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(2:1) - (1:2) - (2:0)
11.12.2020, 19:30 Uhr

Sieg gegen Kaufbeuren

Löwen bauen Heimserie aus

Þ12 Dezember 2020, 01:38
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frankfurt
frankfurt

Corona macht erfinderisch. Unerwartet kamen die eigentlich spielfreien Löwen am Freitagabend zu ihrem ersten Heimspiel der laufenden DEL2-Saison gegen den ESV Kaufbeuren. Zweimal gingen die Joker dabei in der Eisporthalle in Führung, zweimal kämpften sich die Löwen zurück und gewannen am Ende mit 5:3 (1:2, 2:1, 2:0).

Adam Mitchell und Manuel Strodel trafen jeweils doppelt beim vierten Löwen-Heimsieg in Serie. Sebastian Collberg hatte gegen die Joker ein besonderes As im Ärmel und steuerte mit einem sehenswerten Treffer das Siegtor bei.


Die Löwen gegen die Joker bedeutete das Duell des Tabellensiebten gegen den Vorletzten. Beides Tabellenpositionen, die das Leistungsvermögen der Teams nicht wirklich widerspiegeln und die wohl weder Frankfurt noch Kaufbeuren am Ende der Saison innehaben werden.

Während Kaufbeuren sich zuletzt in einer mehrwöchigen Quarantäne befand, hatten die Löwen vor allem damit zu kämpfen, immer wieder leichte oder eher unglückliche Gegentore zugelassen zu haben. Vor dieser vorgezogenen Partie des 22. Spieltags waren es bereits 32 Gegentreffer. Sicher nicht der Anspruch der Hessen.

Doch auch gegen Kaufbeuren blieb den Löwen das Pech förmlich an den Schlittschuhen kleben. Gut zu sehen bei den unglücklichen Gegentreffern zum 0:1 oder 2:3. Vor beiden Toren stolperte ein verteidigender Löwe, was den Jokern einfache 2-gegen-1-Züge auf Bastian Kucis ermöglichten, an deren Ende jeweils ein Treffer von Braden Gracel stand. In der 8. Minute überwand Gracel den Goalie der Löwen mit einem starken Move, da Kyle Sonnenburg die Querpassoption mustergültig aus dem Spiel nahm. Vor der 3:2-Führung der Gäste (24.) parierte Kucis zunächst stark gegen Max Lukes, ehe Gracel den im Torraum liegenden Puck abstaubte.

Auf der anderen Seite hatten die Löwen für ihre Treffer deutlich mehr Aufwand zu betreiben. Die bekannt geordnete Defensive des ESVK machte es den Löwen oft schwer mit Tempo durch die neutrale Zone ins Drittel zu ziehen und gefährliche Abschlüsse zu produzieren.


Erst ein Powerplay der Löwen in der 13. Minute brach den Bann. Mit mehreren präzisen Pässen zogen die Löwen Kaufbeurens Unterzahlbox auseinander, am Ende servierte Mitchell dem im Slot wartenden Strodel den Puck perfekt auf die Kelle, so dass dieser nur noch einschieben musste (13.).

Die Löwen blieben fortan tonangebend und gingen gute drei Minuten später erstmals in Führung. Nach einer durch starkes Forechecking provozierten Puckeroberung von Mitchell gelang es erneut der ersten Reihe die Defensive der Joker zu entzerren. Über Landon Ferraro und Collberg kam der Puck zurück zu Mitchell, der ein völlig freies Tor vor sich fand und zum 2:1 vollendete (17.).

Ferraro hätte Sekunden vor der Pause gar noch auf 3:1 erhöhen können, als er nach einem weiteren Puckgewinn in der Offensive allein zum Abschluss kam, aber an Stefan Vajs scheiterte.


So hatte die Führung der Löwen im Mitteldrittel nur gut zwei Minuten Bestand, ehe Daniel Oppolzer aus der Distanz mit einem verdeckten Schuss zum 2:2 ausglich (23.). So ärgerlich der kurz darauffolgende dritte Gegentreffer für die Löwen war, aus dem Konzept brachte er sie nicht.

Auf dem Eis verfolgten die Spieler weiter das Konzept ihrer Coaches, die Kaufbeurer Defensive zur Arbeit zu zwingen. Sei es durch aggressives Forechecking, was vor allem der ersten Reihe sowie den Big Bodies der „Katzen-Reihe“ (Achtung, Wortspiel) um „Kater“ Proft, Darren und Mike Mie(s)zkowski gelang, oder durch temporeiches Passspiel um die Verteidigung der Joker auseinanderzuziehen und gefährliche Abschlüsse zu generieren.  

In der 28. Minute initiierte ein Puckgewinn in der neutralen Zone den erneuten Ausgleich der Löwen durch Mitchell. Bei 4-gegen-4-Spielern auf dem Eis eroberte Topscorer Martin Buchwieser die Scheibe, bediente Mitchell und der Kapitän der Löwen schob Vajs die Scheibe durch die Hosenträger zum 3:3.

Nach einem Stockschlag von Florian Thomas in den Unterleib von Marius Erk war für den Kaufbeurer die Partie beendet. In den daraus resultierenden drei Minuten in Überzahl (eine Strafe gegen Erk neutralisierte zwei der fünf Strafminuten gegen Thomas) produzierten die Löwen viel Druck und einige gute Abschlüsse, u.a. durch Collberg, Buchwieser und Kyle Wood, lediglich die Führung fiel nicht.


Zum 3. Drittel blieb Ferraro verletzt in der Kabine, so dass Head Coach Olli Salo seine Reihen umbauen musste. Buchwieser ersetzte Ferraro zwischen Mitchell und Collberg, an seine Stelle in der zweiten Reihe rückte Eddie Lewandowski, der seine persönliche Quarantäne vor dem Spiel beendet hatte.

Trotz der Umstellungen im Angriff blieben die Löwen auch im kompletten Schlussdrittel das diktierende Team. Kaufbeurens beste Gelegenheit entsprang einem Zufallsprodukt, als der Puck von einer Schlittschuhkufe abgefälscht an Kucis' Fanghand sprang und am Torgestänge leise klingelte.

Ein unerlaubter Körperangriff von Dennis Pfaffengut brachte die Löwen dann wieder ins Powerplay; und das Überzahl der Löwen „klickte“ erneut. Gute Puckbewegungen brachten Collberg auf halblinks in Schussposition und der erneut starke Schwede versenkte die Scheibe mit einem Laser aus dem Handgelenk im rechten oberen Eck.

Die darauffolgenden Versuche Kaufbeurens, ihren Angriff wieder mehr in Gang zu bringen, wurden von der Defensive der Löwen bis zum Ende praktisch vollkommen neutralisiert. Auch eine Strafe gegen Sonnenburg überstanden die Löwen beinahe schon souverän, in dem sie dem eingespielten Powerplay der Joker keine Möglichkeit gaben schnell zu spielen und immer wieder die Zone effektiv klärten.

Auch als Goalie Vajs in der Schlussminute das Eis zugunsten eines sechsten Feldspielers verließ, kamen die Joker zu keinem gefährlichen Abschluss mehr. Stattdessen markierte Strodel den entscheidenden Empty-Netter zum 5:3.

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