Nach dem Auswärtssieg bei den Eisbären Berlin vom Freitag wollten die Nürnberg Ice Tigers am Sonntagabend gegen die Bietigheim Steelers nachlegen und den zweiten Sieg am Wochenende einfahren. Leon Hungerecker bekam seinen zweiten Start in Folge, personell gab es keine Veränderungen im Team der Ice Tigers. Nach einem eher abwartenden Beginn übernahmen die Ice Tigers im ersten Drittel schnell die Initiative und hatten deutlich mehr vom Spiel als die Steelers, klare Torchancen ließen in der Anfangsphase aber auf sich warten. In der 10. Minute gingen die Ice Tigers dann mit ihrer ersten wirklichen Chance in Führung. Jake Ustorf spielte einen öffnenden Diagonalpass durchs Bietigheimer Drittel an die blaue Linie, Julius Karrer zog ab und zwang Sami Aittokallio zum Abpraller, den Max Kislinger in bester Schmölz-Manier im Nachsetzen zum 1:0 über die Linie drückte. In der 12. Minute kam Dennis Lobach mit Tempo ins Drittel und bekam einen Pass von Dane Fox mustergültig in den Lauf, konnte Aittokallio mit seinem Schuss aufs kurze Eck aber nicht überwinden. Aittokallio stand weiterhin im Mittelpunkt, auch die Chancen für Patrick Reimer (18.) und Hayden Shaw (19.) vereitelte der starke Bietigheimer Schlussmann. Weil Leon Hungerecker in der 20. Minute einen Schuss von Constantin Braun sicher festhielt, nahmen die Ice Tigers die knappe Führung mit ins zweite Drittel.
Auch zu Beginn des Mittelabschnitts hatten die Ice Tigers deutlich mehr Scheibenbesitz und setzten sich immer wieder im Bietigheimer Drittel fest. Die Steelers konterten in der 22. Minute, Evan Jasper schoss von der rechten Seite aufs lange Eck, Hungerecker wehrte aber ab. Bietigheim wurde nun etwas aktiver und kam zu einigen Offensivaktionen, aber nur selten zum Abschluss. Auf der anderen Seite schoss Dennis Lobach aus dem Handgelenk nur knapp am langen Pfosten vorbei (27.), Daniel Schmölz scheiterte mit einem Schuss aus spitzem Winkel an Aittokallio (31.). In der 33. Minute mussten die Ice Tigers eine Unterzahlsituation wegen zu vieler Spieler auf dem Eis überstehen, schafften das aber schadlos, weil Hungerecker die beste Bietigheimer Chance durch Teemu Lepaus sicher parierte. Danach übernahmen die Ice Tigers wieder das Kommando, Tyler Sheehy bekam einen perfekten Querpass von Gregor MacLeod serviert und tauchte frei vor Aittokallio auf, scheiterte mit seinem flachen Versuch aber an dessen Schoner (35.). Fürs zweite Tor benötigten die deutlich überlegenen Ice Tigers dann aber eine doppelte Überzahlsituation. Gregor MacLeod zwang Aittokallio mit einem harten Handgelenkschuss zum Abpraller, den Tyler Sheehy aus spitzem Winkel zum 2:0 verwandelte (38.).
Bietigheim wirkte zu Beginn des letzten Drittels bemüht, mehr Druck in der Offensive zu entfachen, biss sich an der strukturierten Defensive der Ice Tigers aber immer wieder die Zähne aus. Die Ice Tigers holten sich auch in der Offensive die Kontrolle wieder zurück und drängten auf das dritte und damit wahrscheinlich vorentscheidende Tor. Blake Parlett scheiterte mit einem Bauerntrick (46.), Hayden Shaw nach einem Bullygewinn von Rick Schofield im Angriffsdrittel mit einem Direktschuss von der blauen Linie (47.). Die Steelers wurden nur selten gefährlich, einen der nennenswerten Abschlüsse hatte Joshua Atkinson von der blauen Linie, Leon Hungerecker hielt aber sicher mit der Fanghand. In der 55. Minute war das 3:0 für die Ice Tigers dann fällig. Elis Hede brachte die Scheibe ins Bietigheimer Drittel und legte ab zu Dennis Lobach, der mit einem Handgelenkschuss am Verteidiger hängen blieb. Hayden Shaw übernahm und traf durch Freund und Feind hindurch ins lange Eck. Damit war das Spiel zwar praktisch entschieden, Fabian Dahlem nahm seinen Torhüter knapp drei Minuten vor Schluss vom Eis, was Dane Fox mit der Rückhand zum 4:0 ins leere Tor nutzte. Dass Robert Kneisler zwei Minuten vor Schluss eine Hereingabe von Fabjon Kuqi perfekt abfälschte und damit das 4:1 erzielte, war am Ende eines souveränen Nürnberger Eishockey-Abends nur ein kleiner Schönheitsfehler.