Die Huskies haben einen Lauf! Im Spitzenspiel der DEL2 setzten sich die Schlittenhunde mit 8:4 (2:2/2:2/4:0) gegen die Tölzer Löwen durch. Eine spannende und hochklassige Partie wurde dabei erst im letzten Drittel von den Nordhessen entschieden.
Wie beim gründonnerstäglichen 10:3-Erfolg gegen den ESV Kaufbeuren brauchten die Schlittenhunde ein wenig, um ins Spiel zu kommen. Als ihnen das gelang, lag die Kehler-Truppe allerdings mit 0:2 in Rückstand. Reid Gardiner traf mit dem ersten Torschuss zum 1:0 (2.), Luca Tosto nutze einen hohen Aufbaupass per Alleingang zum zweiten Löwen-Treffer (14.). Der junge Tölzer Angreifer ließ Huskies-Geburtstagskind Leon Hungerecker dabei keine Chance. Nach diesem bitteren Start kamen die Hausherren besser ins Spiel und erarbeiteten sich erste Gelegenheiten, wie bei einem zwei-auf-eins-Konter von Olsen und Trivino. Und wie schon am Donnerstag war es die dritte Kasseler Formation, die für einen Treffer sorgte. Nach herrlicher Kombination von Granz und Valentin brauchte Clarke Breitkreuz die Scheibe nur noch einschieben (16.). 45 Sekunden vor Drittelende markierte Lois Spitzner dann den Ausgleich. Der Husky mit der Rückennummer 18 nutze dabei eine der wenigen Unachtsamkeiten von Löwen-Goalie Franzreb.
Im zweiten Drittel waren es die Huskies, die die ersten Treffer erzielen konnten. Doch zunächst stand Leon Hungerecker im Mittelpunkt des Geschehens. In der 21. Minute rettete der Kasseler Schlussmann gleich doppelt gegen freistehende Tölzer. Dann schlug aber der Tabellenführer zu. Ryan Olsen zog aus dem rechten Bullykreis einfach mal ab. Die Scheibe rutsche Franzreb durch zum erstmaligen Huskies-Führung. Diese bauten die Nordhessen nur 17 Sekunden später aus. Nachdem Clarke Breitkreuz regelwidrig vor dem gegnerischen Tor gestoppt wurde, verwandelte er den fälligen Penalty sehenswert zum 4:2 (25.). Doch die Führung der Blau-Weißen sollte nicht lange Bestand haben. Der Anschlusstreffer fiel dabei außerst unglücklich aus Kasseler Sicht. Denn die Scheibe wurde nach einem Schuss von DEL2-Topscorer Marco Pfleger sowohl von Derek Dinger als auch von Leon Hungerecker abgefälscht und fand so den Weg über die Linie (32.). Gut drei Minuten vor dem Ende des Drittels konnten die Gäste dann ausgleichen. Gardiner nutze ein McNeely-Zuspiel zum 4:4. Nach 40 Minuten war die Partie somit wieder völlig ausgeglichen.
Diese Ausgeglichenheit setzte sich auch zu Beginn des Schlussabschnitts fort. Beiden Teams war anzumerken keinen entscheidenden Fehler machen zu wollen. Und wenn es mal zu einer Torchance kam, dann waren die beiden gutaufgelegten Torhüter zur Stelle, so wie bei Corey Trivinos Abschluss in der 43. Minute. Mit fortlaufender Spielzeit war jedoch anzumerken, dass die Oberbayern mit ihrem gewohnt kleinen Kader dem hohen Spieltempo Tribut zollen mussten. Die Huskies nutzen dies in Person von Ryan Olsen. Der seit Wochen starke Kanadier wurde von Moser und Rutkowski vor dem Tor freigespielt und ließ sich diese Chance nicht nehmen. Zwar suchten die Löwen daraufhin weiter den Weg nach vorne, allerdings ohne Erfolg. Gut fünf Minuten vor dem Ende sorgte Eric Valentin dann durch einen verwandelten Rebound für die Vorentscheidung, welche Joel Keussen kurz darauf per Empty-Net-Treffer bestätigte. Bei einer vier gegen vier Situation nahm ECT-Coach Gaudet seinen Torhüter zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis. Nach gewonnenem Bully von Olsen haute der Offensivverteidiger die Scheibe über fast die gesamte Eisfläche in das verwaiste Tor. 24 Sekunden vor dem Ende belohnte sich Olsen für seine hevorragende Leistung mit seinem dritten Treffer des Abends. Für den 27-Jährigen war es der dritte Hattrick innerhalb von acht Tagen.
Durch diesen Erfolg im Spitzenspiel der DEL2 haben die Kassel Huskies nun die vergangenen neun Partien in Serie gewonnen und mittlerweile 20 Punkte Vorsprung auf ihren ärgsten Verfolger. Die Huskies sind kurz vor dem Ende bereits in absoluter Playoff-Form. Bereits in zwei Tagen steht jedoch die nächste Prüfung an. Dann ist die Mannschaft von Tim Kehler ab 17 Uhr bei den Bietigheim Steelers zu Gast. Ein besonderes Spiel für Michi Christ, denn der absolviert am Montag sein 600. Pflichtspiel im blau-weißen Trikot.