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Λ-Θ
(1:2) - (4:2) - (2:0)
28.10.2022, 19:30 Uhr

Special Teams kosten die Punkte

Füchse unterliegen in Freiburg mit 7:4

Þ29 Oktober 2022, 13:11
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Lausitzer Füchse

Eines vorab: Nein – wir wollen keine schlechten Verlierer sein! Daher hätte sich dieser Spielbericht nach einem Sieg unserer Füchse sicher etwas einfacher geschrieben. Dass am Ende die Punkte im Breisgau blieben, hatte zumindest drei markante Ursachen. Einerseits war das Penaltykilling der Blau-Gelben zu schlecht. Immerhin vier der sieben Treffer der Hausherren fielen bei Spielervorteil Freiburg. Dagegen verpufften unsere zwei Powerplays ziemlich wirkungslos. Andererseits schafften es die Weißwasseraner in den letzten 20 Minuten nicht mehr, mit genügend Druck und Zug zum Tor den da Ein-Tore-Rückstand zu egalisieren. Im Gegenteil: Beim 4:6 ließ sich Keeper Ville Kolppanen auch noch im kurzen Eck überraschen. Doch ein Eishockeyspiel geht ja bekanntlich über dreimal 20 Minuten. Und über die ersten beiden Perioden machte unsere Mannschaft ein ganz starkes Auswärtsspiel. Ob es in Ordnung war, bis zum 5:4 der Wölfe, ausschließlich unsere Cracks zu bestrafen, wird Schiri-Obmann Stefan Vogl garantiert minutiös analysieren. Jedenfalls war spätestens nach jener Sequenz, in der Roope Mäkitalo „angegriffen“, aber Hunter Garlent mit insgesamt vier Minuten bestraft wurde – da drehten die Schwarzwälder das Match vom 3:4 zum 5:4 – unserer Equipe der Nerv gezogen. Übrigens: Als es in die zweite Pause ging, hatte unser Coach Petteri Väkiparta auf seiner Taktiktafel in großen, blauen Zahlen aufgeschrieben „6:1“. Tatsächlich: Erst als die Heimischen in Führung gegangen waren, gab es nach sechs für uns auch mal eine Herausstellung gegen sie…


Die Unsrigen begannen forsch und kamen besser ins Spiel als Freiburg. Lane Scheidl und Marco Baßler setzten gleich in der ersten Minute erste Achtungseichen. Auch Eric Hördler, der von Hunter Garlent im Slot angespielt wurde, hätte die frühe Führung für die Füchse erzielen können, bekam aber die Scheibe nicht unter Kontrolle (2.). Gegenüber musste Ville Kolppanen erstmals in der dritten Minute gegen Nikolas Linsenmeier eingreifen. Die ersten vier Minute gehörten eindeutig den Gelben. Dann kam Freiburg wesentlich besser ins Spiel. Calvin Pokorny zog einfach mal von der blauen Linie ab und Kolppanen konnte nur abwehren (4.). Einen schönen Angriff der Gäste konnte Scheidl nicht veredeln, der völlig frei zentral stand, aber beim Versuch mit dem Schläger über die Scheibe wischte. Doch schon beim nächsten Füchse-Angriff machte er es besser. Seinen Pass von hinter dem Tor in den Slot verwertete Erik Valentin aus einem Gewühl heraus zur Führung (alles 6.). Dann landete ein Klärungsversuch von Kolppanen bei Alexander De Los Rios, der gleich abzog, doch unser Hüter machte den Lapsus gleich wieder wett (7.). Dann gab es die erste Strafe im Spiel - gegen die Füchse. Die hatten zu viele Spieler auf dem Eis. Doch die Unterzahl spielten die Angereisten sehr überzeugend und ließen keinen Torabschluss zu. Aber kaum vollständig verhängten die Gestreiften gleich die nächste Strafe gegen uns. Kristian Blumenschein traf es diesmal (10.). Und nun nutzten die Wölfe die numerische Überzahl. Einen Schuss von Tor Immo konnte unser Hüter noch parieren, doch der Rebound von Chris Billich landete zum Ausgleich in den Maschen. Beim Angriff zuvor hatte Roope Mäkitalo per Konter die Chance zum Shorthander, doch er legte zum mitgelaufenen Hunter Garlent. Die Wölfe konnten die Scheibe abfangen und der Rest ist bekannt (alles 11. Minute). Doch die Füchse ließen sich nicht beirren und folgten ihrem Gameplan. So traf Jan Bednar zunächst nur den Pfosten (13.). Auch die Freiburger hatten weitere Chancen, aber Ville Kolppanen war zweimal zur Stelle (14.). Dann gab es die nächste Strafe gegen die Füchse. Lane Scheidl musste auf die Strafbank. Aber diesmal standen sie gut in Unterzahl und hielten das 1:1. Und wo eigentlich schon alle auf die Pausensirene warteten, traf Eric Hördler nach starker Vorarbeit von Clarke Breitkreuz zur verdienten Führung. Da zeigte die Stadionuhr noch sieben Sekunden Spielzeit an. So endete das durchaus interessante und spannende erste Drittel mit einer knappen Füchse-Führung.

Der zweite Abschnitt sollte einiges bereithalten. Nachdem zuerst Cressey an Kolppanen scheiterte (23.) und Zauner an Cerveny (24.), erzielte Eric Hördler nach einem gewonnenen Bully das 3:1 (noch 24.). Garlent gewann das Anspiel legte zu Mäkitalo und der zog ab. Hördler stand genau in der Flugbahn des Spielgeräts und lenkte die Scheibe ins kurze Eck. Für Freiburg war das aber eher ein Weckruf, denn die prüften gleich wieder unseren Hüter. Hinzu kam, dass die Schiedsrichter in der 27. Minute erneut einen Fuchs vom Eis stellten. Tim Detig musste wegen Beinstellen für zwei Minuten zuschauen. Aber die brauchte es nicht. Denn Tor Immo erzielte das 2:3 (28.). Die Füchse kamen in dieser Phase nicht oft vor das Tor von Cerveny. Scheidl probierte es dann mal von rechts, aber der Goalie parierte (29.). Die Freiburger setzten jetzt die Füchse ordentlich unter Druck und Marvin Neher erzielte mit einem Schlagschuss-Hammer den 3:3 Ausgleich (30.). Doch die Füchse waren um eine Antwort nicht verlegen. Roope Mäkitalo zielte in seinem ersten Versuch links vorbei, holte sich die Scheibe an der Bande wieder und überlistete Cerveny mit dem guten alten Bauerntrick. So führten die Angereisten erneut und die Spielanteile waren wieder ausgeglichen. Breitkreuz (32.), Zauner (34.) und auch Garlent (35.) hatten gute Möglichkeiten für die Füchse zu einem weiteren Treffer. Wie auch für Freiburg Marvin Neher, der den Brustpanzer von Ville Kolppanen traf (32.) und auch David Makuzki kam am Füchse-Goalie nicht vorbei (34.). Dann waren die Unsrigen wieder in Unterzahl. Diesmal traf es Hunter Garlent, der gleich vier Minuten auf die Sünderbank verbannt wurde. Eigentlich rechneten alle mit einer Strafe gegen Makuzki, denn der berarbeitete Mäkitalo arg mit dem Stock. Doch für die Gestreiften war erst das gleich im Anschluss folgende, recht harmlose Stochern von Garlent gegen Neher ein Fall für die Strafbank. Eine sehr fragwürdige Entscheidung, die jedoch Folgen haben sollte. Denn erst traf Martin Réway zum 4:4 Ausgleich und nur 49 Sekunden später war die komplette Defensive der Füchse ausgespielt und Jackson Cressey hatte keine Mühe am langen Pfosten zur Führung einzuschieben. Das war der vierte Powerplaytreffer der Wölfe an diesem Abend. Nur als Anmerkung. Bis dahin gab es sechs Strafen gegen die Füchse und keine gegen Freiburg. Gründe, auch einen Freiburger für zwei Minuten vom Eis zu schicken, gab es einige. Die Unsrigen ließen sich aber nicht hängen und Roope Mäkitalo prüfte vor der zweiten Pause noch einmal den Wölfe-Goalie (38.). Dann gab es doch noch die erste Strafe gegen Freiburg – wohl eine Art Konzessionsentscheidung - und somit Überzahl der Füchse. Die brachte jedoch außer zwei gefährlichen Schüssen auf das Wölfe Tor von Sebastian Zauner und Kristian Blumenschein (38./39.) nichts mehr. Somit hatten die Breisgauer das Spiel gedreht und gingen mit breiter Brust in die zweite Pause.

Irgendwie passte es zu dem „komischen“ Abend. Freiburg, das den Mittelabschnitt dank dreier Überzahltore mit 4:2 gewonnen hatte, wies als Torschussstatistik für diese Periode 0:11 Schüsse aus. Klar, das war ein Fehler. Aber den machten ja nicht nur die Zahlenverwalter… Nach 43 Minuten hätte Clarke Breitkreuz egalisieren können. Er zog von links vor das Cerveny-Gehäuse, wurde aber doch noch irgendwie gestoppt. Lange lag die Scheibe frei. Es war jedoch kein Fuchs zur Stelle. Dann gab es die zweite und letzte Strafe gegen die aus der Echte-Helden-Arena. Das blau-gelbe Powerplay war recht dünn. Wieder komplett zog Christoph Kiefersauer mal von schräg rechts ab und die Scheibe zappelte im kurzen Eck. Erst kein Glück… Spätestens da war der Drops gelutscht. Wenn man nicht geholfen bekommt, dann muss man sich halt selbst helfen. Nach diesem Motto räumte Ville Kolppanen seinen Slot nach 51 Minuten sauber. Schiri Marcus Brill lief zu unserem Hüter und „zählte ihn an“. Nach kurzer Debatte entspannten sich die Gesichter – und es ging weiter. Derweil Marco Baßler wegen Stockschlags zwei Minuten brummen musste, wurde das vier gegen fünf nicht nur gut verteidigt. Über Garlent und Hördler fuhren unsere Cracks einen sehr schönen Angriff. Doch Roope Mäkitalo verzog schräg (54.). Nach 57 Minuten könnte es vielleicht noch einen hohen Stock gegen Tim Detig gegeben haben – vielleicht… In Minute 58 trudelte der Puck wieder einmal vor dem Wölfe-Kasten. Weder Eric Hördler noch Roope Mäkitalo brachten ihn über die Linie. Bei 57:22 min. nahm unser Trainer die Auszeit und trotz Bullys in der neutralen Zone den Keeper für den sechsten Feldspieler vom Eis. Anschließend könnte man zur Auffassung kommen, Tor Immo habe Sebastian Zauner vielleicht beingestellt – könnte man; muss man aber nicht. Jedenfalls standen 119 Sekunden vor Ultimo vier Freiburger vor unserem leeren Gehäuse und schafften es dann, die Scheibe hineinzuschieben. Alexander De Los Rios fiel sogar mit in die Kiste, was unerheblich war.

Schlussendlich müssen sich unsere Lieblinge an die eigene Nase fassen. Es war mit Sicherheit viel mehr drin bei den Südbadenern. Entscheidend waren die besseren Special Teams. Ob die in dieser Häufigkeit zum Einsatz kommen mussten, das darf gerne diskutiert werden.

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