Nach einem 0:1-Rückstand wendet der SC Langenthal das Spiel gegen den EHC Visp in einen 7:4-Sieg. Im entscheidenden Moment gelang dem SCL ein Treffer in Unterzahl. Nach drei Niederlagen in Serie gelangt der SC Langenthal in einem packenden, torreichen Duell wieder an drei Punkte. Nach einem torlosen Startdrittel regnete es insbesondere im mittleren Abschnitt regelrecht Tore.
Caminada mit grossen Saves
Die beiden Equipen zeigen gleich von Beginn weg ein hochkarätiges Duell mit packenden Tor-Szenen, auch wenn beidseits der ein und andere gewichtige Ausfall zu beklagen ist.
Dennoch ist vor beiden Gehäusen einiges los: Beispielsweise fehlt in der neunten Minute bei Abschlussversuchen der beiden SCL-Stürmer Fabio Kläy und Elvis Schläpfer nur wenig zur 1:0-Führung für den SC Langenthal; in Kläys Fall fällt der gegnerische Verteidiger beim Abdrehen um und Kläy kann alleine auf Visp-Keeper Rasmus Tirronen losziehen, der aber Sieger des Duells bleibt.
Oder nur wenig später hat Visp-Stürmer Sandro Brügger eine mehr oder weniger 100protzentige Chance auf dem Stock. Mit einem Big-Save hält Pascal Caminada aber das «zu Null» auf der Anzeigetafel … ebenso wie ein paar Minuten danach gegen Fabian Haberstich.
Törmänen und Elo sorgen für Wende
Der erste Treffer des Abends passt perfekt ins rechte hohe Eck: Die Sicht ist Pascal Caminada komplett verdeckt, als Fabian Eggenbergers Geschoss im oberen Winkel in die Maschen zischt. Lange aber grämt der SCL nicht: Nur 27 Sekunden später hat die Scheibe auch die Torlinie des Gegners ein erstes Mal überquert: Ein Abschluss von SCL-Verteidiger Aaro Törmänen verleitet Visp-Goalie Rasmus Tirronen dazu, mit der ungünstiger postierten Fanghand die Scheibe «pflücken» zu wollen.
Nur vier Minuten später ist die Wende perfekt. Eero Elo schliesst einen schnellen Angriff erfolgreich in Tornähe ab und keine zwei Minuten später erhöht Luca Wyss auf 3:1. Zwar kommen die Gäste im Power-Play wieder heran, doch erneut ist Langenthal nicht um eine Antwort verlegen. In hohem Tempo wird ein Gegenangriff gefahren, Eric Himelfarb spielt auf Stefan Rüegsegger, der die Scheibe direkt auf Marc Kämpf weiterspielt, der mühelos zum 4:2 abschliesst.
Für viel Gesprächsstoff sorgt Eric Himelfarb, als er alleine auf Tirronen loszieht. Es «klingelt» und vermeintlich ist die Scheibe drin, die Schiedsrichter lassen weiterspielen und im Handumdrehen ist der Puck im Netz, diesmal heisst der Schütze Stefan Rüegsegger. Die Video-Bilder werden noch geprüft und schliesslich wird der Treffer von Rüegsegger als 5:2 gewertet.
Rüegsegger und Nyffeler entscheiden
Zum Start ins dritte Drittel setzt Stefan Rüegsegger ein deutliches Statement. Im Eiltempo bricht er über links durch, zieht in Richtung Tor und verwertet aus dem vollen Lauf heraus zur 6:3-Führung. Der EHC Visp kam noch auf 6:4 heran und hatte dann die Gelegenheit, sechs Minuten vor Schluss mit einem Mann mehr anzutreten und so eine dramatische Schlussphase einzuleiten – doch als die zwei Minuten verstrichen waren, hatten sich die Walliser nicht auf 5:6-Augenhöhe herangekommen, sondern der SCL hatte mit einem Tor zum 7:4 den Match entschieden: SCL-Stürmer Tom Gerber war an die Scheibe gelangt und hatte Robin Nyffler lanciert, der das Spiel endgültig entschied.
Stimmen zum Spiel
SCL-Stürmer Dario Kummer: «Wir zeigten ein gutes Spiel, wir hätten noch ein, zwei Tore mehr schiessen können, doch das brauchte es zum Schluss zum Glück nicht mehr. Wir spielten ein gutes Box-Play, doch die Defensive müssen wir noch etwas anschauen. Es tat extrem gut für das Selbstvertrauen, das Toreschiessen fehlte zuletzt etwas. Wir erwarteten einen starken Gegner und waren entsprechend vorbereitet. Jetz haben wir drei Tage frei, etwas herunterfahren, dann bereiten wir uns auf Ajoie vor.»
EHC Visp-Trainer Yves Sarault: «Ich hatte damals eine Schulterverletzung und spielte damals hier für drei Wochen, es war ein tolles Erlebnis, eine gute Zeit. Ich ersetzte einen verletzte Spieler und konnte zeigen, dass ich wieder da bin. Heute gaben wir dem Gegner zu viele Chancen, was wir gaben, war zu gefährlich für uns.»
249. Spiel für Kummer – Fürs Geschichtsbuch
249. Spiel für Kummer: Dario Kummer spielte sein 249. Meisterschaftsspiel und steht vor seinem 250. Duell für den SC Langenthal.
Tore:
23. (22:36) Eggenberger (Wiedmer) 0:1
24. (23:03) Törmänen (Derungs) 1:1
27. Elo (Kummer) 2:1
29. L. Wyss (Schläpfer, Himelfarb/Ausschluss Riatsch) 3:1
32. (31:33) Haas (Merola/Ausschluss Kämpf) 3:2
33. (32:43) Kämpf (Rüegsegger, Himelfarb) 4:2
37. Rüegsegger (Himelfarb) 5:2
40. (39:38) Brügger 5:3
42. (41:31) Rüegsegger (Kämpf, Himelfarb) 6:3
43. (42:55) Haberstich (Pilet, Van Guiler) 6:4
56. Nyffeler (Gerber/Ausschluss Rüegsegger!) 7:4
Strafen: 8mal 2 Minuten plus 1mal 10 Minuten (Rüegsegger) gegen den SC Langenthal. 3mal 2 Minuten gegen den EHC Visp.