte Hommel nach einem turbulenten Wochenbeginn, um dann wieder ernst zu werden: „Ich wollte mir mit meiner ersten Trainerentlassung eigentlich noch ein bisschen Zeit lassen, aber es ist nun einmal der Zeitpunkt gekommen, an dem wir reagieren mussten. Unser Team hat nicht mehr das umgesetzt, was von ihm verlangt wurde und das lag nicht daran, dass Jason die falschen Analysen getroffen hat. Ich halte ihn nach wie vor für einen sehr guten Trainer, aber im Endeffekt mussten wir dann diesen Impuls setzen“, erklärt der sportliche Leiter und Interims-Assistenzcoach. Auf die Zusammenarbeit mit Brad Tapper angesprochen erhellt sich seine Miene dann wieder etwas: „Als wir damals zusammen gespielt haben, hätten wir wahrscheinlich nicht gedacht, dass wir so schnell nebeneinander im Trainerbüro sitzen.“
„Wir haben da eine sehr gute Konstellation aus Coaches zusammen“, fügt Tapper hinzu und ergänzt weiter: „Ich finde es wirklich schade für Jason, er ist ein Freund von mir und wir haben gut zusammengearbeitet. Aber natürlich wissen wir alle, dass es – speziell bei Coaches – in diesem Geschäft manchmal so läuft. Ich freue mich auf die Aufgabe und über die Chance, die ich hier bekomme.“
Wie genau seine Schützlinge am Abend auflaufen werden, entscheidet sich kurzfristig – Fakt ist, dass er die Qual der Wahl haben wird: Der ohnehin prall gefüllte Kader von Dienstag wird mit den Rückkehrern Jake Weidner und Brent Raedeke erweitert und will in der Landeshauptstadt die richtige Reaktion zeigen.
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