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(2:0) - (1:1) - (2:2)
22.01.2023, 18:30 Uhr

Rote Teufel mit Arbeitssieg gegen Heilbronn

Leo Hafenrichter feiert gegen die Falken seine Tor-Premiere

Þ22 Januar 2023, 21:48
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badnauheim
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Arbeitssieg! Die Roten Teufel gewinnen vor 1821 Zuschauern dank eines starken Auftritts im ersten Drittel verdient mit 5:3 (2:0,1:1,2:2) gegen die Heilbronner Falken und schließen somit nach Punkten zu den Krefeld Pinguinen auf. „Natürlich sind wir froh über den Sieg. Aus meiner Sicht war der dritte Treffer entscheidend. Wir spielen in Unterzahl gegen die beste Powerplay-Formation der Liga und erzielen in dieser Phase einen Tor. Das war sehr wichtig“, sagte Harry Lange nach der munteren Partie gegen ein Falken-Team, das in keiner Phase aufsteckte. Coach Martin Jiranek war gleichwohl unzufrieden mit dem ersten Drittel („Da hatten wir noch Busbeine“) und kritisierte seine erste Angriffsreihe: „Minus drei, das ist nicht gut. Und dann noch ein Gegentreffer bei Überzahl. Statt 1:2 stand es 0:3, das war entscheidend.“

Harry Lange hatte nach der unnötigen Niederlage in Krefeld die Angriffslinien umgestellt und überraschte mit einer taktischen Maßnahme. Weil mit Robin van Calster, Kevin Niedenz (beide in Köln im Einsatz) und dem verletzten Marc-El Sayed gleich drei Offensivkräfte ausfielen, beorderte der Trainer Verteidiger Philipp Wachter in eine Angriffsreihe mit David Cerny und Michael Bartuli. „Philipp hat das gut gemacht. Er hat ja früher im Sturm gespielt, daher war diese Rolle nicht so ungewohnt für ihn“, sagte Lange nach dem Spiel.

Der EC begann mit viel Dampf und einer guten Körpersprache. Fabian Herrmann startete nach drei Minuten zu eine Sololauf, scheiterte aber an Ilya Andryukhov, der den Puck reaktionsschnell mit der Fanghand parierte. Wenig später war der Keeper machtlos. Über Huba Sekesi und Tim Coffman kam die Scheibe zu Leo Hafenrichter. Der Youngster zog ab und markierte den Führungstreffer, sein erstes Tor in dieser Saison! Einen Anteil an dieser Premiere hatte auch Jordan Hickmott. Der Kanadier hatte sich vor dem gegnerischen Gehäuse postiert und Andryukhov die Sicht versperrt. Die beiden Unparteiischen checkten noch einmal den Treffer am Video, aber es war keine Regelwidrigkeit zu erkennen.

Die Rot-Weißen machten weiter Druck und kassierten schnell die Belohnung für einen couragierten Auftritt. Tobias Wörle bediente Andy Pauli, der sofort und trocken abzog – 2:0 nach zwölf recht einseitigen Minuten. Auch bei diesem Treffer wurde dem Keeper etwas die Sicht genommen, weil Fabian Herrmann direkt vor Andryukhov aufkreuzte. Christoph Körner vergab danach bei einem überfallartigen Konter die Möglichkeit zum dritten Tor. Die Falken fanden nur schwer in ihren Rhythmus, überstanden jedoch eine Strafzeit gegen August von Ungern-Sternberg schadlos. Das Schussverhältnis nach dem ersten Drittel lautete 16:8 und dokumentierte die Entschlossenheit der Hausherren.

2:0 zur ersten Pause, der EC hätte durchaus auch höher führen können. Doch die Falken kamen wie ausgewechselt aus der Kabine. Alexander Tonge, der Stürmer mit dem Goldhelm, angelte sich wenige Sekunden nach Wiederbeginn den Puck, steuerte alleine auf Felix Bick zu. Der Kanadier wollte den Keeper verladen, traf dann aber mit der Rückhand und aus spitzem Winkel nur das Außennetz. In der Folge begegneten sich die beiden Teams auf Augenhöhe. Heilbronn prüfte allerdings immer öfters Bick und drängte vehement auf den Anschlusstreffer. Als dann Patrick Seifert die erste Strafzeit kassierte, brachte sich das beste Überzahl-Team der Liga in Position. Doch Taylor Vause passte genau auf. Der Kanadier erlief sich einen Querpass der Falken, startete durch, bediente uneigennützig Christoph Körner. Der Stürmer mit der Rückennummer 16 bedankte sich und schob den Puck über die Linie. Ein Tor in Unterzahl, das hat in dieser Saison beim EC Seltenheitswert. Es war der dritte Shorthander, aber die Freude über diesen deutlichen Vorsprung währte lediglich 45 Sekunden. Noch im Powerplay nahm River Rymsha Maß und knallte den Puck mit Wucht in die Maschen.

Und Heilbronn schöpfte weiter Hoffnung, weil die Unparteiischen erneut Patrick Seifert mit einer kleinen Strafe belegten. Pech für den EC, dass Taylor Vause einen Schuss blockte, den Puck dabei auf den Knöchel bekam und humpelnd in dieser Phase mit verteidigen musste. So wehrten sich drei Feldspieler und ein sichtlich angeschlagener Vause gegen die Falken – und das mit Erfolg. Es blieb beim 3:1-Zwischenstand.

Eine überragende Chancenverwertung zeichnete die Rot-Weißen zu Beginn des letzten Drittel aus. Schon nach 58 Sekunden vollendete Tim Coffman eine sehenswerte Vorarbeit von Marius Erk zum 4:1. Dann bediente Jerry Pollastrone den schnellen Christoph Körner, der cool auf 5:1 erhöhte. Die Entscheidung? Eigentlich schon, aber die Falken gaben nicht auf. Julian Lautenschlager nutzt einen kapitalen Fehler in der Hintermannschaft des EC zum zweiten Treffer für den Tabellendreizehnten. Bad Nauheim verwaltete, Heilbronn kämpfte und warf alles nach vorne. Aber es gelang nur noch eine Ergebniskosmetik. Der Ex-Nauheimer Freddy Cabana markierte in der 59. Minute den Endstand.

5:3 aus der Sicht der Roten Teufel, die sich nun auf ein echtes Spitzenspiel vorbereiten können. Am nächsten Freitag kommt Ravensburg in den Kurpark. Nur drei Punkte trennen die beiden Teams.

Tore:
1:0 (04:33) Hafenrichter (Coffman, Sekesi)
2:0 (11:16) Pauli (Wörle)
3:0 (34:19) Körner (Vause – 4:5)
3:1 (15:04) Rymsha (Tosto, von Ungern-Sternberg – 5:4)
4:1 (40:58) Coffman (Erk, Hickmott)
5:1 (43:54) Körner (Pollastrone, Sekesi)
5:2 (51:46) Lautenschlager
5:3 (58:35) Cabana (Kirsch, von Ungern-Sternberg)

Schiedsrichter: Neutzer/Engelmann. – Linienrichter: Pfeifer/Menz

Strafminuten: Bad Nauheim 6, Heilbronn  4

Schüsse: 32:35

Zuschauer: 1821

 

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