In einem rassigen, hitzigen und physisch geprägten Eishockey-Match setzten sich die San Jose Sharks mit 5:2 gegen die Vegas Golden Knights durch. In Spiel 1 im SAP Center erhielten die Nord-Kalifornier viel Scoringtouch von ihren Verteidigern.
Bei San Jose gab Verteidiger Erik Karlsson sein Comeback und stand neben Brenden Dillon direkt in den Starting-Six. Gleiches galt für den Schweizer Timo Meier, der den Linksaußen in der Top-Sturmreihe neben Joe Pavelski und Logan Couture gab. Sharks-Trainer Peter DeBoer ließ Joonas Donskoi draußen und entschied sich für eine Checking-Reihe mit Michael Haley, Barclay Goodrow und Melker Karlsson.
Vegas-Coach Gerard Gallant konnte nicht auf Erik Haula (unbekannte Verletzung) zurückgreifen. Hinter der ersten Reihe mit Jonathan Marchessault, William Karlsson und Reilly Smith bildete er eine "Neuzugang-Linie" mit May Pacioretty, Paul Stastny und Mark Stone.
Beide Teams legten erwartet physisch los, fuhren viele Checks (25:17 Hits im 1. Drittel) und störten den gegnerischen Aufbau mit aggressivem Forechecking. San Jose kam dann zuerst auf die Anzeigetafel: Im Powerplay hielt Brent Burns den Puck in der Offensivzone, zog von der blauen Linie ab und traf dabei Mitspieler Pavelski im Gesicht, der auf schmerzhafte Weise zum 1:0 ins Tor abfälschte (15.). Bitter: Der Kapitän musste daraufhin verletzt in die Kabine. Dort fand sich wenig später auch Meier wieder, der sich nach einem Zweikampf an der Bande im Gesicht verletzte. Beide Stürmer kehrten zu Beginn des zweiten Drittels zurück.
Die Stimmung wurde immer hitziger und die Strafbänke voller. Im Drei-gegen-Drei nutzte Burns Gegenspieler Nate Schmidt als Sichtblockade und traf vom linken Bullykreis zum 2:0 (27.). Das "Haifischbecken" bebte 45 Sekunden später erneut, als Marc-Edouard Vlasic auf 3:0 erhöhte (28.). Nun ging es Schlag auf Schlag. Wiederum 48 Sekunden darauf staubte Stone auf der Türschwelle einen von Stastny abgefälschten Pacioretty-Schuss ab und verkürzte auf 1:3 für die Golden Knights (29.). Kurz vor der zweiten Pause fälschte Evander Kane einen harten Pass von Erik Karlsson ab und stellte auf 4:1 für die Sharks.
Im Schlussdrittel verwalteten die Nord-Kalifornier den Vorsprung gekonnt und wussten die Golden Knights immer wieder zu beschäftigen. Erst kurz vor Schluss wurde es noch einmal spannend: Stone avancierte zum Doppelpacker, traf im Powerplay vom linken Bullypunkt zum 2:4 (56.) und weckte noch einmal kurz Hoffnung bei Vegas. Allerdings war San Joses Torwart Martin Jones (24 Saves, 92,3 Prozent Fangquote) nicht mehr zu überwinden. Als die Gäste aus Nevada ihren Goalie Marc-Andre Fleury (28 Saves, 87,5 Prozent) für einen zusätzlichen Stürmer herausnahmen, traf Tomas Hertl ins leere Tor zum Endstand.
Die Sharks erhielten viel Scoringtouch von ihren Verteidigern: Brent Burns (ein Tor, ein Assist), Erik Karlsson (zwei Assists) und Vlasic (ein Tor, ein Assist) brachten es zusammen auf sechs Scorerpunkte.
Sharks-Verteidiger Burns freute sich riesig über den Auftaktsieg in der Serie. "Wir waren heute als Team unheimlich ausgeglichen. Es ist wichtig, dass man zusammensteht und viel miteinander redet", lautete sein erster Kommentar im Anschluss an die Begegnung.
Vegas-Trainer Gallant erkannte die Überlegenheit der Hausherren neidlos an. "Sie waren in jeder Facette des Spiels konkurrenzfähiger als wir. Sie haben hart gespielt und sind so aufgetreten, wie man das in einer solchen Partie tun muss. Wir waren heute schlicht und ergreifend nicht gut genug. Beim nächsten Mal müssen wir viel engagierter auftreten", sagte er.