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Selb im Halbfinale

Þ27 März 2013, 08:08
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elbst Sitzplatzkarteninhaber hielt es nicht mehr auf ihren kalten Sitzschalen, denn einmal mehr sorgte eine in allen Belangen stark auftretende Selber Mannschaft als auch die herausragende Gänsehautstimmung in der Autowelt-König-Arena für leidenschaftliche Emotionen. Und als das Weiterkommen kurz nach 20 Uhr unter Dach und Fach gebracht ist, bricht endgültig grenzloser Jubel los. Es war vollbracht. Der größte Erfo lg des VER seit seiner Neugründung im Jahr 2004 ist in trockenen Tüchern.

Und in dieser „best-of-five“ – Serie wartet ein attraktiver Gegner auf das Wölferudel. Am Gründonnerstag nämlich, wenn um 20 Uhr im Selber Vorwerk zu Spiel eins der Play Off Halbfinalserie angepfiffen wird, reist eine traditionsreiche Mannschaft in Oberfranken an. Die Mannen des kanadischen Trainers Frank Carnevale, der im positiven Sinne wohl als exzentrischer Eishockeyfanatiker beschrieben werden darf, sind im hessischen Bad Nauheim beheimatet. Der gut 30.000 Einwohner zählende Kurort nördlich von Frankfurt gelegen ist etwa 400 Kilometer von der Porzellanstadt entfernt und blickt auf eine ähnlich turbulente, als auch erfolgreiche, Eishockeyvergangenheit zurück.

1946 von der amerikanischen Besatzungsmacht gegründet, entwickelte sich der damals noch VFL Bad Nauheim genannte Verein zu einem Topstandort des deutschen Eishockeysports. Schon in den frühen 1950er Jahren verpasste man nur knapp die deutsche Meisterschaft. Nach der ersten finanziell bedingten Neugründung im Jahre 1983 schaffte es der Club nur zwei Spielzeiten darauf am Spielbetrieb der neu geschaffenen 2. Bundesliga mitzuwirken. Und das sehr erfolgreich. Zwar schwebte das Insolvenzgespenst das ein oder andere Mal über der Kurstadt, dennoch konnte man in der Saison 1998/99 den Vizemeistertitel nach Hessen holen. Nach einer abermaligen Neugründung 2001 übernahm Alleingesellschafter und Mäzen Koal die Geschäfte des EC, doch als das anvisierte Ziel, der Aufstieg in die DEL, nicht gelang, zog dieser sich zurück und zwang den Verein zur Einstellung des Spielbetriebs. Seit dieser Zeit nannte man sich dann „Die Roten Teufel“ und ist seit 2007 ständiger Teilnehmer der Oberliga. In den letzte n vier Jahren schaffte das Team stets den Sprung in die bundesweiten Aufstiegs Play Offs und zudem zählt es seither zum erweiterten Kreis der Aufstiegsaspiranten. In der letzten Spielzeit wurde man zwar jäh im Viertelfinale vom späteren Meister Bad Tölz gestoppt, dennoch lässt das bereits Erreichte in dieser Saison aufhorchen. Denn mit Kassel und Frankfurt hat man in der Oberliga West zwei mit aller Macht nach oben strebende Aufstiegskandidaten als Kontrahenten. Dennoch konnte man die Vorrunde als guter Dritter punktgleich mit den Schlittenhunden aus Kassel abschließen. In der zwischen den punktbesten Teams der Nord-, Ost- und Westdivisionen ausgespielte Endrunde die zur Qualifikation zu den Play Offs gegen die bestplazierten Mannschaften des Südens berechtigt, belegte man in Gruppe B mit Leipzig, Rostock und eben Frankfurt gar den ersten Platz. Die „Wölfe“ um Trainer Cory Holden wissen also um die sportliche Herausforderung, sehen sich aber keinesfalls chancenlos und streben selbs tverständlich das Finale an. Das letzte Aufeinandertreffen beider Teams fand übrigens erst anfang der letzten Spielzeit statt, als man in der ersten Runde des DEB-Pokals die Kräfte maß. Hier unterlagen die Wölfe auswärts denkbar knapp mit 3:5. Doch nicht nur sportlich wird es das erwartete Eishockeyfest geben. Auch auf den Rängen genießen beide Fanlager hohes Ansehen und so wird die Mannschaft um Frank Carnevale einen ähnlich großen Support erwarten dürfen wie es auch die Schützlinge von Cory Holden auswärts gewohnt sind.

Aktuelle Transfers im deutschen Eishockey finden Sie in dieser Übersicht: Eishockey Transfermarkt

eishockey.net/ PM VER Selb

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