Rotjacken siegen beim Vizemeister

Nachdem Postma den EC-KAC aus dem Zentrum in Führung gebracht und auf Seiten Bolzanos Thomas nur die Querlatte getroffen hatte, sorgte Vandane im Powerplay mit einem (abgefälschten) Schuss aus dem hohen Slot für den Ausgleich. Im zweiten Abschnitt legten die Gastgeber vor, Mantenuto vollendete einen Konter nach Lessio-Steilpass. Die Rotjacken glichen aber in der Schlussminute des Drittels aus, als ein abgefälschter Sablattnig-Schuss zum ersten ICE-Karrieretreffer des Eigenbauspielers wurde. Die im zweiten Durchgang fahrigen Klagenfurter fanden in den finalen 20 Minuten zu defensiver Stabilität und entschieden die Partie so zu ihren Gunsten: Unterweger zimmerte einen Schlagschuss von den linken Hashmarks aus ebenso in die Kreuzecke wie Ganahl einen Schlenzer am Ende eines „Zwei-gegen-Eins“-Konters.

Die erste Gelegenheit der Begegnung fanden die Hausherren vor, als ein Befreiungsversuch Sebastian Dahms von hinter dem Kasten entlang der Bande nicht über die blaue Linie kam, den umgehend vor das Tor retournierten Puck fälschte Lucas Lessio am Gehäuse vorbei ab (2.). Schüsse aus der Halbdistanz von Vandane (3.) und Halmo (4.) wurden von Dahm gehalten bzw. Strong geblockt, dann gingen die Rotjacken in Führung: Manuel Ganahl steckte auf der linken Halfwall zu Thomas Hundertpfund durch, der die Scheibe zu Paul Postma zurückstocherte, der Verteidiger glitt bis an die rechten Hashmarks und setzte das Spielgerät aus dem Handgelenk hoch in die lange Ecke (4.). Wenige Sekunden später kam Christian Thomas auf Seiten der Italiener zum Partial Breakaway, sein Schuss von halbrechts segelte jedoch nur an die Querlatte (5.). In seinem ersten Überzahlspiel kam Klagenfurt zu mehreren Halbchancen, die beste war ein Haudum-Schuss von links, der noch den Pfosten streifte (9.). Auch Versuche von Matt Fraser (8.) und Clemens Unterweger (10.) fanden in dieser Phase nicht den Weg in die Maschen.

Als dann Lukas Haudum in die Kühlbox musste, kam der HCB Südtirol zu seinem ersten Powerplay-Treffer in der laufenden ICE-Saison: Angelo Miceli passte von hinter dem Gehäuse aus vertikal zurück in den hohen Slot, David Vandane zog direkt ab, war jedoch im Glück, dass sein eigentlich zentral angetragener Schuss vom Unterschenkel Thomas Hundertpfunds ins Tor abgelenkt wurde (14.). Die Füchse blieben am Drücker: Daniel Frank eroberte die Scheibe in der Tiefe und bediente den vor dem Crease freien Luca Frigo, dessen Versuch von einem KAC-Verteidiger gerade noch über das Gehäuse abgelenkt wurde (16.). Ein zweites Unterzahlspiel im Startdrittel überstanden die Klagenfurter mit sechs Befreiungen höchst souverän, als wieder „Fünf-gegen-Fünf“ gespielt wurde, parierten die Schlussmänner Dahm und Svedberg Versuche von Frank (19.) und Ganahl (20.) aus der Nahdistanz.

Früh im zweiten Drittel sahen sich die Klagenfurter mit der bereits dritten Situation numerischer Unterlegenheit konfrontiert, lösten diese Aufgabe aber hervorragend. Zwei Mal verpassten sie sogar nur knapp ein Shorthanded Goal: Johannes Bischofberger zögerte im „Zwei-auf-Eins“-Gegenstoß etwas zu lange mit dem Querpass auf Thomas Hundertpfund (21.) und Lukas Haudum blieb, nachdem er Mike Halmo außen überlaufen hatte, am Schoner Svedbergs hängen (23.). Danach übernahmen jedoch die Südtiroler das Kommando: Miceli aus dem rechten Anspielkreis (24.) und Parlett aus dem linken Rückraum (26.) wurden von Sebastian Dahm verneint, dann folgte die erstmalige HCB-Führung: Mit einem Diagonalpass von der eigenen blauen Linie aus setzte Lessio Manenuto in Szene, dieser drängte sich steil an seinem Gegenspieler vorbei und schloss seinen Konterlauf letztlich auch erfolgreich ab (28.). Connor Ford wischte am Crease über einen Rebound (29.), Halmo tippte ein Gazley-Zuspiel am kurzen Pfosten vorbei (30.) und Thomas scheiterte mit einem Onetimer aus spitzem Winkel am KAC-Goalie (31.). Ein wenig später folgendes Powerplay für Klagenfurt brachte zwar keine großen Offensivszenen, durchbrach aber zumindest die HCB-Angriffswellen.

Die Hausherren wurden erst wieder in der Endphase des Mitteldrittels gefährlich, bei einem aussichtsreichen „Drei-gegen-Zwei“-Angriff stoppte Marcel Witting Dustin Gazley in höchster Not mit einem Foul (37.), im folgenden Powerplay wischte der US-Amerikaner über einen tiefen McClure-Querpass (38.). Exakt 29 Sekunden vor der zweiten Pause kam der EC-KAC dann zum in dieser Phase schmeichelhaften Ausgleichstreffer: Aus dem Gewühl an der linken Halfwall setzte sich Matt Fraser erfolgreich mit der Scheibe ab, er ging diagonal zum Kasten, legte dann an den rechten Anspielkreis zurück und von dort aus erzielte Eigenbauspieler Tobias Sablattnig seinen ersten Treffer für die Kampfmannschaft: Sein Schuss wurde von Daniel Frank noch so abgelenkt, dass sich der Puck nach Parabel-Flugkurve in die lange Ecke senkte (40.).

Die Anfangsphase des dritten Durchgangs war mit Ausnahme eines Ford-Abschlusses aus dem Lauf von rechts (42./Dahm sicher mit dem Catcher) nicht von Torszenen geprägt, die Rotjacken standen defensiv nun aber wesentlich stabiler und erarbeiteten sich immer größere Spielanteile. Niklas Svedberg zeichnete sich gegen Simeon Schwinger aus, Sebastian Dahm gegen Luca Frigo (jeweils 46.), dann durften die Klagenfurter über ihren dritten Verteidiger-Treffer des Abends jubeln: Der EC-KAC behauptete die Scheibe im rechten Faceoff-Kreis, Bischofberger brachte sie diagonal zum völlig freien Unterweger, der aufzog und das Spielgerät mit einem satten Schlagschuss in die linke Kreuzecke ballerte (50.). Nachdem Johannes Bischofberger aus spitzem Winkel und Paul Postma beim Stochern nach dem daraus entstandenen Abpraller noch am HCB-Goalie gescheitert waren (jeweils 55.), folgte die rot-weiße Vorentscheidung:

Thomas Hundertpfund tippte den Puck in der eigenen Zone in den Vertikallauf von Manuel Ganahl, dieser ritt den „Zwei-gegen-Eins“-Konter, den er selbst erfolgreich abschloss, indem er den Puck aus halbrechter Position und dem Handgelenk in die kurze Ecke setzte (56.). Sebastian Dahm behielt ein weiteres Mal gegen Luca Frigo die Oberhand (56.) und behauptete sich gemeinsam mit seinen Vorderleuten auch in den finalen 78 Sekunden der Partie, als „Vier-gegen-Sechs“ gespielt wurde: Der Däne verneinte Christian Thomas von den linken Hashmarks aus und setzte mit einer großartigen Parade gegen Dustin Gazley nach Seitwärtsbewegung (jeweils 60.) auch den Schlusspunkt in dieser Begegnung.