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Ε-Θ
(0:2) - (0:1) - (1:1)
21.03.2023, 19:30 Uhr

Saisonende in Weißwasser

Lausitzer Füchse scheiden gegen Kassel aus

Þ22 März 2023, 21:16
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Lausitzer Füchse

Die erste gute Nachricht geht an das Bodenpersonal auf dem Flugplatz Rothenburg: Der kommende Sonntag wird arbeitsarm. Denn die Kassel Huskies hatten auch für ein mögliches Spiel sechs ihr Einfliegen gebucht. Das wird nun nicht mehr stattfinden. Allein der Umstand, dass sich die Nordhessen derart gewappnet hatten, zeugt vom Respekt, den sich unsere Blau-Gelben erarbeitet und allemal verdient hatten. Wenn an einem Dienstag fast 2.500 Schlachtenbummler in unsere Eisarena pilgern, obwohl die Aussichten auf das Erreichen des Playoff-Halbfinals doch sehr gering waren, dann belegt das die Liebe zum und am Eishockeystandort Weißwasser. Dabei rückte der Sport heute recht früh etwas in den Hintergrund. Stattdessen entwickelte sich ein echtes Eishockeyfest mit einer ganz eigenen Note. Der Support für unser Team sorgte für 60 Minuten Gänsehaut-Feeling. Das Ergebnis verkam schlussendlich zur Nebensache.

Bereits der Auftakt in das Match ließ erahnen, dass unsere Cracks die ganz große Spannung nicht mehr aufbauen konnten. Es fehlte am Tempo und der Passgenauigkeit. Die Huskies dagegen waren fokussiert und gierig darauf, den Sack schnell zuzumachen. Fast sechs Minuten waren die Heimischen damit beschäftigt, die Gäste aus unserer Defensivzone zu vertreiben. Lois Spitzner hatte eine Großchance, scheiterte aber an Nikita Quapp, der wieder unseren Drahtkäfig hütete (7.). Ein eher harmloser Schuss von Maximilian Adam, in Überzahl abgegeben, bedeutete die erste Bewährungsprobe für Gerald Kuhn im Gehäuse des Aufstiegsaspiranten (8.). Wenig später klingelte es. Diesmal hatten die Hessen Powerplay. Ein Schrägschuss von Tomas Sykora zischte ins lange Eck. Die Überzahl dauerte da gerade acht Sekunden. Und es kam noch schlechter. Darren Mieszkowski fälschte einen Distanzschlenzer von Joel Keussen erfolgreich ab. An sich war da klar, dass das Spiel „durch“ war. Bis auf wenige Schüsschen gab es keine Torchancen der Oberlausitzer. Erst nach 16 Minuten, als Joel Lowry frei am langen Pfosten verfehlt hatte, wurde es gegenüber mal hektisch vor Kuhn. Der aber kaufte Lane Scheidl den Schneid ab. „Füchse geben niemals auf!“, skandierten die Fans – und behielten recht.

Denn in die zweiten 20 Minuten starteten die Unsrigen ziemlich entschlossen. Als Jan Nijenhuis einen Schuss von Roope Mäkitalo abfälschte, trudelte das Spielgerät ganz knapp vorbei (22.). In diese gute Phase hinein besorgte Darren Mieszkowski richtig gut freigespielt das 0:3. Fortan nahm die Partie eher den Charakter eines Testspiels an. Harte Checks, verbissene Zweikämpfe, rassige Torszenen – all das bekam Seltenheitswert. Kassel feuerte die etwas gefährlicheren Schüsse ab, derweil auf den Rängen der „Rekordmeister“ ausgiebig gefeiert wurde. Kurz vor der zweiten Sirene ging der Kelch eines 0:4 bei einem Tip-in von Pierre Rosa Preto (39.) ebenso knapp vorbei wie bei einem Durcheinander in unserem Torraum, bei dem der Puck noch von der Linie gekratzt werden konnte (40.). Die zweite Pause wurde von unseren Anhängern mit einer Polonaise durch den Oberrang eingeleitet.

Der Schlussabschnitt bot dann Party pur. Das 0:4, als ein Distanzschuss von Samuel Dotter durch Freund und Feind rutschte, störte die Feierlichkeiten nicht. „Hey, was geht ab – Dynamo steigt niemals ab!“, und „Wir sind stolz auf unser Team“-Gesänge trugen die Einheimischen noch zum Ehrentreffer. Clarke Breitkreuz erzielte ihn in Überzahl. Dass in Minute 57 unser Top-Scorer Hunter Garlent noch mit einem Penalty (nach Kuhn-Foul) am Kasseler Schlussmann scheiterte, sei der Vollständigkeit halber erwähnt. Und bei einem Bauerntrick von Marco Baßler lag auch noch ein EHC-Tor in der Luft (59.). Mit dem dritten 1:4 fand die Serie und so auch die Saison für Blau-Gelb ihr Ende.

Noch lange wurde das Team gefeiert. Unter anderem Hunter Garlent und Roope Mäkitalo wurden auf Ehrenrunden gebeten. Was der Griff der Beiden auf die Brust an das EHC-Logo über dem Herzen zu bedeuten hat – die Sommerpause wird es zeigen. Jedenfalls haben sich die Füchse als würdiger Herausforderer des Vorrundendominators erwiesen. Ein Blick auf die Playdown-Resultate der DEL2 lässt allenfalls erahnen, welche Nervenanspannung der Gang durch die Abstiegsrunde für unser Team und seinen Anhang mit sich gebracht hätte. Bloß gut, dass uns das erspart blieb und so ein sehr versöhnlicher Saisonabschluss gefeiert werden kann. Unser an sich stets kritischer Trainer Petteri Väkiparta beantwortete die Frage danach, was er der Mannschaft nach dem Viertelfinalaus gegebenenfalls doch vorwerfen müsse, klar und deutlich: „Nichts!“

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