Zum Abschluss der Hauptrunde kommt es für die Roten Teufel zu einem sächsischen Wochenende: Am Freitag gastiert unser Team in Crimmitschau, am Sonntag (Beginn 17 Uhr) kommt es zum reizvollen Duell mit den Lausitzer Füchsen im Colonel-Knight-Stadion.
Nach 50 Spielen stehen die Roten Teufel sicher unter den besten zehn Teams der DEL2. Damit hat die Mannschaft von Headcoach Mike Pellegrims ihr Pre-Playoff-Ticket gebucht und darf in der kommenden Woche um den Einzug in das Playoff-Viertelfinale kämpfen. Gegen welchen Gegner es dann geht, ermittelt sich am letzten Hauptrundenwochenende: Mögliche Gegner sind die Lausitzer Füchse, die Blue Devils Weiden und sogar Landshut könnte theoretisch noch auf Rang sieben abfallen und wäre dann auch in der Verlosung.
Nachdem unserer Mannschaft gegen Kaufbeuren und Dresden das erste Sechs-Punkte-Wochenende dieser Spielzeit gelungen war, folgte am vergangenen Wochenende gleich das Zweite: Mit einem 4:1-Sieg gegen Spitzenteam Ravensburg festigte der ECN die ‚Pole-Position‘ im Kampf um die Plätze neun und zehn und lieferte so den Anstoß zu ersten Rechenspielen, denn bei einer ESVK-Niederlage in Rosenheim würde ein Sieg bei Schlusslicht Selb zum vorzeitigen Klassenerhalt reichen. Beim 3:0-Erfolg in der Porzellanstadt ließen die Roten Teufel nichts anbrennen, Kaufbeuren verlor durch einen späten Rosenheimer Siegtreffer mit 3:4 an der Mangfall, und der Jubel der 200 nach Selb mitgereisten EC-Fans kannte keine Grenzen.
Für Goalie Jerry Kuhn, der bis Anfang Februar auf seinen ersten Shutout hatte warten müssen, bedeutete der Auswärtssieg die dritte weiße Weste binnen drei Wochen. Verteidiger Bode Wilde glänzte unterdessen mit seiner nächsten ‚Drei-Scorer-Performance‘ und machte mit seinem Traum-Solo in Minute 51 den sprichwörtlichen Deckel drauf. Bei Mike Pellegrims überwog nach Spielende natürlich die Freude: „Wir haben viel aus dem letzten Spiel hier in Selb gelernt und die Jungs haben sich mental super vorbereitet. Hut ab, darauf sind wir als Trainerteam sehr stolz“, zeigte sich der Belgier zufrieden. „Auch im Vorfeld haben wir immer nur über die Pre-Playoffs geredet und andere Sachen aus der Kabine gelassen.“ Seiner Mannschaft gab Pellegrims zwei Tage frei: „Der erste Schritt ist gemacht, aber wir sind noch nicht fertig.“
Auf dem Papier geht der ECN also als Favorit in das Duell mit den zwölftplatzierten Eispiraten Crimmitschau. Alle drei Duelle mit den Westsachsen entschieden die Roten Teufel für sich und erzielten dabei starke 16 Treffer (7:2, 5:3, 4:1). Crimmitschau, im Vorjahr noch Tabellendritter, kann das rettende Ufer nicht mehr erreichen und braucht dringend Punkte für die bestmögliche Ausgangslage in den Play-Downs. Fünf Punkte trennen die Mannschaft um Ex-Teufel Denis Shevyrin von Tabellenplatz elf, Verfolger Regensburg sitzt mit zwei Punkten weniger im Nacken.
Doch die Eispiraten sind deutlich im Aufschwung: Nachdem sie die Krefeld Pinguine in die Overtime zwangen, feierten die Westsachsen eine 6:0-Gala gegen Weiden. Bei den Lausitzer Füchsen krönte sich der Playoff-Halbfinalist des Vorjahres zum Derbysieger (4:2) und ist somit neben Krefeld und dem ECN das einzige Team, das seine letzten beiden Partien regulär für sich entscheiden konnte. „Ich bin sehr glücklich mit den drei Punkten in einem engem Spiel“, hielt Eispiraten-Coach Jussi Tuores, seines Zeichens jüngster Cheftrainer der DEL2, nach der Partie fest. „Beide Teams hatten Chancen, das Spiel hätte in beide Richtungen kippen können.“
Aus unserem Lazarett gibt es unterdessen gute Nachrichten: Luigi Calce war gegen die Selber Wölfe wieder zurück im Spieltagskader und sammelte sechs Minuten Eiszeit. Zach Kaiser wird zwar noch einige Zeit fehlen, dennoch aber gibt es auch bei dem treffsicheren Sommerneuzugang Grund zur Freude. Kaiser, der sich „in die Stadt Bad Nauheim verliebt“ hat, verlängerte seinen Vertrag und bleibt so auch in der kommenden Saison ein Roter Teufel. Neuzugang Ross Armour stand am Mittwoch ebenso wie Christopher Fischer auf dem Eis, aber beide werden noch Zeit für ein Comeback brauchen.
Im Sonntagsspiel kommt es dann zum Aufeinandertreffen mit einem aktuellen Tabellennachbarn: Vier Punkte vor dem ECN rangieren die Lausitzer Füchse auf Rang acht, bei wiederum vier Zählern Rückstand auf die Blue Devils Weiden. Das Team von Ex-Teufel-Coach Christof Kreutzer trifft am Freitag auf die Starbulls Rosenheim und ist nach dem verlorenen Derby gegen Crimmitschau auf Wiedergutmachung aus. „Prinzipiell hasse ich es zu verlieren, erst recht in Derbys“, ärgerte sich Kreutzer. „Wir haben heute vieles versucht, aber zu offensiv gedacht. Obwohl wir bereits für die Pre-Playoffs qualifiziert sind, müssen wir defensiv unsere Hausaufgaben machen und konzentriert bleiben.“
Nachdem die Roten Teufel ihre beiden Auswärtsspiele in der Lausitz verloren hatten (2:4, 1:3), schlugen sie im Colonel-Knight-Stadion mit einem 4:3-Overtime-Erfolg zurück. Clarke Breitkreuz ist mit 37 Punkten Topscorer der Füchse, in deren Reihen sich mit Michael Bartuli auch ein alter Bekannter findet. Der Finne Roope Mäkitalo kommt bislang auf 36, der Kanadier Lane Scheidl auf 35 Scorerpunkte.
Im letzten Spiel der regulären Saison wollen die Roten Teufel ihre atemberaubende Serie fortführen. 14 Heimspiele in Folge punktete das Pellegrims-Team immer, nur zweimal ging man als Verlierer vom Eis (jeweils im Shootout). Dabei ist auch auf Taylor Vause Verlass: Der Kanadier, der im Oktober aus einer langen Verletzungspause zurückgekehrt war, traf in den letzten vier Heimspielen immer.