Entscheidung erst 12 Sekunden vor dem Ende durch Pauli
Mit 3:1 (0:0, 2:0, 1:1) gewinnen die Roten Teufel vom EC Bad Nauheim gegen den SC Riessersee auch ihr zweites Heimspiel der neuen Saison nach einem umkämpften Krimi, der erst 12 Sekunden vor dem Ende mit einem Empty Net Goal durch Andreas Pauli entschieden wurde. "Beide Teams haben sich nichts geschenkt, auch wenn es nicht viele Großchancen gab. Es war eine gute Leistung meines Teams, das alles gegeben hat", alaysierte EC-Coach Petri Kujala das Spiel nach dem Schlusspfiff.
Es war das erwartet enge Spiel: im ersten Drittel belauerten sich beide Teams förmlich und warteten auf Fehler des Gegners, so dass sich die Mannschaften mehr oder minder neutralisierten. Erst ab der 5. Spielminute übernahmen die Hausherren kurzzeitig das Geschehen und hatten in dieser Phase einige Torschüsse zu verzeichnen (u.a. durch Rajala, Dineen, Hofland), doch SCR-Goalie Sharipov hielt alles, was auf seinen Kasten kam. Die Bayern versuchten, dagegen zu halten und kamen ihrerseits zu einigen Torschüssen, die jedoch weitestgehend aus der Ferne oder zu unplatziert auf Mikko Rämö kamen, so dass der Finne nur wenig Abwehr-Mühen hatte. Somit blieb es bei einem torlosen ersten Abschnitt.
Auch im zweiten Durchgang blieb es zunächst dasselbe Bild, auch wenn die Gastgeber nach einer Strafe gegen Krestan ein Unterzahlspiel überstehen mussten, was sie mit Bravour erledigten. Aber auch die Roten Teufel bekamen Gelegenheit, mit einem Mann mehr zu agieren: Alanov scheiterte im Slot zwei Mal am SCR-Goalie, im nächsten Anlauf traf Krestan mit einem Schuss aus der Halbdistanz zum 1:0 (29.), womit die Bayern erstmals in dieser Punktrunde in Rückstand waren. Nun war es ein rassiges und temporeiches Eishockeyspiel: Garmisch musste mehr nach vorne tun, so dass sich Räume für die Hessen auftaten. Nick Dineen hatte hierbei die größte Chance auf das zweite Tor, nach einem Konter landete das Hartgummi genau in den Armen von Sharipov. Garmisch biss sich immer wieder in der EC-Defensive fest, so dass nur wenige Schüsse auf Mikko Rämö kamen. Besser machten es die Wetterauer, die in der letzten Spielminute noch einmal auf das Gaspedal drückten und durch Alanov exakt eine Sekunde vor dem zweiten Pausentee zum wichtigen 2:0 kamen. Zwar monierten die Bayern, dass die Uhr schon herunter gelaufen wäre, doch der Videobeweis bewährte sich schon zum zweiten Mal hintereinander, so dass Schiedsrichter Steffen Klau das Tor auch nach Videostudium (es waren noch exakt 1,4 Sekunden Spielzeit auf der Uhr zu sehen) anerkannte.
Im letzten Drittel mussten die Gäste ihr Heil im Vorwärtsgang suchen, doch die Hausherren verteidigten clever und konnten sich stets auf Mikko Rämö verlassen. Die Gastgeber waren dem dritten Tor nahe, spannend wurde es jedoch noch einmal, als Beck in der 50.Minute quasi aus dem Nichts zum Garmischer Anschluss traf. Die Roten Teufel hatten nicht ganz drei Minuten später durch Frosch einen Penaltyschuss, doch der Deutsch-Tscheche scheiterte an Sharipov und konnte den Sack somit (noch) nicht zumachen. Der Altmeister drückte noch einmal in Richtung Rämö, der nach Schüssen von Beck und Rimbeck die knappe Führung festhielt. Als SCR-Trainer Tim Regan seinen Goalie vom Eis nahm, war es Andreas Pauli, der 12 Sekunden vor dem Schlusspfiff ins leere Tor traf und die gut 2.000 Fans erlöste.
"Es war ein enges Spiel, in dem wir mit dem 2:0 für Bad Nauheim eine Sekunde vor der zweiten Pause natürlich eine Hypothek mit in den letzten Durchgang nahmen. Im diesem Drittel haben wir dann ein wenig den Weg verloren und zuviele Fehler gemacht", sagte SCR-Trainer Tim Regan nach dem Spiel.
EC Bad Nauheim - SC Riessersee 3:1 (0:0, 2:0, 1:1)
Tore:
1:0 (28:36) Krestan (Rajala, Götz) PP1
2:0 (39:39) Alanov
2:1 (49:02) Beck (Vollmer, Wilhelm)
3:1 (59:48) Pauli (Kohl) ENG
Strafminuten: ECN 6 / SCR 6
Zuschauer: 2.080
eishockey.net / PM Bad Nauheim
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