ʦ
Wir verwenden Cookies, um Ihnen Inhalte bereitzustellen und ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen. Mehr erfahren Sie hier
ı
Anzeige
Zurück zu der Nachricht
Ι-Θ
(2:1) - (1:2) - (2:1)
02.10.2024, 19:30 Uhr

Starbulls-Achterbahnfahrt im Allgäu

Rosenheim verliert zweite Derby binnen weniger Tage

Þ02 Oktober 2024, 23:22
Ғ66
ȭ
20241002_ESV_SBR-44
Starbulls-Achterbahnfahrt im Allgäu
Foto: Ludwig Schirmer

Zum zweiten Mal binnen weniger Tage müssen die Starbulls Rosenheim die Heimreise von einem bayerischen Derby ohne Punkte im Gepäck absolvieren. Die 4:5-Niederlage am 7. Spieltag der DEL2 in Kaufbeuren am Mittwochabend war ebenso unnötig wie jene am Freitag zuvor in Landshut. Kaufbeuren bestrafte drei haarsträubende Fehler im Rosenheimer Spielaufbau und war zweimal in Überzahl erfolgreich. Die Starbulls konnten einen 0:2-Rückstand verdientermaßen in eine 3:2-Führung ummünzen, schenkten diese aber wieder leichtfertig her, auch aufgrund unnötiger Strafzeiten.
 
Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen stellte beim Spiel in Kaufbeuren Ville Järveläinen wieder in die zweite Offensivlinie als Linksaußen zu Center Charlie Sarault und den rechts stürmenden Stefan Reiter. Den dritten Sturm bildeten Ludwig Nirschl, Travis Ewanyk und Manuel Strodel, den vierten Sturm führte wie bisher Fabjon Kuqi mit Kevin Handschuh und Sebastian Zwickl. U19-Fördervertragsspieler Kilian Kühnhauser stand nicht im Aufgebot, die 19. Feldspieler-Position im Rosenheimer Line-up blieb deshalb unbesetzt. Bei den Gastgebern fehlte überraschend der Kanadier Colby McAuley, der beim Kaufbeurer Heimspiel drei Tage zuvor gegen Selb (5:3) mit zwei Toren glänzte.
 
Nach einem ausgeglichenen ersten Spielabschnitt stand eine 2:1-Führung der Gastgeber auf der Anzeigetafel. Beide Kaufbeurer Treffer waren die Folge von völlig unnötigen Rosenheimer Aufbaufehlern fernab gegnerischer Störaktionen. Zunächst Joseph Lewis, der einen Querpass aus kurzer Distanz eindrückte (8.) und dann Samir Kharboutli, der frei auf Torwart Oskar Autio zufahrend cool blieb (12.), nahmen die Geschenke an und stellten auf 2:0. Unmittelbar vor dem zweiten Rosenheimer Gegentor hatte Shane Hanna bei einem Konter das 1:1 auf dem Schläger, scheiterte aber an ESVK-Goalie Daniel Fießinger. Nach einer guten Ablage von Lukas Laub machte es Hanna aber besser und bugsierte den Puck frei vor Fießinger ins rechte obere Eck zum schnellen Anschlusstreffer (13.).
 
Im zweiten Drittel hatten die Starbulls ihren Gegner von Beginn am bestens im Griff. Nach mehreren guten Ausgleichschancen schoss Travis Ewanyk gefährlich und Manuel Strodel hebelte den Abpraller per Rückhand unters Tordach zum 2:2 (25.). Eine Minute später traf Lukas Laub nur den Pfosten. Nach zwei folgenlos gebliebenen Strafzeiten für Norman Hauner und Dominik Kolb durften erstmals auch die Grün-Weißen in Überzahl ran – und trafen zur verdienten 3:2-Führung. Ein Schuss von Ewanyk fand zwischen einer Schlittschuhkufe von Torwart Fießinger und dem Pfosten den Weg über die Torlinie (35.).
 
Unmittelbar nach dem folgenden Anspiel fing sich Hauner sein zweite kleine Strafe ein – und das nutzten die Hausherren auf durchaus fragwürdige Art und Weise. Oskar Autio schien die Fanghand im Torraum schon auf der Scheibe zu haben, Jamal Watson stocherte den Puck dennoch mit dem Schläger weiter, Kharboutli schob ins leere Gehäuse und die Referees erkannten den Treffer an (37.). In den verbleibenden gut drei Minuten bis zur zweiten Pausensirene ging es wild hin und her. Kaufbeurens Torwart Fießinger verhinderte gegen Stefan Reiter und Lukas Laub den erneuten Führungstreffer der Starbulls (40.).
 
Der letzte Spielabschnitt mutierte endgültig zu einer Achterbahnfahrt. Kaufbeuren machte Powerplaydruck, doch Ewanyk hatte die große Chance zum Unterzahltreffer (43.). Autio verhinderte binnen Sekunden zweimal gegen Watson den vierten Einschlag im Starbulls-Kasten (45.). Danach minutenlanger Druck der Grün-Weißen, aber viele falsche Entscheidungen bei den Abschlüssen – ebenso wie bei der sich anschließenden letzten Rosenheimer Überzahlsituation. Die Allgäuer hingegen schlugen ein weiteres Mal mit einem Mann mehr auf dem Eis zu. Simon Schütz traf mit einem Schlagschuss von der blauen Linie zum 4:3 (54.) – eine Sekunde bevor die Strafzeit für Dominik Kolb abgelaufen wäre.
 
Eine knappe Minute später bestraften die Hausherren einen erneuten Rosenheimer Fehler im Spielaufbau. Noran Yalemko verfehlte zwar das Tor deutlich, aber Premysl Svoboda drückte den Bandenabpraller von der gegenüberliegenden Seite des Tores über die Linie zum 5:3 (55.). Ohne Torwart und mit zusätzlichem Feldspieler kamen die Starbulls 44 Sekunden vor der Schlusssirene noch zum 5:4-Anschlusstreffer durch Shane Hanna, bei dessen Flachschuss Torwart Fießinger die Sicht verstellt war.
 
„Es war ein hart umkämpftes Spiel, das die cleverere Mannschaft gewonnen und die dümmere Mannschaft verloren hat“, sagte Jari Pasanen nach der Partie. „Wir haben teilweise sehr gut gespielt, haben Moral bewiesen und waren im zweiten Drittel anfangs die klare bessere Mannschaft. Das Momentum, das wir durch das 3:2 hatten, haben wir dann selbst wieder gekillt und nicht mehr zurückgekriegt. Wir haben zu viele dumme Strafzeiten genommen und den Gegner zu den Torchancen eingeladen“, trauerte der Rosenheimer Cheftrainer leichtfertig verschenkten Auswärtszählern nach.
Anzeige
â
Sedcardsystem | MK1 v8.9.4 | RegNr. 18401 | use-media Œ