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Im Oktober wurde er zum Rookie des Monats gewählt und im November lehnt sich Moritz Seider kein bisschen zurück. In den drei Partien, die die Detroit Red Wings seit dem Monatswechsel absolviert hatten, punktete Seider in zweien. Einzige am Dienstag gegen die Montreal Canadiens blieb er ohne Eintrag auf dem Spielbericht, war aber mit sechs Schüssen ein Aktivposten beim 0:3.
Am Samstag war es soweit und Seider, der bereits neun Vorlagen in elf Partien gesammelt hatte, konnte, in der zwölften Begegnung, seinen ersten NHL-Treffer erzielen. Sicher war schon vorher, dass sich der Verteidiger an diesen Moment sein Leben lang erinnern wird. Nach dem Erfolgserlebnis ist klar, dass auch viele andere den Moment im Gedächtnis behalten werden.
Im Duell mit den Buffalo Sabres stand es nach der regulären Spielzeit 3:3. Pius Suter brachte Detroit in Buffalo in Front, als gerade einmal 16 Sekunden gespielt waren. Tage Thompson, Rasmus Dahlin und Arttu Ruotsalainen drehten die Begegnung, mit noch etwas weniger als 14 Minuten auf der Uhr, auf 1:3 aus Sicht der Red Wings. Binnen 1:30 Minuten sorgte Tyler Bertuzzi, in den Spielminuten 54 und 55, mit einem Doppelpack für den Ausgleich.
In der Overtime schlug dann die Stunde von Seider. Bertuzzi eroberte an der eigenen Grundlinie die Scheibe und trug sie bis fast an die blaue Linie der Sabres. Er spielte den Puck nach links auf Seider, der gegen Rasmus Asplund seinen Körper nutzte, um die Scheibe abzuschirmen. Er blieb im Zweikampf stabil, zog zum Tor, guckte Dustin Tokarski, der für Buffalo zwischen den Pfosten stand, aus und netzte, mit einem Handgelenkschuss, im oberen langen Eck ein.
Der deutsche Rookie ist mit seinem Overtime-Treffer erst der zweite Spieler in der Historie der Red Wings, der sein erstes Karriere-Tor in der Verlängerung erzielte. Zuvor gelang das nur Mud Bruneateau am 14. Dezember 1935. Einem Verteidiger glückte das für Detroit sogar noch nie. Seider sorgte somit für einen besonderen Moment in seiner noch jungen NHL-Karriere.
Der Treffer war Seiders zehnter Punkt in seinem zwölften NHL-Auftritt. Nur 20 anderen Rookie-Verteidigern gelang es die Zehn-Zähler-Marke in genau so vielen oder weniger Spielen zu erreichen. Darunter die noch Aktiven Will Butcher, Zach Werenski, Cale Makar, Michael Del Zotto und Kevin Shattenkirk.
Seider selbst wollte den Fokus nach dem Match nicht auf sich legen. "Ich in sehr glücklich mit dem Sieg heute Abend", resümierte der Verteidiger. "Ich denke es war ein großartiges Comeback mit vielen starken Aktionen von [Alex Nedeljkovic], der uns einige Male gerettet hat. Natürlich ist es auch etwas Besonderes seinen ersten NHL-Treffer zu erzielen."
Nach vier Niederlagen in Folge war es für die Red Wings entscheidend wieder in die Spur zu finden. "Wir hatten ein paar schwierige Auswärtsspiele", blickte Seider zurück. "Es war wichtig, dass wir den Roadtrip stark beenden. Jetzt geht es darum zuhause zu punkten."
Trotz seines Siegtreffers war Seider nicht der Mann des Abends. Bertuzzi traf doppelt und legte die beiden anderen Tore, darunter auch das des Deutschen, auf. Trainer Jeff Blashill war begeistert von der Leistung des Angreifers. Bertuzzi habe die Mannschaft auf dem Weg zum Ausgleich angeführt und so einen großen Anteil am Sieg. Blashill betonte auch die Persönlichkeit des Angreifers, der immer alles gebe und manchmal nicht die Beachtung bekomme, die er mit seinen Leistungen verdient hätte.
Bertuzzi war es auch, der nach dem Treffer durch Seider als erstes die Jubeltraube verließ und den Puck einsammelte, der noch im Tor der Sabres lag. Die Scheibe wird bei Seider sicher einen besonderen Platz bekommen und ihn ewig an sein erstes Tor in der NHL erinnern.
Allen anderen muss der besondere Moment ohne Memorabilien im Gedächtnis bleiben. Dank der besonderen Umstände ist das, auch im schnelllebigen Profisport möglich, obwohl für Seider und die Red Wings schon am Sonntag (6:00 p.m. ET; NHL.tv; Mo. 0:00 Uhr MEZ) das nächste Match ansteht. Dann empfangen der Nummer-Sechs-Pick des NHL Draft 2019 und seine Mannschaft die Vegas Golden Knights.
