Nach zwei gewonnen Faustkämpfen und der Führung des Spiels, stellte Dresden das Ergebnis zunächst auf den Kopf. Doch die Eispiraten kämpften sich in Unterzahl zurück und hätten vielleicht sogar mehr verdient gehabt, als den einen Punkt. Dennoch stimmt die Richtung im Team der Eispiraten, denn es hat bewiesen dass es bereit ist zu kämpfen. Für Punkte, für sich selbst und für die Region… Die Eispiraten Crimmitschau erwischten einen guten Start in ein hitziges und stimmungsgeladenes Sachsenderby.
Mit guten Aktionen zwang man Dresden ins eigene Drittel. In der 6. Minute zeigte dann auch Gäste-Keeper Jordan Parise eine erste Unsicherheit im Tor, als Pirat Cam Keith in der Mitte durchbrach und Parise die Scheibe nur prallen lassen konnte. In der 8. Minute waren dann die Gäste das erste Mal gefährlich. Den Durchbruch von Norman Martens parierte Joey Vollmer jedoch. Im weiteren Verlauf des Drittels waren vor allem die Eispiraten am Drücker. Dresden tat sich zunehmend schwer ein eigenes Spiel aufzubauen. Auch das Crimmitschauer Powerplay war in der 16. Minute durchaus sehenswert, allein ein Tor fehlte. An Einsatz und Wille dagegen fehlte es diesmal auf beiden Seiten nicht. Dies entlud sich in der Schlussminute des ersten Abschnittes zwischen Henry Martens und dem Crimmitschauer Cam Keith. Im ersten Fight des Abends waren am Ende die Westsachsen knapper Punktsieger und gingen somit selbstbewusst in die erste Pause.
Selbstbewusst kam man auch wieder zurück auf das Eis und knüpfte an die gute Leistung des ersten Abschnittes an. Zwar verfehlte man auch mit einem Mann mehr in der 25. Minute die Führung, doch die Spielanteile waren klar verteilt. Dresden konnte sich nur mit Härte helfen. Nachdem Stéphane Goulet in der 28. Minute einen Stockschlag durch Marc St. Jean ins Gesicht bekam, kam es zum zweiten Faustkampf des Abends. Travis Martell nahm sich den Eislöwen zur Brust und schickte ihn nach mehreren Treffern zu Boden. Beide Kämpfer mussten damit vorzeitig unter die Dusche und nachdem sich die Gemüter wieder ein wenig beruhigten, waren es zunächst die Eislöwen die die erste Chance vorweisen konnten. Doch Crimmitschau nahm das Heft wieder in die Hand und Carlo Grünn hätte bereits in der 33. Minute die Führung erzielen können, doch sein Nachschuss wurde vom Gästekeeper gehalten. Patrick Jarrett sorgte dagegen ein ums andere Mal auf Dresdner Seite für Gefahr. In der 35. Minute überzeugte er mit einem gefährlichen Schuss im Dresdner Powerplay. Nachdem Patrick Pohl in der 36. Minute einen Alleingang vor Parise im Tor vergab, war es André Schietzold der nach schöner Vorarbeit von Austin Wycisk und einem Querpass von Troy Schwab die viel umjubelte und hochverdiente Führung erzielte. Lars Grözinger hätte in der 38. Minute sogar das 2:0 nachlegen müssen. Doch nachdem er schön von Thomas Pielmeier bedient wurde, scheiterte er am langen Pfosten bei leerem Tor. Im letzten Drittel nahm das Derby nochmals an Dramatik zu. Die Dresdner Eislöwen glichen das Spiel zunächst in der 42. Minute durch einen Abpraller den Bruce Becker zum 1:1 einschob, wieder aus. Es folgten Minuten mit einem Mann weniger für die Eispiraten auf dem Eis. Sogar 42 Sekunden 3 gegen 5 wurden zunächst überstanden. Doch im nachfolgenden 4 gegen 5 legten die Eislöwen noch mal nach. Dominik Hammer stellte mit seinem 1:2 den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf. Und es sollte noch schlimmer kommen: Nach einem Abpraller von Joey Vollmer, zuvor hatten die Eispiraten den Puck nicht in aus dem Drittel bekommen, schoss Bruce Becker mit der Rückhand auch noch zum 1:3 ein und ließ die ca. 450 mitgereisten Dresdner Fans jubeln. Auf Crimmitschauer Seite war man zunächst geschockt, doch das Team um Fabian Dahlem versuchte noch einmal zurück zu kommen. Daniel Rau nahm sich in der 54. Minute ein Herz und zog von der Blauen Linie ab.
Der abgefälschte Schuss wurde gefährlich und rutschte an Jordan Parise vorbei zum 2:3-Anschlusstreffer. Als sich danach der Crimmitschauer Thomas Pielmeier völlig unnötig eine Spieldauer zuzog, schien das Derby gelaufen, denn Crimmitschau sollte bis Ende des Spiels in Unterzahl agieren. Und dennoch schaffte man es mit einem Mann weniger, die Dresdner zu verunsichern. Diese verloren die Scheibe im eigenen Drittel und Carlo Grünn versetzte den Sahnpark in der 58. Minute in ein Freudenmeer, als er zum erneuten Ausgleich einlochte.
Damit mussten beide Teams in die Verlängerung, hatten jedoch bereits je einen Punkt sicher. Der ansonsten gut aufgestellte Hauptschiedsrichter Sven Fischer sorgte dann jedoch nahezu für die Spielentscheidung. Einen harten aber normalen Derby-Zweikampf um die Scheibe wertete er gegen die Eispiraten und bevorteilte damit Dresden. Die Eislöwen nutzten das anschließende Powerplay für den Siegtreffer durch Patrick Jarrett, was den Gästen den Zusatzpunkt bescherte. Dennoch kann man mit der Leistung der Eispiraten, abgesehen von den ersten 7 Minuten des Schlussabschnittes, sehr zufrieden sein. Kampf, Biss und Leidenschaft wurden geboten und am Ende mit einem Punkt belohnt. Das Team ist intakt und jeder kämpft für jeden. Doch vor allem wurde als Mannschaft für Crimmitschau gekämpft und das wenn es sein musste auch mit den Fäusten. Weiter so!
Torfolge: 1:0 André Schietzold (Troy Schwab, Austin Wycisk) 36:41 1:1 Bruce Becker (Patrick Strauch, Bastian Steingroß) 41:55 1:2 Dominik Hammer (Überzahl-Tor) (Hugo Boisvert, Sami Kaartinen) 46:17 1:3 Bruce Becker (Martin Heider, Bastian Steingroß) 46:36 2:3 Daniel Rau (Patrick Pohl, Jeff Tory) 53:30 3:3 Carlo Grünn (Unterzahl-Tor) (Patrick Pohl, Daniel Rau) 57:36 3:4 Patrick Jarrett (Überzahl-Tor) (Sami Kaartinen, Florian Iberer) 61:32
Zuschauer: 2.723
eishockey.net / PM Crimmitschau
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