Mein Team hat Charakter gezeigt und geschlossen agiert. Am Dienstag haben wir nun die Chance, um auf ein Punkt an den achten Platz heran zu kommen", sagte EC-Coach Daniel Heinrizi nach dem Spiel. "Meine Mannschaft ist einfach zu ungeduldig. Wir haben die Chance auf das zweite Tor, wollen aber immer zuviel", analysierte Ravensburgs Petri Kujala das Spiel.
Es war im ersten Abschnitt ein schnelles Spiel ohne viel Unterbrechungen, in dem die Marschroute der Hausherren klar war: hinten sicher stehen und die Angriffe der Towerstars an der eigenen blauen Linie stoppen. Dies funktionierte auch Dank eines erneut gut aufgelegten Jan Guryca, der die wenigen Schüsse, die durch kamen, sicher hielt. Gleichzeitig konnten die Roten Teufel einige Konter setzen, wie z.B. Kyle Helms in der 12.Minute,a ls Rohde im Kasten der Gäste hielt. Die Ravensburger kamen dennoch zur 1:0-Führung, als Matt Kelly von der blauen Linie abzog, nachdem viel Verkehr vor Jan Guryca war. In der Folgezeit drängten die Schwaben auf das zweite Tor, doch Jan Guryca hielt sensationell. Ein Entlastungsangriff von Dennis Reimer in der 14.Minute landete erneut bei Rohde, in Unterzahl traf Harry Lange gar nur die Latte. Eine weitere Schwächung erfuhren die Hessen in der 16.Minute: Ravensburgs Cameron schlug von unten gegen den Schläger von Patrick Strauch, das Arbeitsgerät des Bad Nauheimer Kapitäns landete daraufhin an der Lippe des Kanadiers, die darafhin blutete. Der unsicher wirkende Referee gab daraufhin eine Spieldauerstrafe gegen Strauch wegen eines Fouls mit Verletzungsfolge. Das Stadion kochte, während die Roten Teufel 90 Sekunden lang aufopferungsvoll mit zwei Mann weniger ein weiteres Gegentor verhinderten. Taylor Carnevale war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr dabei. Der EC-Topscorer zog sich beim Aufwärmen eine Zerrung im Rücken zu und musste ebenso passen wie Jan-Niklas Pietsch, der am Freitag einen Schuss auf den Knöchel bekam, es aber dennoch probierte. Aufregung in einem hitzigen Drittel nochmal kurz vor der Pause: EVR-Topscorer Justin Kelly berührte den auf dem Boden liegenden Marcus Götz mit dem Schlittschuh, wobei mancher sogar Matchstrafe wegen Schlittschuhtritts gepfiffen hätte. Stattdessen musste Alexander Baum auf die Strafbank, der gar nicht an dieser Situation beteiligt war.
Die Gastgeber sammelten sich aber in der zweiten Pause und schienen sich von diesen Themen nicht groß beeindrucken zu lassen. Trotz weiterer Strafzeiten gegen sie nahmen sie das Heft in die Hand und kamen zu Chancen durch Schlicht (27.), Dorr (29.), Lavallee mit einem Rebound (30.) sowie Helms nach einer schönen Kombination, doch alle vier Möglichkeiten vereitelte Ravensburgs Goalie. Die tapfer kämpfenden Hausherren wurden dennoch belohnt: bezeichnenderweise in Unterzahl schnappte sich Michael Dorr das Hartgummi und verlud Rohde mit einem Rückhandschuss zum umjubelten 1:1-Ausgleich, der gleichzeitig den zweiten Pausenstand bedeutete.
Der letzte Abschnitt begann optimal für die Hausherren: nach einem Scheibengewinn waren die Roten Teufel mit vier gegen zwei durch, einen schönen Pass von Jason Pinizzott auf den mitgelaufenen Versteeg nutzte dieser mit einem Hammer-Schlagschuss zum 2:1 nach nur 52 Sekunden. Die Gastgeber kontrollierten fortan das Geschehen, auch wenn die Gäste mehr und mehr aufmachen mussten. Viel Gefährliches brachten die Schwaben allerdings nicht mehr zustanden, stattdessen nutzten die Kurstädter die Herausnahme des gegnerischen Goalies in der letzten Minute durch Matt Beca zum alles entscheidenden 3:1.
Am Dienstag gastieren die Roten Teufel nun zum Nachholspiel in Kaufbeuren und können mt einem Dreier bis auf einen Zähler an den achten Platz heran kommen.
EC Bad Nauheim - Ravensburg Towerstars 3:1 (0:1, 1:0, 2:0)
Tore:
0:1 (11:28) M.Kelly (Menge)
1:1 (35:20) Dorr (Helms) SH
2:1 (40:52) Versteeg (Pinizzotto, Lange)
3:1 (59:07) Beca (Dorr) ENG
Strafminuten: 14 + 5+SD (Strauch) / 10
Zuschauer: 2.267
eishockey.net / PM Bad Nauheim