Daniel Benske traf deutlich vor seinem Diezer Kollegen Jens Hergt zum Trainergespräch im Vip-Raum der Eissporthalle am Heckenweg ein und hatte unmittelbar nach dem Derbysieg über die EGDL noch ein paar Minuten Zeit, über diese 60 Minuten zu sinnieren. „Wir hatten viele verschiedene Torschützen – sehr schön“, fiel dem Coach des EHC „Die Bären“ 2016 relativ schnell auf. Achtmal hatten die Neuwieder die Scheibe im Tor der Diezer und Limburg untergebracht, sechs unterschiedliche Spieler verewigten sich dabei auf dem Spielberichtsbogen. So sieht mannschaftliche Geschlossenheit, so sieht eine funktionierende Einheit mit Teamgeist aus. Der befand sich an der Lahn nämlich auf dem Prüfstand. „Weil wir davor zweimal nicht überzeugt hatten“, wie Benske anmerkte. Zudem fehlten mit Jendrik Allendorf, Robin Schütz, Christian Neumann und Tobias Etzel vier wichtige Spieler. Die „Bärenbande“ rückte noch enger zusammen und zeigte genau zum richtigen Zeitpunkt die richtige Antwort. Deion Müller und Frederic Hellmann zum Beispiel trafen krankheitsgeschwächt, der für Allendorf einspringende Felix Köllejan hielt die Rockets mit starken Paraden auf Distanz.
„Wir waren gegen Neuss und Soest etwas von unserer Spur abgekommen, die wir in Diez wieder gefunden haben“, analysierte der Trainer. Weil der EC Lauterbach zudem das für Sonntag anberaumte Spiel zudem wegen großer Personalnot absagen musste – schon am Freitag hatten die Luchse gegen Ratingen keine spielfähige Mannschaft zusammenbekommen -, bot sich dem EHC zum Wochenendausklang zum ersten Mal in dieser Saison die Gelegenheit am einen spielfreien Sonntag noch einmal etwas Luft zu holen im Vorfeld der beiden Spiele bei der U25 der Frankfurter Löwen (Freitag, 20 Uhr) und am Sonntag ab 19.30 Uhr im heimischen Icehouse gegen die Ratinger Ice Aliens. Dann endet die Serie von vier Auswärtspartien in Folge.
„Diese Spielkonstellation ist nicht ungünstig für uns. Am Freitag haben wir die Möglichkeit gegen einen etwas schwächeren Gegner wieder Fahrt aufzunehmen. Gegen Ratingen am Sonntag erwarte ich wieder eine intensive Begegnung. Das war auch beim Spiel in Ratingen so, als wir das Powerplay gut ausspielten, uns bei fünf gegen fünf allerdings einlullen haben lassen. Hier müssen wir uns diesmal verbessern“, weiß Benske, der zu seiner aktiven Zeit selbst bei den Ice Aliens im Tor stand. Die „Außerirdischen“, die das Wochenende in Herford einläuten, wollen als Sechster den Kontakt zu Platz vier wahren, der momentan nur zwei Punkte entfernt ist und dürften im Icehouse entsprechend engagiert zu Werke gehen. „Dass Ratingen momentan auf Platz sechs liegt, spricht auch für die Ausgeglichenheit der Liga und hängt mit der starken Verfassung von Soest zusammen. Ratingen gehört vom Potenzial her unverändert zur Ligaspitze“, sagt EHC-Teammanager Carsten Billigmann über den Gegner vom Sandbach. Nur dieses Potenzial konnte der Halbfinalist der Vorsaison nicht oft genug abrufen. „Es ist wirklich nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagte Trainer Krystian Sikorski kürzlich. „Ich hatte vor der Saison einen Plan, zu welchem Zeitpunkt ich mit der Mannschaft wo stehen will. Wir liegen bereits jetzt einen Monat zurück.“ Auch wegen ständiger Verletzungen. Worte, die er vor dem 8:3 und dem 5:0 gegen Frankfurt sprach. Gut eine Woche später beobachtete der ehemalige polnische Nationalspieler spielerisch einen Schritt nach vorne, wenngleich die Löwen aus der Mainmetropole nur wenig Gegenwehr leisteten.Die Löwen, bei denen Neuwied am Freitag die zweite Hälfte der Hauptrunde eröffnet. „In diesem Spiel müssen drei Punkte her“, fordert Benske. Das soll nicht despektierlich klingen, aber die Hessen stehen mit zwei Punkten vom Sieg nach Verlängerung gegen Lauterbach und im Schnitt 7,5 Gegentoren pro Spiel abgeschlagen auf dem letzten Platz. Die bisherigen beiden Aufeinandertreffen entschied Neuwied mit 8:2 und 12:0 für sich.
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