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Zwei Tage nach ihrer 1:4-Heimpleite gegen die Toronto Maple Leafs, sorgten die San Jose Sharks für Wiedergutmachung. Am Sonntag bezwangen sie die Chicago Blackhawks im United Center von Chicago mit 2:0. Einen nicht unerheblichen Anteil am sechsten Auswärtserfolg der Sharks im elften Spiel in der Fremde (6-5-0) hatte ein junger Schweizer Stürmer. Timo Meier erzielte beide Tore der Gäste und untermauerte damit zum wiederholten Male seine Treffsicherheit und wie wichtig er für San Joses Offensivspiel ist.
Manchmal muss man auch einfach nur wissen, wo man zu stehen hat, um seine Chance für einen Torerfolg zu erhöhen. So wie beim 1:0 in der 14. Minute des zweiten Durchgangs als Logan Couture ein Auge für den Laufweg von Rudolfs Balcers hatte, durch die Beine seinen Sturmkollegen mustergültig bediente und der zog vom Slot zwischen den beiden Bullypunkten ab. Der Torschütze war jedoch Meier, der die Scheibe aus kurzer Distanz reinlenkte beim Versuch Chicagos Torwart Marc-Andre Fleury den Blick aufs Geschehen zu versperren, wie er zugab.
"Ich habe nicht viel dazu beigetragen. Ich war einfach nur vor dem Tor gestanden und wurde vom Puck getroffen. Ich habe nicht einmal versucht ihn reinzutippen, sondern wollte nur dem Torwart die Sicht nehmen. Wie auch immer, es war ein wichtiges Tor für unser Team", so Meier. Und ein nicht zwingend den Spielanteilen gerecht werdender Treffer. Die Blackhawks hatten vor allem im ersten Drittel deutlich mehr vom Spiel als ihre kalifornischen Gäste. 11 zu 4 lautete das Torschussverhältnis nach den ersten 20 Minuten zu Gunsten von Chicago, doch was zählt sind eben die Tore.
Mit der 1:0-Führung im Rücken konnten sich die Sharks verstärkt auf ihre Abwehrarbeit konzentrieren. Eine fehlerfreie Leistung lieferte hierbei ihr Schlussmann James Reimer ab. Was auch immer die Blackhawks unternahmen, was auch immer sie versuchten, um ein Tor zu erzielen, der routinierte Kanadier, der im Sommer von den Carolina Hurricanes zu den Sharks zurückgekommen war, hielt seinen Kasten sauber. Bei seinem ersten Saison-Shutout wehrte der 33-Jährige 29 Schüsse der Blackhawks ab.
"Wir sind eine Mannschaft, die physisch und hart spielen muss, um zu gewinnen. Sobald wir das in einem Drittel nicht machen, schadet es uns. Es war definitiv 'Reims', der uns im Spiel gehalten hat", verriet Sharks-Verteidiger Mario Ferraro.
Ein ums andere Mal lag der Ausgleich in der Luft bis in der vorletzten Spielminute einer äußerst spannenden Schlussphase erneut Meier für die Beruhigung der Nerven sorgte. Die Hausherren hatten bereits ihren Torhüter zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis genommen, als Chicagos Verteidiger Seth Jones an der blauen Linie den Puck nicht kontrollieren konnte, Meier nahm in an, verschaffte sich mit einer kurzen Körpertäuschung freien Blick aufs verwaiste Tor der Blackhawks und schoss souverän aus der neutralen Zone das Spielgerät ins Netz. 2:0, der doppelte Punktgewinn war unter Dach und Fach gebracht.
Für Meier war es bereits der 20. Scorerpunkt (neun Tore, elf Assists) in 16 Spielen. Er führt die Sharks in Punkten, in Toren und mit einem +/-Wert von +9 an. Bei den Assists teilt er sich den ersten Platz mit Routiniers wie Verteidiger Brent Burns und Center Logan Couture. In der Geschichte der Sharks gelang es nur zwei Spielern in weniger Spielen die 20-Punkte-Marke in einer Saison zu erreichen: Joe Thornton (13 Spiele in 2005/06) und Patrick Marleau (15 Spiele in 2009/10).
Meier ist sogar auf dem Weg seine Karriere-Bestmarke von 66 Punkten (30 Tore, 36 Assists) in 78 Spielen aus der Saison 2018/19 zu überbieten.
Oberste Priorität hat und wichtigstes Nahziel der Sharks ist es, einen guten Auswärtstrip hinzulegen.
"Es ist wichtig, dass wir uns zu Beginn einer Reise nicht in ein Loch stürzen, deshalb war es heute Abend enorm wichtig, die zwei Punkte zu holen", freute sich San Joses Trainer Bob Boughner.
Der Start ist auch Dank Meier geglückt. Bis zum kommenden Sonntag haben die Sharks noch weitere vier Partien in der Fremde zu bestreiten. Ihre Gastgeber sind dabei die New Jersey Devils am Dienstag (7:00 p.m. ET; ESPN+, HULU, NHL.tv; Mi 1:00 MEZ), am Donnerstag die New York Islanders, am Freitag die New York Rangers und zum Abschluss der Tour die Columbus Blue Jackets.
