Nach ihrer vorsorglich angeordneten Zwangspause mit häuslicher Quarantäne, welche dank mehrfach negativer PCR-Tests wieder aufgehoben wurde, durften die Saale Bulls am Dienstagabend endlich wieder auf das Eis des halleschen Sparkassen-Eisdoms. Dort hatten sie erneut die Rostock Piranhas als „kleine Wundertüte“ zu Gast. Diese konnten in ihren letzten Partien immer wieder die Mannschaften aus der Tabellenspitze ärgern, aber mussten sich zuletzt auch Diez-Limburg mit 2:5 zu Hause geschlagen geben. So war wieder abzuwarten, wie sie sich auf dem halleschen Eis präsentieren würden. Für die Bulls um Trainer Ryan Foster war zumindest klar, dass sie an die letzte Begegnung in Halle, welche mit einem 5:0 Sieg der Bulls endete, anknüpfen wollen.
Für dieses Ziel hatte die kleine Pause ganz gut getan. So konnten sich einige Spieler erholen und es fehlte den Hallensern dieses Mal nur Finn Walkowiak und Max Pietschmann. Mit fast voller Kapelle und viel Motivation nach der Unterbrechung ging es in das erste Drittel. Die Hausherren machten ihren Gästen von der Ostsee auch umgehend Druck, um möglichst früh in Führung gehen zu können, aber noch wollte der Puck nicht so einfach über die rote Linie gehen. Deswegen folgte ein Anlauf auf den nächsten, aber auch die Gäste waren nicht untätig und schlugen mit einer Gegenoffensive zurück. Leider waren die Hansestädter in der 7. Minute damit auch erfolgreich, denn Matthew Pistilli brachte sie mit seinem Schuss zum 0:1 in Führung.
Dieses Wecksignal hatten die Saalestädter anscheinend verstanden, denn sogleich zogen sie das Spiel wieder an sich und bekamen dank einer Strafe gegen die Piranhas auch noch die Gelegenheit zum Überzahlspiel. Hier konnten sie ihr Geschick ausspielen und Valtteri Hotakainen glich in der 9. Minute zum 1:1 aus. In der Folge stand Leon Meder im Tor der Gäste weiterhin unter Dauerfeuer, aber es dauerte noch eine ganze Weile, bis die Bulls etwas daraus machen konnten. Erst in der 17. Minute war es soweit, da die Gäste erneut eine Strafe kassiert hatten und so Dennis Guldan in Überzahl zum 2:1 traf. Bei diesem Stand blieb es bis zur ersten Unterbrechung zum Glück auch, da die Bulls in den letzten Sekunden gleich zwei Strafen kassierten und sich mit nur drei Spielern verteidigen mussten.
So ging es die ersten 21 Sekunden im Mittelabschnitt weiter und zumindest diese konnten die Bulls ohne Gegentor überstehen. Doch wenig später mussten Sie in erneuter Unterzahl den Ausgleich durch das zweite Tor von Matthew Pistilli hinnehmen. Zu allem Überfluss ging es danach chaotisch vor dem Tor von Urbisch zur Sache und Kapitän Kai Schmitz ging mit einer kleinen Strafe vom Eis. Die Rostocker nutzten diese Situation mit der erneuten Führung durch August von Ungern-Sternberg Kuzara. Mit diesem Führungswechsel hatten die Saalestädter wohl nicht gerechnet, denn der Spielaufbau geriet nun etwas aus den Fugen.
Durch die nächste Strafe gegen die Hausherren blieben die Rostocker am Drücker, doch weitere Tore konnten sie nicht nachlegen. Zur Mitte des Drittels ging es auf dem Eis heiß her, denn erst erwischte Lukas Valasek der hohe Stock von August von Ungern-Sternberg Kuzara und blieb verletzt auf dem Eis liegen, danach flogen zwischen Ungern-Sternberg und Eric Wunderlich die Fäuste, wobei der Rostocker sofort auf seine Handschuhe verzichtete. Für diesen Angriff kassierte er auch eine 2 plus 5 Minuten – Strafe und zusätzlich dadurch eine Spieldauerstrafe. Auch Wunderlich musste für 2+2 Minuten vom Eis. So ging es für 2 Minuten mit vier gegen vier weiter und der Kapitän der Bulls Kai Schmitz, sorgte mit seinem anschließenden Treffer für den verdienten 3:3 Ausgleich. Eine Führung konnten die Hallenser die folgenden 3 Minuten jedoch nicht erzielen.
Auch nach der abgelaufenen Strafe waren die Saale Bulls weiter im Angriff und schienen im Powerplay weiterzuspielen. Leider kam dabei nichts Zählbares raus und die Entscheidung musste in den letzten 20 Minuten her. Zu Beginn plätscherte das Spiel vor sich hin. Dabei ging der Puck auf beiden Seiten immer nur kurz ins Drittel um sofort wieder herausgespielt zu werden. Erst mit der Zeit wurde das Spiel wieder taktischer und die Teams konnten sich vor den Toren festsetzen. Ein Treffer, welcher mit der ablaufenden Uhr wohl spielentscheidend werden würde, wollte jedoch nicht fallen. Erst im gefühlt zwanzigsten Anlaufen traf in der 57. Minute Kyle Helms für die Bulls zum 4:3.
Da die folgenden Angriffe der Piranhas und auch das Rausnehmen ihres Tormannes konnte nichts mehr an der Führung ändern. Somit siegten die Bulls nach einer Woche Homeoffice mit 4:3. Doch dieser Sieg war eine schwere Geburt und das Spiel hätte auch anders ausgehen können.
Für die Saale Bulls geht es am kommenden Freitag erneut zu Hause im halleschen Sparkassen-Eisdom gegen die Hammer Eisbären weiter. Gegen den Tabellenletzten soll natürlich auch die volle Punktzahl gesichert werden, damit der Kampf um Platz 2 in der Tabelle noch einmal an Fahrt aufnimmt. Auch diese Partie kann wieder im Livestream oder über den Liveticker der Bulls verfolgt werden.