Zum Start in das vielleicht wichtigste Wochenende der bisherigen Saison haben die Tölzer Löwen dem Deggendorfer SC zwei Punkte abgetrotzt. Axel Kammerer sprach nach der Partie von einem "großen Sieg der Moral". Grund für seine Aussage war unter anderem die "grandiose Reaktion" nach dem, aus Löwen-Sicht, unglücklich verlaufenen ersten Drittel. Bereits nach etwas mehr als drei Minuten jubelte der DSC erstmals. Alexander Janzen kam freistehend zum Abschluss und traf in den oberen Torwinkel. Zwar kamen die Löwen durch Hannes Sedlmayr wenige Minuten später zum Ausgleich, doch Deggendorf erarbeitete sich in Person von Denis Gulda den erneuten Vorteil. Der Stürmer fälschte zuerst einen Schuss von der blauen Linie unhaltbar ab und stand in der Folge für einen Abpraller goldrichtig – 3:1 für die Hausherren.
Doch die Löwen kämpften sich im folgenden Spielabschnitt zurück. Sie kamen komplett verwandelt aus der Kabine und schossen nach gerade mal 27 Sekunden den Anschlusstreffer. Erneut war es Sedlmayr, der auf Kathan quer legte. Der Routinier ließ Agricola im DSC-Tor keine Chance. Vier Minuten vor Ende des zweiten Drittels belohnten sich die Löwen für ihren couragierten Auftritt mit dem Ausgleich. Erneut war es die Tölzer Paradereihe, erneut Hannes Sedlmayr, der jubelte. Maxi Kammerer hatte sich stark durchgesetzt und seinen Sturmpartner gefunden. Dann allerdings der Schock – der DSC traf völlig unerwartet zur erneuten Führung. Jan-Ferdinand Stern nahm sich ein Herz und traf per Schlagschuss an den Innenpfosten und ins Tor.
Die Löwen mussten also auch im Schlussabschnitt einem Rückstand hinterherlaufen. Der Nachteil wäre zu Beginn des letzten Drittels fast noch gravierender geworden. Radek Hubacek beförderte den Puck mutmaßlich ins Tor, doch der gut stehende Schiedsrichter Göran Noeller erklärte, dass der Puck die Linie nicht überschritten habe. Kurze Zeit später stand der Referee erneut im Mittelpunkt. Er stellte Andreas Gawlik hinaus und ermöglichte den Löwen damit ein Überzahlspiel. Tobi Eder brachte den Puck ins gegnerische Drittel, passte zu Franz Mangold, welcher auf Fischhaber quer legte – der erneute Ausgleich. Auch in den verbleibenden Minuten der regulären Spielzeit stand Göran Noeller im Mittelpunkt. Er verwehrte dem DSC zwei Tore, das erste Mal wegen Torraumabseits, das zweite Mal, weil Schembri den Puck mit seinem Handschuh ins Tor befördert hatte.
In der folgenden Verlängerung konnte keine der beiden Mannschaften einen Treffer erzielen – die Entscheidung musste im Penaltyschießen fallen. Es war bereits das dreizehnte Mal, dass die Löwen in dieser Saison Überstunden einlegen mussten. Dank Treffern von Klaus Kathan und Maxi Kammerer gingen die Löwen aber, wie so oft in dieser Spielzeit, im Penaltyschießen als Sieger hervor.
Der erste Schritt zu einem erfolgreichen Wochenende ist mit diesem 5:4-Sieg (1:3, 2:1, 1:0, 1:0) also gemacht. Am Sonntag können die Tölzer Löwen nun nachlegen. Sie spielen ab 18 Uhr gegen den EV Landshut. Es ist das Duell des Tabellenvierten gegen den -fünften. Das Spiel könnte eine Vorentscheidung im Kampf um das begehrte Heimrecht in den Play-offs bringen. Axel Kammerer versprach: "Wir werden kämpfen". Die Löwen werden in eigens angefertigten Jubiläumstrikots auflaufen. Grund dafür ist die deutsche Meisterschaft von 1966, die sich in diesem Monat zum 50. Mal gejährt hat. Vor dem Spiel wird es eine Choreographie der Südkurve geben, in der ersten Drittelpause werden die Helden von damals geehrt und in der zweiten Unterbrechung wird die Meister-Mannschaft für Autogramme zur Verfügung stehen.
eishockey.net / PM Tölzer Löwen
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