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Shutout-Sieg in Bietigheim

Þ17 November 2019, 22:30
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EHC Freiburg
EHC Freiburg

Durch zwei Tore im Mitteldrittel von Luke Pither und Nikolas Linsenmaier kann der EHC einen letztlich ungefährdeten 3:0-Auswärtssieg in Bietigheim einfahren; zweiter Shutout der Saison für Ben Meisner.

Die entscheidende Phase:

Nachdem der EHC in der 26. Minute durch ein Powerplay-Tor von Luke Pither mit 1:0 in Führung gegangen war, begannen die Bietigheim Steelers erwartungsgemäß offensiver zu agieren. So erlebte das Spiel eine Drangphase der Gastgeber von Minute 28 bis 30, an die sich dann noch zwei beinahe nahtlos ineinander übergehende Freiburger Strafzeiten anschlossen. Der EHC überstand diese jedoch, begann mit deren Ende wieder selber ins gegnerische Drittel vorzudringen und erzielte nach einem Scheibengewinn im Angriffsdrittel schließlich seinerseits ein Tor - 2:0 statt 1:1; die Mitte des Spiels gab der heutigen Begegnung somit ihren wegweisenden Einschlag.

Der Wolf des Abends:

Mit seinem zweiten Shutout der Saison ist natürlich Ben Meisner der Spieler des Abends für den EHC. Meisner agierte heute durchweg souverän – die Glanzparaden, die man von ihm seit der Playoffserie gegen den EHC im vergangenen Frühjahr kennt, musste er heute dabei ironischerweise nicht an den Tag legen.
Ein Lob muss daher auch an die Defensive ausgesprochen werden, da Bietigheim lediglich 18 Schüsse aufs Freiburger Tor brachte (zweimal rettete das Torgestänge). Der EHC gewinnt also zum zweiten Mal in dieser Saison – erstmals seit dem 20. September gegen Bayreuth – „zu null“ und erneut erfolgt der Shutout auswärts.

Der Reihe nach:

Nach je einer Strafe gegen beide Mannschaften, die ein etwa einminütiges Vier-gegen-Vier hervorriefen, erarbeitete sich zunächst der EHC in Form von tiefen Pässen an die gegnerische blaue Linie Torchancen für Cam Spiro, der dann seinen eigenen Rebound auf Tobias Kunz ablegte (der heute nur während des ersten Drittels Spielzeit erfuhr; Betzold kehrte daraufhin in die erste Reihe zurück) und Chris Billich (6. Spielminute). Letzterer hatte dann auch den vermeintlichen Führungstreffer auf dem Schläger, als ein springender Puck am Bietigheimer Torraum plötzlich in seiner Nähe lag (7.).

Eine erste zwingende Chance für die Gastgeber ergab sich erst in der 12. Minute, als Ben Meisner erstmals einen Schuss aus der Halbdistanz parieren musste. Dies schien die Bietigheimer Fankurve, von der sich diese Aktion abspielte, zu wecken – zuvor (und auch über viele Strecken danach) waren es v.a. die ca. 100 mitgereisten Freiburger Zuschauer, die in der EgeTransArena für Stimmung sorgten. (In Bietigheim scheint sich ein Fan-Boykott zu vollziehen, was die heutige Atmosphäre in der Halle erklärt und die erhitzte Stimmung beim Dauer-Titelfavoriten und nun jedoch nur Siebtplatzierten wiederspiegelt.)

In der 14. Minute erhielt Freiburg sein zweites Powerplay des Abends, das es nun über die ganzen zwei Minuten spielen konnte – zwingende Chancen blieben in dieser Phase gegen das vor der Deutschland-Cup-Pause drittbeste Unterzahlspiel der Liga jedoch aus.

Früh im zweiten Drittel, nach einem Lattentreffer von Lukas Laub (der rückwirkend noch einen Videobeweis erforderte), musste Scott Allen für einen Bandencheck für zwei Minuten auf die Strafbank (beides 22.). In der sich anschließenden Unterzahl für Freiburg erklang erneut das „Pling“ - diesmal war es der Pfosten, der Ben Meisner und seine Vorderleute rettete. Nach einem Gerangel vor dem Bietigheimer Tor durfte sich dann der EHC in seine Powerplay-Formation begeben – aus der heraus Luke Pither vom Flügel zur 1:0-Führung für den EHC traf (26.).

In der anschließenden Spielphase, insbesondere in Minute 28 bis 30 präsentierte sich dann Bietigheim mit mehr Elan, was eine Strafe gegen Patrick Kurz hervorbrachte, der bei seiner Befreiung gegen den Offensivreigen der Gastgeber die Scheibe über die Plexiglasscheibe im eigenen Drittel beförderte. Doch das Freiburger Unterzahlspiel zeigte sich in den folgenden zwei Minuten äußerst solide – musste sich nur 48 Sekunden nach Ablauf dieser Strafe jedoch gleich wieder präsentieren, nachdem Luke Pither für ein unnötiges Beinstellen im gegnerischen Drittel auf die Strafbank geschickt wurde (33.). Das Bietigheimer Powerplay setzte nun Akzente: Erst waren es Schlenzer, dann Anspiele in den Slot, die den vermeintlichen Ausgleich in der Luft der EgeTrans Arena liegen ließen. Nachdem ein Konterangriff von Cam Spiro (35.) dann aber den EHC seinen bildlichen Kopf aus der Schlinge ziehen ließ, etablierten sich die Badener kurz im gegnerischen Drittel und Nikolas Linsenmaier konnte einen Puckgewinn in Nähe des Bietigheimer Tores mit einem eiskalten Schlenzer zum 2:0 für Freiburg verwerten (36.). Gut vier Minuten später verließen dann die keine treffende Antwort hervorbringenden Gastgeber unter leichten Pfiffen ihrer Fankurve das Eis.

Trotz der Zwei-Tore-Führung legte der EHC weiterhin ein aggressives Forechecking bis an die Bietigheimer Torlinie an den Tag. Ein Reigen an Bietigheimer Strafen sorgte jedoch dafür, dass die Freiburger in den Folgeminuten hauptsächlich im Powerplay agieren würden. Schon im ersten dieser Überzahlspiele, das Gregory Saakyan durch einen Konter nach Scheibengewinn im eigenen Drittel forcierte (49.), wurde deutlich, dass der EHC nun merklich darauf bedacht war, v.a. die Scheibe lange in der Powerplay-Formation zu halten und laufen zu lassen. Eine weitere Chance entstand dabei lediglich durch eine Direktabnahme von Pither.

Kurz darauf folgte dann die fünfte Strafzeit gegen Bietigheim – diesmal für ein Beinstellen hinter dem Steelers-Tor. Das Powerplay des EHC konnte sich diesmal nicht so gut etablieren, brachte jedoch am Ende den Puck ins Bietigheimer Tor – der vermeintliche Treffer von Scott Allen wurde jedoch wegen hohen Stocks korrekterweise nicht gegeben (54.). Eine Beschwerde von Chris Owens ließ den EHC jedoch fast nahtlos in Überzahl verweilen. Ein Scheibengewinn von Nikolas Linsenmaier im gegnerischen Drittel, auf den hin er jedoch statt dem Zug aufs Tor lediglich den Spielaufbau der Überzahlformation suchte, versinnbildlichte dabei jedoch Freiburgs verständliche Zufriedenheit mit dem Status Quo in dieser Phase.

Zwischen Minute 49 und 56 befand sich der EHC somit innerhalb einer Phase von 7:28 Minuten für sechs Minuten in Überzahl – alles andere als ein Erfolgsrezept für eine mögliche Aufholjagd der Gastgeber. Aber auch eine Strafe gegen Christian Neuert (57.) änderte nichts an dieser Situation – entstand doch die beste Chance in diesem Fünf-gegen-vier aus einem Freiburger Konter, der von Gregory Saakyan und Luke Pither gefahren wurde.

Ein kopfvoraus geblockter Schuss von Seiten Peter Spornbergers und ein Empty-Net-Goal von Nikolas Linsenmaier (0:3, 60.) stellten dabei ein passendes Ende für diesen aus Freiburger Sicht äußerst erfolgreichen Eishockeyabend dar.

So geht es weiter:
Der EHC hat sich also nach der „bitteren Pille“, so Peter Russel, der Overtime-Niederlage mit der Schlusssirene am Freitag erfolgreich zurückgemeldet. Neben ähnlichen Ergebnissen wie am heutigen Abend bleibt v.a. weiterhin auf eine komplette Genesung von Tobias Kunz zu hoffen, der am Freitag nicht im Aufgebot stand und heute nach dem ersten Drittel nicht mehr auf das Eis zurückkehrte – er „braucht noch Zeit“, so Daniel Heinrizis Einschätzung nach dem Spiel.

Am Freitag, 22. November beginnt für den EHC mit einem Heimspiel gegen Kaufbeuren eine Serie von drei Spielen innerhalb von fünf Tagen. Nach einem Auswärtsspiel am kommenden Sonntag in Crimmitschau geht es dann am Dienstag, 27. November direkt mit einem Heimspiel gegen Kassel weiter.

Tore:
0:1 (25:36) Luke Pither (Cam Spiro, Nick Pageau) - PP1
0:2 (35:13) Nikolas Linsenmaier (Scott Allen, Christian Billich)
0:3 (59:54) Nikolas Linsenmaier - EN

Strafminuten: Bietigheim 6, Freiburg 10

Schiedsrichter: Cori Müns, Stefan Vogl / Soeren Kriebel, Tobias Schwenk

Zuschauer: 2.346

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