Viele Vorzeichen standen auf “spannendes Spiel” vor dem Heimspiel unserer Hannover Indians gegen den Herner EV. Elvijs Biezais, der Anfang der Saison noch die Schlittschuhe für den ECH schnürte, lief jetzt im Trikot der Miners auf und an der Bande stand mit Tobias Stolikowski ebenfalls ein alter Bekannter, der in neuer Position als Herner Cheftrainer an den Turm zurückkam. Zahlreiche Akteure im Kader der Miners fehlten verletzt oder krank, das Team kam dennoch auf 15 Feldspieler, jedoch nur einen Torwart. Denn unter den Ausfällen waren auch Björn Linda und der dritte Torwart Lennard Brunner. Förderlizenzspieler Finn Becker war als einziger Goalie angereist.
Der erste Torschuss ging nach 24 Sekunden an die Indians vom Mann mit der 24, Sebastian Christmann. Nach gut fünf gespielten Minuten die wohl bisher dickste Chance, als erst der heranfliegende Robin Palka und dann der lauernde Branislav Pohanka scheiterte. Im Gegenzug stand eine Minute später Hernes Topscorer Christopher Seto mutterseelenallein vor dem Tor, Dalgic hielt Setos Schuss bei freier Sicht jedoch routiniert. Die Indians spielten sich nach Hälfte des Drittels in einen regelrechten Rausch und hätten eigentlich den Führungstreffer erzielen müssen. Knapp drei Minuten vor Drittelende kam noch eine Strafe gegen Herne dazu, wobei Christmann allerdings nur die Latte traf. Eine Sekunde vor Ablauf der Gästestrafe, mussten wiederum die Indians auf die Strafbank.
Mit einer Minute und 15 Sekunden Unterzahl starteten die Hausherren dann ins zweite Drittel. Gerade erst komplett, da hatte Christmann die nächste Chance auf den heiß ersehnten Führungstreffer, konnte seinen Alleingang allerdings nicht mit einem Tor krönen. Zur Mitte des Drittels schienen die Indians plötzlich komplett von der Rolle zu sein, Jan Dalgic musste ein ums andere Mal retten. Kurioserweise war es in genau dieser Phase, in der endlich der erste Treffer fallen sollte. In der 32. Minute startete Joe Kiss über links einen zwei auf eins Angriff, passte auf den rechts mitgelaufenen Sofiene Bräuner, der zum 1:0 vollstreckte. Ähnlich wie bereits im ersten Drittel gab es für die Indians wieder eine Strafe kurz vor Drittelende. Das Penaltykilling funktionierte jedoch hervorragend und kaum komplett, schalteten die Gastgeber wieder in den Vorwärtsmodus. Beinahe wie bei einer spiegelverkehrten Kopie ging dieses Mal Maximilian Pohl bei einem zwei auf eins Angriff über rechts voran, hätte selbst schießen können, passte aber auf den links mitgelaufenen Robin Palka, der sich nach dem 2:0 drei Sekunden vor Drittelende feiern ließ.
Im letzten Drittel liefen die Gäste dem 2-Tore-Rückstand hinterher und waren bemüht, den Anschluss zu finden. Knapp drei Minuten vor Spielende nahm Tobias Stolikowski dann eine Auszeit und ließ bei Bully im Indians-Drittel seinen Torwart auf der Bank. Die Indians setzten weiter alles daran, Herne nicht wieder ins Spiel kommen zu lassen, blockten jeden Schuss - war es auch noch so schmerzhaft - und hielten die Null. Mit dem Schlusspfiff hätte Robin Palka sogar noch um ein Tor erhöhen können, traf bei seinem Fernschuss allerdings nur den Pfosten. Dennoch durften sich die Hannoveraner über drei Punkte und Jan Dalgic über seinen ersten Shutout der Saison freuen.
Für das Team vom Pferdeturm steht jetzt eine spannende Woche an. Montag Weihnachtsfeier, Dienstag endlich mal kein Spiel, Freitag sind die wiedererstarkten Saale Bulls Halle zu Gast und am Samstag steht dann das Auswärtsspiel in der Heinz von Heiden Arena gegen die Scorpions beim Eishockey Open Air an. Das Eis ist vorbereitet, über 25.000 Tickets sind schon verkauft, Einlass ist 13 Uhr, die Oberliga-Partie startet um 18.30 Uhr. Sichert euch also noch eure Tickets für die zwei Partien am Freitag und Samstag!