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SO
Ε-Ζ
(0:0) - (1:1) - (0:0) - (0:0 ОТ) - (0:1 SO)
06.01.2023, 19:30 Uhr

Rote Teufel erkämpfen sich einen Punkt

Derbyniederlage gegen die Kassel Huskies

Þ06 Januar 2023, 23:26
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badnauheim
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Tolle Kulisse, prächtige Stimmung, hochspannendes Derby, Top-Torhüter: Das war ein überaus unterhaltsamer Eishockeyabend in Bad Nauheim. Die Roten Teufel liefern dem souveränen Tabellenführer einen großen Kampf und erkämpfen mit großer Leidenschaft einen Punkt. Die Kassel Huskies gewinnen vor 4450 Fans mit 2:1 nach Penaltyschießen und feiern somit den zehnten Sieg in Serie. „Es war für uns ein Schritt in die richtige Richtung. Wir haben jetzt in drei Spielen gegen diese Top-Mannschaft vier Punkte geholt, das ist sehr okay“, bilanzierte Harry Lange. Sein Trainer-Kollege Bohuslav Subr war „happy“ mit dem Zusatzpunkt und lobte „die außergewönliche Atmosphäre, das war wirklich super, von beiden Fan-Lagern“.

Ausverkauftes Colonel-Knight-Stadion  mit 4450 Fans, das hatte es zuletzt am 10. Februar 2019 gegeben. An jenem Sonntag besiegte der EC nach einem Zwei-Tore-Rückstand die Löwen Frankfurt mit 5:4 nach Penaltyschießen. Parallelität der Ereignisse, fast vier Jahre danach endete ebenfalls ein Hessen-Derby mit einem Shootout.

Zum Spielverlauf: Das erste Drittel, es flog nur so dahin. Kaum Unterbrechungen, beide Teams agierten diszipliniert und mit hoher Laufintensität. Erwartungsgemäß checkte Kassel mit zwei, zuweilen mit drei Angreifern vor und versuchte somit, Fehler des EC in der eigenen Zone zu provozieren. Bad Nauheim verlegte sich auf’s Kontern. Klare Möglichkeiten blieben allerdings Mangelware. In der neunten Minute zog Tristan Keck in seiner typischen Manier pfeilschnell davon, aber aus spitzem Winkel konnte der Top-Scorer seinen ehemaligen Teamgefährten Felix Bick nicht bezwingen.

Die Roten Teufel hielten dagegen. Man spürte, dass das Team die beiden letzten Niederlagen unbedingt vergessen machen wollte. Als dann Kassels Steven Seigo in der 15. Minute die erste Strafe kassierte, hatte der Tabellendritte zunächst Mühe, seine Powerplay-Formation zu finden. Gegen Ende der Strafzeit kam Jerry Pollastrone ziemlich frei zum Schuss, aber der Amerikaner verzog, der Puck flog über die Querlatte. Schrecksekunde in dieser Phase, als Pollastrone mit Marco Müller kollidierte. Pollastrone traf Müller unglücklich und unabsichtlich – nach kurzer Behandlung konnte Kassels Verteidiger unter dem Beifall des Publikums weiter machen.

Kurz vor der ersten Pause gab es dann die erste Überzahl für Kassel. Die Huskies ließen den Puck sicher wandern, fanden aber gegen die leidenschaftlich kämpfenden EC-Cracks kein probates Mittel. So blieb es beim torlosen Remis in einer ansprechenden Partie. Die Schuss-Bilanz von 10:12 sprach ebenfalls für einen ausgeglichenen Verlauf mit leichten Vorteilen für Kassel.

Die taktischen Fesseln wurden gleich zum Auftakt der zweiten 20 Minuten gelockert. Kassel leistete sich zuvor nicht gesehene Fehler, Bad Nauheim traf prompt zum Führungstreffer. Zunächst hatte noch Jake Kielly gegen Andy Pauli parieren könnte, doch in der nächsten Situation schlugen die Rot-Weißen entschlossen zu. Vorbereiter war Kevin Niedenz, der den Puck eroberte, quer auf Michael Bartuli legte und der mit einem präzisen Schlenzer ins Tordreieck zum vielumjubelten 1:0 in der 24. Minute traf.

Und der Torschütze stand in der nächsten Szene wieder im Blickpunkt. Die Schiedsrichter hatten eine Regelwidrigkeit beim jungen Stürmer gesehen und verhängten eine kleine Strafe. Da nutzten die Proteste der Nauheimer nichts, Kassel spielte zum zweiten Mal in Überzahl. Doch zunächst ging es in die andere Richtung, weil Taylor Vause in Unterzahl den Puck eroberte, aber im Abschluss geblockt wurde. Kassel startete sofort den Gegenangriff. Darren Mieszkowski bediente Steven Seigo – 1:1, Bick hatte keine Chance gegen den genauen Schuss des Verteidigers.

Dieser Treffer gab Kassel Aufwind. Der Favorit drängte auf den zweiten Treffer und spielte erneut in Überzahl. Tobias Wörle musste in der 30. Minute auf die Strafbank. Die Rot-Weißen verteidigten mit Mann und Maus, Kassel vergab in diesem Powerplay durch Jamie Arniel und Tristan Keck prima Möglichkeiten. Felix Bick reagierte mehrmals glänzend, und gegen Ende dieser spannenden 20 Minuten konnte sich der EC wieder vom Druck befreien. Erneut startete Michael Bartuli energisch durch – der reaktionsschnelle Kielly parierte den Versuch aus spitzem Winkel. Es ging hin und her, aber auch nach diesem temporeichen Drittel stand es remis.

Beinahe hätte das Duo Niedenz/Bartuli zum Auftakt des letzten Abschnitts wieder zugeschlagen. Niedenz bediente seinen Teamgefährten, dessen Schuss parierte Jake Kielly. Es war der Auftakt eines furiosen letzten Abschnitts. Beide Teams suchten die Offensive. Die Schiedsrichter ließen die ohnehin faire Partie laufen, und so entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die beiden Keeper zeigten ihre Qualitäten, wobei Felix Bick noch in der regulären Spielzeit spektakulär gegen Joel Lowry (52. Minute) rettete. In der Endphase belagerten die Huskies das Nauheimer Tor, doch der EC verteidigte mit großer Leidenschaft und sicherte sich nach 60 Minuten den verdienten Punkt.

In der Overtime hatte der Tabellenführer mehr Puckbesitz. Darren Mieszkowski tauchte in der dritten Minute alleine vor Felix Bick auf, aber erneut behielt der Keeper die Oberhand.

So ging es ins Penaltyschiessen. Hatten gegen Dresden noch alle Nauheimer getroffen, so lief es diesmal in die andere Richtung. Jordan Hickmott, Tim  Coffman und schließlich Tobias Wörle scheiterten. Für die Huskies traf Alec Ahlroth zur Entscheidung.

So ging ein langer und sehr unterhaltsamer Eishockeyabend zu Ende. Nauheims Fans verabschiedeten ihre Mannschaft mit viel Applaus und Sprechchören.

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