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Θ-Ι
(2:1) - (1:1) - (1:2) - (0:1 ОТ)
07.10.2022, 19:30 Uhr

Rote Teufel geben niemals auf

Hickmott trifft in der Overtime

Þ07 Oktober 2022, 23:07
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Selber Wölfe vs. EC Bad Nauheim 4:5 n.V. (2:1; 1:1; 1:2; 0:1)
Foto: Mario Wiedel

Spannender geht es kaum: Die Roten Teufel liegen in der Netzsch Arena gegen die Selber Wölfe mit 1:3 und 3:4 im Hintertreffen, geben nicht auf und belohnen sich am Ende nicht nur mit dem späten 4:4-Ausgleich durch Kevin Schmidt. In der Verlängerung markiert Jordan Hickmott den entscheidenden Treffer und beschert dem Team von Harry Lange mit dem 5:4 (1:2,1:1,2:1/1:0) den dritten Sieg in Serie. 1207 Zuschauer, darunter 60 lautstarke Fans der Rot-Weißen, sehen am siebten Spieltag der DEL2 eine Begegnung mit Tempo, reichlich Toren und einer dramatischen Endphase. „Natürlich bin ich froh über die beiden Punkte. Wir wussten, dass Selb eine gute Mannschaft hat, die uns das Leben schwer macht. Aber unser Spiel mit Scheibe, das war heute nicht gut, da bekommt man als Trainer graue Haare“, sagte Harry Lange nach dem aufregenden Match.

Die Partie in der Netzsch Arena hatte für den EC mit einer kalten Dusche begonnen, denn Michael Schaaf traf schon in der zweiten Minute mit einem verdeckten Schuss zum 1:0 für die Wölfe. Die Roten Teufel zeigten sich unbeeindruckt und egalisierten durch Jerry Pollastrone nach klugem Zuspiel von Taylor Vause zum 1:1. Fünf Minuten waren gespielt, fortan gab der Gast optisch den Ton an. Bad Nauheim wirkte hellwach und zwang die Wölfe in die Defensive. Selb verlegte sich auf’s Kontern und kam in dieser Phase nur selten vor das Tor von Felix Bick. Und dennoch kassierte der EC kurz vor dem Drittelende den zweiten Gegentreffer. In dieser Szene angelte sich Arturs Kruminsch erstaunlich unbehelligt den Puck. Seinen ersten Versuch konnte Bick noch parieren, doch im Nachschuss schob der Routinier die Scheibe über die Linie. Mit 2:1 ging es in die erste Pause. Aus Sicht des EC Bad Nauheim ein ärgerlicher Rückstand.

Die erste Hinausstellung in der fairen Partie kassierte der Selber Martin Hlozek in der 28. Minute. Das anschließende Powerplay des EC: etwas ungeordnet, aber durchaus gefährlich. Michael Bitzer im Gehäuse der Wölfe verhinderte den drohenden Ausgleich. Die Wölfe überstanden diese heikle Phase und nutzten dann wenig später sehr kalt und entschlossen einen Puckverlust der Rot-Weißen. Nick Miglio antipizierte richtig, schnappte sich den Puck in der neutralen Zone und bediente blitzschnell Brett Thompson. Der Kanadier steuerte alleine auf Bick zu und verwandelte präzise zum 3:1. Zudem musste auch Robin van Calster angeschlagen in die Kabine. Für ihn schickte Trainer Harry Lange Youngster Pascal Steck in die Linie mit Marc El-Sayed und David Cerny.

Keine Frage, der EC mühte sich weiter gegen die sperrigen Selber und wurde auch belohnt. Im Spiel vier gegen vier Feldspieler bediente Tobias Wörle mustergültig Tim Coffman. Der Amerikaner drehte sich um die eigene Achse und überlistete aus kurzer Distanz Bitzer.

Drittel Nummer drei geriet zum Krimi: Zunächst startete Tim Coffman zu einem unwiderstehlichen Sololauf. Der flinke Stürmer umkurvte elegant drei Selber und vollendete flach zum 3:3. Dieser Treffer gab den Gästen zusätzlich Auftrieb. Das 3:4 lag in der Luft, doch es kam anders. Mitten in die Drangphase spielte Richard Gelke einen No-Look-Pass auf Daniel Schwamberger. Der Selber startete von der Mittellinie alleine auf Bick zu, der aus seinem Tor eilte, aber zu spät kam. Schwamberger umkurvte den Keeper und markierte das 4:3. Doch die Roten Teufel steckten nicht auf und schafften nach 58 Minuten und 19 Sekunden den späten, aber verdienten Ausgleich. Kevin Schmidt fiel die Scheibe vor den Schläger. Der Verteidiger ließ sich nicht zweimal bitten und zirkelte den Puck in die Maschen.

4:4 nach 60 Minuten! Es ging in die Verlängerung. Hier hatte der EC deutliche Vorteile und drei erstklassige Chancen, die allesamt versiebt wurden. Es kam zu den beiden Schlüsselszenen. Bick stoppte in höchster Not und mit Entschlossenheit den Selber Miglio. In dieser Situation zeigte der Schiedsrichter eine Strafe gegen den Selber wegen Torwartbehinderung an. Bad Nauheim konterte aber schnell über Wörle und Schmidt, der schließlich Hickmott bediente. Der Kanadier vollendete nach 62 Minuten und 30 Sekunden zum 5:4 für die Roten Teufel, die damit zwei Punkte mit auf die lange Heimreise nahmen.

Am Sonntag geht’s weiter, dann gastieren die Eisbären Regensburg im Colonel-Knight-Stadion. Beginn ist um 18:30 Uhr, die Stadiontore öffnen um 17:30 Uhr. Die Geschäftsstelle hat ab 15:30 Uhr geöffnet.

Tore:
1:0 (1:51) Schaaf (Gelke, Vantuch)
1:1 (4:45) Pollastrone (Vause, Körner)
2:1 (17:22) Kruminsch (Naumann)
3:1 (30:29) Thompson (Miglio)
3:2 (34:36) Coffman (Wörle, Schmidt – 4:4)
3:3 (47:12) Coffman
4:3 (54:15) Schwamberger (Gelke, Vantuch)
4:4 (58:19) Schmidt (Köhler)
4:5 (62:30) Hickmott (Schmidt, Wörle – 3:3)

Schiedsrichter: Kannengießer/Harrer. – Linienrichter: Pletzer/Kriebel

Strafminuten: Selb 6, Bad Nauheim 4

Schüsse: 26:39

Zuschauer: 1207

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