Die Ravensburg Towerstars gingen am Freitagabend beim Tabellenvierten Frankfurt komplett leer aus. Ausschlaggebend war ein total verkorkstes Mitteldrittel, in dem sich die Towerstars mit zwei Gegentreffer innerhalb von 64 Sekunden nachhaltig aus der Bahn werfen ließen.
Dass die Löwen Frankfurt auf eigenem Eis von Beginn an Druck machen würden, war für die Towerstars freilich keine Überraschung. Sie hielten diesem mit solider Zuordnung in der eigenen Zone jedoch stand, auch wenn sie sich in der 3. Minute auf eine Extraportion Glück verlassen mussten. Alex Roach zog kurz nach der blauen Linie ab und die Scheibe knallte an die Oberkante der Latte.
Nach rund fünf Minuten hatten sich die Towerstars aus der Bedrängnis gelöst und kamen durch Thomas Brandl zur Riesenchance auf die Führung. Nach einem Missverständnis hinter dem Löwen Tor hatte der Ravensburger Stürmer quasi das leere Tor vor Augen, den Puck brachte er jedoch nicht unter. Nur eine Minute später brannte es lichterloh vor dem Ravensburger Tor. Auch hier war ein Missverständnis hinter dem eigenen Tor vorangegangen. Im weiteren Verlauf des Startabschnitts ging es weitgehend ausgeglichen hin und her. Jeweilige Überzahlspiele konnten beide Teams nicht nutzen, so ging es torlos in die erste Pause.
Das zweite Spieldrittel hätten die Towerstars kaum ungünstiger starten können. Viel zu träge in der Abstimmung kassierten sie bereits nach 66 Sekunden den ersten Gegentreffer durch Manuel Strodel. Zeit zum Verdauen blieb den Oberschwaben nicht, denn ganze 64 Sekunden später erhöhte Roope Ranta gar auf 2:0. Der finnische Stürmer konnte allzu unbedrängt ab der blauen Linie in Richtung Tor ziehen und überwand Olafr Schmidt mit einem platzierten Handgelenkschuss über die Fanghand.
Immerhin agierte das Team von Coach Rich Chernomaz danach engagierter und druckvoller. In der 26. Minute hatte Sören Sturm gleich zweimal kurz hintereinander die Chance auf den Anschlusstreffer. Zunächst wurde der Ravensburger „clever fit Top Scorer“ frei im Slot angespielt, dann eröffnete sich die Chance per Schlagschuss von der blauen Linie. Zweimal scheiterte er jedoch am Frankfurter Keeper. Der Druck nach vorne offenbarte allerdings das Problem, dass die Defensive vielfach zu offen war und Frankfurt dadurch Konterchancen bekam.
Zwar keine Konterchance allerdings erneut eine zu inkonsequente Arbeit in der eigenen Zone sorgte in der 31. Minute dann für das 3:0. Einen Schlagschuss von Alex Roach konnte Olafr Schmidt zwar abwehren, doch der Rückhand-Nachschuss von Maximilian Eisenmenger rutschte durch die Schoner über die Linie. Die Ravensburger Cracks kamen danach mit allen Sturmreihen zu vielversprechenden Einschussmöglichkeiten, doch diese blieben ungenutzt. So blieb es nach einem vollkommen verkorksten Mitteldrittel beim ernüchternden 0:3 Rückstand.
Dass die Oberschwaben beim Bestreben, doch noch einmal in Reichweite zu kommen, die Initiative ergreifen mussten, verstand sich von selbst. Das Problem blieb allerdings, dass auch die besten Möglichkeiten ungenutzt blieben. Vor allem in der 46. Minute hätte man mehr aus einem 3-1 Konter machen müssen. Durch Strafzeiten nahmen sich die Towerstars danach selbst jeglichen Schwung, Frankfurt konnte das Spiel verwalten.
Viereinhalb Minuten vor dem Ende bekamen die Towerstars in Überzahl aber doch noch einmal eine gute Gelegenheit aufgelegt. Mike Mieszkowski kassierte für die Gastgeber zwei Minuten wegen Hakens, Shawn O´Donnell netzte zum 3:1 Anschlusstreffer ein. Da die Towerstars zu spät die Gelegenheit bekamen den Torhüter für einen sechsten Feldspieler vom Eis zu holen, sollte es letztlich beim Ehrentreffer bleiben.
„Wir waren ab dem zweiten Drittel schlecht, weil wir nicht hart genug gespielt, unnötige Strafzeiten gezogen und keine Checks zu Ende gefahren haben“, sagte ein unzufriedener Towerstars Coach Rich Chernomaz nach dem Spiel.
Tore:
1:0 21:06 Manuel Strodel ( Maximilian Eisenmenger , Eduard Lewandowski )
2:0 22:10 Roope Ranta ( Stephen MacAulay , David Suvanto )
3:0 30:34 Maximilian Eisenmenger ( Alex Roach , Manuel Strodel )
3:1 56:21 Shawn O’Donnell ( Matias Haaranen , Daniel Stiefenhofer, 5:4 )
Strafminuten: Frankfurt 2, Ravensburg 10
Zuschauer 5055