Die Stanley Cup Playoffs sind in vollem Gange und zumindest im Western Conference Finale bieten sie Spannung pur. Die San Jose Sharks verloren am Freitag das vierte Spiel der Serie im Enterprise Center der St. Louis Blues mit 2:1. San Jose ging bereits zwei Mal in Führung, die Blues glichen jedoch zwei Mal aus. Jetzt geht die Serie wieder zurück nach San Jose, wo die Sharks im SAP Center versuchen werden, den Heimvorteil zu nutzen und das Momentum in der Serie zurückzugewinnen.
"Das wird ein wichtiges Spiel für uns", weiß Center Gustav Nyquist. "Die Serie ist im Moment ausgeglichen. Jetzt spielen wir Best-of-three. Wir haben den Heimvorteil. Das müssen wir nutzen. Wir waren zu Hause bisher gut und wir werden morgen bereit sein."
Am Freitag kassierten die Sharks bereits nach 35 Sekunden das 1:0. Sie haderten schon in Spiel 2, das die Blues mit 4:2 gewannen, mit einem schwachen Start. Ein Problem, dass sie in ihrem Heimspiel unbedingt in den Griff bekommen sollten, wenn sie St. Louis schlagen wollen.
"Wir brauchen einen besseren Start. Wir haben ein Tor kassiert und unsere Reihe war auf dem Eis, als es nach 35 Sekunden fiel", gab Nyquist zu. "Da müssen wir besser sein. Aber jetzt geht es für Spiel 5 nach Hause, in unseren Shark Tank, da werden wir bereit sein."
Die Fans sollen also für die nötige Präsenz und Energie sorgen, eine Maßnahme, die schon während der regulären Saison oft erfolgreich war. San Jose hatte mit einer Statistik von 25-11-5 und 55 Punkten auf eigenem Eis eine ordentliche Statistik und der Fanatismus der Anhänger der Sharks ist längst bekannt.
Allerdings wird es kein Spiel wie jedes andere, die Playoffs bringen besonderen Druck mit sich, der auf den Schultern der Spieler lastet. Nur gut, dass die Sharks mit Veteranen wie Joe Thornton, Joe Pavelski, Brent Burns und Erik Karlsson einen großen Erfahrungsschatz und jede Menge Führungsqualität im Kader haben.
Die Partie wird für beide Teams zusätzlich dadurch erschwert, dass sie bereits am Sonntagmittag Ortszeit stattfindet. Eine ohnehin ungewohnte Zeit für die NHL-Stars, deren Rhythmus auf Abendspiele ausgelegt ist. Hinzu kommt, dass nur ein Tag Pause zwischen den Begegnungen liegt, an dem die Teams auch noch von St. Louis nach San Jose reisen mussten, nicht gerade eine Kurzstrecke.
"Das ist schon in Ordnung", machte sich Verteidiger Marc-Edouard Vlasic keine Sorgen. "Beide Teams haben den Reisetag, beide müssen schon morgen Mittag spielen. Ich werde auf dem Heimweg einfach schlafen, da macht mir das nichts aus."
Eine weitere Herausforderung könnte in der Abwehr der Sharks warten. Am Freitag schien Karlsson angeschlagen zu sein und bisher ist nicht bekannt, ob er am Sonntag einsatzfähig ist.
"Darüber machen wir uns erst am Sonntag Gedanken", gab sich Vlasic unbesorgt. "Wir werden genauso konzentriert sein, wie wenn er spielt. Nur Erik weiß, wie er sich fühlt, deshalb kann ich dazu nichts sagen."
Bei allen Widrigkeiten muss aber dennoch gesagt sein, dass das Spiel eine große Chance für die Sharks ist. Ein Sieg würde sie bis auf ein Spiel an das große Finale heranbringen. Dort warten bereits die Boston Bruins, die die Carolina Hurricanes im Eastern Conference Finale in vier Spielen ohne Niederlage aus dem Rennen warfen.
Einer der großen Vorteile der Sharks ist die Playoff-Erfahrung. 2016 standen sie im Finale gegen die Pittsburgh Penguins und unterlagen in sechs Spielen. Damals waren bereits einige Spieler aus dem heutigen Kader für die Sharks auf dem Eis, die das Erlebnis, dieses Mal aber mit einem positiven Ende, unbedingt wiederholen wollen.
"Wir sind in einer großartigen Situation", zeigte sich Trainer Peter DeBoer optimistisch. "Die Playoffs sollen schwierig sein. Was in der anderen Conference mit Boston passiert ist, kommt normalerweise nicht vor. Für gewöhnlich geht es über sechs, sieben harte Spiele in einer hart umkämpften Serie. Wir sind genau in der Situation, die wir erwartet hatten. Wir gehen mit einer guten Ausgangssituation in das Heimspiel und die müssen wir jetzt nutzen."