Für unsere Füchse beginnt das Wochenende diesmal wieder daheim. Mit dem Spiel gegen die Krefeld Pinguine geht es in die wichtigste Phase der Hauptrunde. Schaut man auf die Tabelle, so ist noch alles möglich. Von Platz drei (theoretisch) bis Platz 13 ist noch alles drin. Um das erklärte Ziel, den vorzeitigen Klassenerhalt im Jubiläumsjahr zu sichern, dürfen sich die Blau-Gelben jetzt keinen Ausrutscher mehr leisten. In einer „normalen“ Woche mit einem zusätzlichen freien Tag gab es etwas mehr Zeit zur dringend notwendigen Regeneration. Das letzte Fünf-Punkte Wochenende sollte noch in den Köpfen sein und für neuen Schwung in der Schlussphase der Hauptrunde sorgen. Doch mit dem DEL-Absteiger Krefeld und den Wölfen aus Freiburg stehen den Füchsen zwei Mannschaften gegenüber, die selbst noch nicht im sicheren Hafen sind und um jeden Punkt kämpfen müssen. Gegen beide Mannschaften gelang unseren Cracks in diesem Spieljahr noch kein Sieg, gegen Freiburg noch nicht einmal ein Punkt. Daher wäre es an der Zeit, diese „Schwarzen Flecken“ zu beseitigen.
Der Gegner am Freitag – Krefeld Pinguine
Die Schwarz-Gelben aus dem Rheinland nehmen das Spiel am Freitag ganz besonders ernst. Das zeigt die frühe Anreise in die Oberlausitz bereits einen Tag vor dem Match. Man will ausgeruht und mit frischen Beinen in das Spiel gegen unsere Oberlausitzer gehen. Die Pinguine wurden vor Saisonbeginn als Aufstiegskandidat Nummer eins gehandelt. Doch mussten sie schnell erkennen, dass die Mannschaften in der „Zweiten Liga“ auch Eishockey spielen können. Daher ist der fünfte Tabellenplatz der Seidenstädter sicher nicht das, was man sich bisher erhoffte. 65 Punkte konnten sie bisher erspielen. Das sind 33 weniger als Kassel und „nur“ 12 Punkte mehr, als die Füchse für sich verbuchen konnten. Auch aus dieser Konstellation heraus ist es für Krefeld wichtig, in Weißwasser zu punkten; sitzen ihnen doch Landshut, Freiburg und Bad Nauheim im Nacken. In den bisherigen drei Spielen gegen die Unsrigen gingen sie jedenfalls immer als Sieger vom Eis. Auch wenn die letzten Ergebnisse mit jeweils 2:1, einmal im Fuchsbau und einmal nach Verlängerung daheim, sehr eng waren. Personell war auch in Krefeld viel los in dieser Saison. Trainerwechsel und Spielertransfers waren zuletzt an der Tagesordnung. Nachdem Peter Draisaitl als Trainer geholt wurde, arbeitet er jetzt als Sportdirektor. Sein Amt übernahm im Dezember Boris Blank. Dazu holte man sich Herbert Hohenberger als Co-Trainer, der noch im letzten Jahr die Selber Wölfe trainierte. Der bisherige Co Per Bäcklin wurde clubintern mit anderen Aufgaben betraut. Auch Adrian Grygiel, der letzte Saison u.a. ein paar Mal in Weißwasser spielte, wurde Teammanager. Es wurden auch weitere Spieler geholt, denn es gab zuletzt einige Ausfälle in Krefeld. So kam Mitte Januar Victor Knaub vom EV Füssen aus der Oberliga und erst am Mittwoch wurde Odeen Tufto verpflichtet. Der US-Amerikaner wechselte aus der ECHL von den Atlanta Gladiators an die Westparkstrasse. Und dann gab es noch die Vertragsverlängerungen von Angreifer Mike Fischer (hinter dessen Einsatz ebenso ein Fragezeichen steht wie hinter dem von Sandro Mayr) und Goalie Matthias Bittner. Der 18-jährige Keeper bildet das Torwart-Duo mit Sergei Belov. So basteln die Seidenstädter Stück für Stück am Kader, um für die fest eingeplanten Play-Offs optimal gewappnet zu sein. Dennoch sind die Schwarz-Gelben nicht unschlagbar. Zweimal hatten sie die Füchse bereits am Rande einer Niederlage. Und die Performance zuletzt war eher nicht so berauschend. Nur zwei Siege und sechs Punkte holten sie aus den vergangenen fünf Begegnungen. Für den letzten 5:2-Erfolg über die Roten Teufel gab es aber nach der Ansage von Trainer Boris Blank zwei Tage frei. So hatten auch sie nach dem spielfreien Sonntag etwas mehr Erholung in dieser Woche. Schaut man auf die Statistiken, so kommt Krefeld als klarer Favorit nach Weißwasser, Sowohl Überzahl als auch Unterzahl spielen sie besser und die Tordifferenz steht bei plus 11 (Füchse minus 14). Allerdings sammelten sie mit 398 Strafminuten vierzig mehr als die Weißwasseraner. Auffällig dabei sind die drei Matchstrafen, die sie bereits kassierten. Den Goldenen Helm des Top-Scorers trägt Marcel Müller mit 46 Punkten (16 Tore /30 Vorlagen).
Der Gegner am Sonntag – Wölfe Freiburg
ACHTUNG: Freiburg – möchte man fast sagen. Die Bilanz der Breisgauer gegen unsere Jungs in dieser Spielzeit ist für die Füchse-Fans fast schon etwas beängstigend. Drei Siege feierten die Schwarzwälder bei 14:5 Toren. Ganz bitter aus Sicht der Füchse war der 4:0-Erfolg der Wölfe in Weißwasser am zweiten Weihnachtstag. Die Mannschaft von Trainer Robert Hoffmann scheint gegen unseren EHC immer besonders motiviert zu sein. Mit zwölf Punkten aus den letzten fünf Spielen haben sie zudem ihre Ambitionen auf einen Play-Off Platz eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Und da wollen die Blau-Weiß-Roten an diesem Wochenende anknüpfen. Zunächst müssen sie am Freitag beim Tabellenzweiten, dem ESV Kaufbeuren, Farbe bekennen, bevor der EHC in der Echte-Helden-Arena aufschlägt. Gut ins derzeitige Bild der Freiburger passen die Vertragsverlängerungen von Alexander De Los Rios, Calvin Pokorny und Shawn O’Donnel.Pokorny verlängerte für eine, die beiden anderen Cracks gleich um zwei Spielzeiten. Da bauen auch die Breisgauer schon kräftig am Kader der Zukunft. Die Wölfe gehören übrigens zu den drei gefährlichsten Teams bei eigener Überzahl. Angesichts von 27,4 % Erfolgsquote sollte jeder Gegner tunlichst von der Strafbank wegbleiben. Bei Unterzahl sind die 75,6% zwar nur „Mittelmaß“, aber dennoch ordentlich. Mit 61 Punkten und einem Spiel weniger als die Konkurrenz haben die Breisgauer schon ein kleines Polster auf die Abstiegsrundenränge geschaffen. So können sie relativ unbeschwert in die nächsten Partien gehen. Der einzige Spieler im Kader, der bisher alle Matches bestreiten konnte, ist Jackson Cressey. Auch Freiburg musste zeitweise immer wieder auf einige Spieler verzichten. Dennoch bekam Robert Hoffmann nie wirklich echte Aufstellungssorgen. Der Spieler mit den meisten Scorerpunkten und Träger des Goldhelms ist Tor Immo mit 45 Punkten (20 Tore/25 Vorlagen). Ob Luca Trinkberger und Simon Danner mitwirken können, entscheidet sich kurzfristig.
Der Füchse Check
Für das kommende Wochenende gibt es leider wieder den einen oder anderen verletzten Spieler zu beklagen. So werden Kristian Blumenschein und auch Toni Ritter den Spielen fernbleiben. Zudem ist offen, ob Tim Detig auflaufen kann. Für Steve Hanusch soll die Leidenszeit endlich bald ein Ende haben. Sein Comeback ist für dieses Wochenende geplant. Ob er schon am Freitag gegen Krefeld oder erst am Sonntag in Freiburg aufläuft, ist aber noch unklar. Auch die Torhüterfrage wird kurzfristig entschieden, denn alle Goalies sind fit und könnten spielen. Dennoch gibt es wohl für Petteri Väkiparta keine großen Sorgen, mit einem vollen Lineup anzutreten zu können. So darf er wieder auf die Unterstützung durch Nikita Quapp, Korbinian Geibel, Marco Baßler, Eric Hördler und Kevin Handschuh von den Eisbären zählen. Auch könnte Jan Nijenhuis kurzfristig zu einem Einsatz kommen. Weitere gute Kunde kommt von den Eisbären Berlin. Rayan Bettahar bekam die Förderlizenz für die Lausitzer Füchse. Die Kooperationspartner aus der Hauptstadt und der Oberlausitz einigten sich darauf, den 18-jährigen Verteidiger und U20-Nationalspieler mit einer entsprechenden Spielberechtigung auszustatten. Er soll in Weißwasser zusätzliche Spielpraxis bekommen und könnte bereits morgen gegen die Pinguine auflaufen. Auch wenn man im Powerplay gegen Bayreuth zuletzt getroffen hatte, so ist die Erfolgsquote nur geringfügig gestiegen, wie auch die bei Unterzahl. So rangiert man also immer noch nur auf Platz 13 dieser Statistik. Unser Goldhelm Hunter Garlent indes zieht weiter seine Kreise. Mit nunmehr 50 Punkten ist er alleiniger Spitzenreiter des Liga-Top-Scorer-Rankings. 24 Tore und 26 Vorlagen stehen bei ihm zu Buche. Für unsere Mannschaft sollte wichtig sein, konzentriert in beide Spiele zu gehen, um nicht nur die schwarzen Flecken in der Statistik (gegen beide Teams wurde – wie geschrieben – noch nicht gewonnen) zu beseitigen, sondern in erster Linie das eigene Punktekonto aufzubessern. Nur so wahrt man dann auch die Chance, sich aus eigener Kraft die Pre-Playoffs zu sichern