Die Düsseldorfer EG hat am Mittwochabend vor 4.133 Fans mit 2:4 (0:0, 1:1, 1:3) bei den Iserlohn Roosters verloren. Nach ausgeglichenem ersten Drittel verloren die Rot-Gelben immer mehr die Spielkontrolle und mussten so eine bittere Niederlage einstecken.
Hin und her – aber kein Spektakel
Harold Kreis konnte im Sauerland auf denselben Kader zurückgreifen, der auch den zweiten Teil des Marathonwochenendes am vergangenen Sonntag gegen Ingolstadt erfolgreich bestritten hatte. Weiter nicht mit dabei: Die Langzeitverletzten Leon Niederberger und Johannes Huß sowie Christian Kretschmann und Patrick Köppchen, die jeweils rund zwei Wochen aufgrund unterschiedlicher Blessuren ausfallen. Fredrik Pettersson Wentzel war als überzähliger Kontingentspieler erneut nicht im Spieltagsaufgebot. Hendrik Hane stand als Back-up für Mathias Niederberger an der Bande. Auf dem Eis entwickelte sich ein zwar unterhaltsames, aber nicht unbedingt direkt hochklassiges Spiel. Beide Mannschaften schalteten schnell um und kamen auch immer wieder gefährlich vor den gegnerischen Kasten – Mathias Niederberger musste zweimal in höchster Not retten – aber Tore wollten einfach nicht fallen. Selbst je vier Minuten Überzahl auf beiden Seiten änderten daran im Anfangsdrittel nichts. So mussten sich besonders die Jüngeren unter den Iserlohner Zuschauern nach 20 Spielminuten verwirrt die Augen reiben. Ein Drittel ohne jeglichen Treffer – wann hatte es das bei der Spektakel-Garantie der Liga zuletzt wohl gegeben?
Tore fallen – Niederberger mit Bestnoten
Allzu lange hielt dieses Torlos-Gefühl denn auch nach der Pause nicht mehr an. Exakt 31 Sekunden, um genau zu sein. Dann hatte Philip Gogulla auf Vorlage von Ryan McKiernan und Alex Barta eingenetzt. Auch eine kurze Videokonsultation der Unparteiischen konnte daran nichts ändern. Einmal geplatzt, blieb der Knoten auch offen. Nichtmal zwei Minuten später schlug Justin Florek für die Sauerländer zurück – 1:1. Die Gastgeber hatten im Mittelabschnitt mehr vom Spiel. Die DEG leistete sich einige – teils unnötige – Strafen und so konnten die Roosters vermehrt auf das Tor von Mathias Niederberger spielen. Der Nationalgoalie war aber am Mittwochabend besonders gut drauf und vereitelte selbst beste Chancen der Iserlohner. So hatte er maßgeblichen Anteil daran, dass auch das zweite Drittel für die Verhältnisse des Heimteams nicht übermäßig torreich wurde und beide Mannschaften erneut mit einem Unentschieden in die Pause gingen.
Anschluss kommt zu spät
Der Schlussabschnitt begann mit einem Konter der Hausherren. Julian Lautenschlager, ehemaliger DNL-Akteur der DEG, stürmte alleine auf Mathias Niederberger zu. Der versuchte die Scheibe wegzuspitzeln und brachte seinen Kontrahenten dabei spektakulär zu Fall. Den fälligen und unstrittigen Penalty schoss der Iserlohner Youngster dann selbst, scheiterte allerdings genauso an Niederberger wie nur wenig später der ebenfalls völlig alleine gelassene Jake Weidner. Eine Führung der Roosters wäre nun wirklich nicht mehr unverdient gewesen. Aber Mathias Niederberger wollte das einfach nicht zulassen. In der 50. Spielminute war dann jedoch auch der Goalie machtlos. Standhaft stellte er sich einem Schussfeuerwerk entgegen, dann zappelte die Scheibe doch im Netz. Getroffen hatte Liga-Topscorer Jon Matsumoto. Zwar kamen jetzt die Rot-Gelben wenigstens nochmal zu Abschlussmöglichkeiten. Alex Barta und Bernhard Ebner scheiterten an Hovinen. Doch die Roosters konterten eiskalt mit der Vorentscheidung durch Lean Bergmann fünf Minuten vor Schluss. Harold Kreis setzte alles auf eine Karte, nahm Mathias Niederberger schon fast drei Minuten vor dem Ende vom Eis. Als Marco Nowak dann noch auf die Strafbank musste schien die Messe endgültig gelesen. Kurzzeitige Hoffnung keimte durch Philip Gogullas Anschlusstreffer in Unterzahl 27 Sekunden vor Schluss auf. Doch jetzt gab es nur volles Risiko – und das bestraften die Gastgeber in Form von Justin Florek, der Jaedon Descheneau den Puck abjagte und ins leere Netz zum letztlich verdienten 4:2 einschob.
Bereits am morgigen Donnerstag geht die DEG wieder auf Reisen. Dann steht die Fahrt zu den Thomas Sabo Ice Tigers an. Am Freitag um 19.30 Uhr tritt das Team dort zum vorletzten Auswärtsspiel der Hauptrunde an. Am Sonntag hat Rot-Gelb spielfrei, ehe am Dienstag das vierte Rheinische Derby der Saison gegen die Kölner Haie als nächstes Heimspiel folgt (19.30 Uhr, ISS DOME).
Strafminuten: Iserlohn 6 – DEG 14