Die Starbulls Rosenheim haben den zweiten Tabellenplatz, den sie am Sonntagabend dank eines souveränen 5:1-Auswärtssieges in Weiden erklimmen konnten, am Dienstagabend wieder abgeben müssen. Am letzten Spieltag der Hauptrunde der Eishockey-Oberliga Süd mussten sich die Grün-Weißen im direkten Duell mit dem Deggendorfer SC 4:7 geschlagen geben. Im Eisstadion an der Trat waren die Starbulls im Spitzenspiel das Team mit der Mehrzahl an Torschüssen und Torchancen, ließen aber viele klare Einschussmöglichkeiten ungenutzt und starten deshalb hinter den Memmingen Indians und dem Deggendorfer SC von Platz drei in die Meisterrunde. Diese beginnt mit einem Rosenheimer Heimspiel. Zu Gast am Freitagabend (10. Januar, ROFA-Stadion, 19:30 Uhr) sind die Lindau Islanders. Auch alle weiteren Spieltermine bis zum Beginn der Playoffs Mitte März stehen nun fest.
60 Punkte haben die Starbulls Rosenheim in den 32 Vorrundenspielen ergattert, dabei 134 Tore erzielt und 100 Gegentreffer hinnehmen müssen – sieben davon am letzten Spieltag in Deggendorf. Die 4:7-Niederlage beim Zweitliga-Absteiger und großen Favoriten auf den Wiederaufstieg war aber mehr als vermeidbar. Die Starbulls gingen früh in Führung, als Enrico Henriquez-Morales einen Weitschuss in einstudierter Manier abfälschte (3.). Doch Deggendorf schlug sofort zurück und lag nach zwei Überzahltoren durch Marcel Pfänder (5.) und Curtis Leinweber (8.) sowie einem weiteren Treffer durch Johannes Brunner (8.) plötzlich mit 3:1 in Führung. Josh Mitchell konnte nach einer Einzelleistung noch vor der ersten Pause auf 3:2 verkürzen (16.), Alexander Höller in Unterzahl nach klasse Vorarbeit von Michael Baindl hochverdient zum 3:3 ausgleichen (29.). Danach lag die Rosenheimer Führung in der Luft, ehe ein Lapsus vom sonst gut spielenden Starbulls-Keeper Luca Endres den Deggendorfern den vierten Treffer bescherte: Thomas Greilinger sagte „danke“ und schlenzte den ihm ohne Not servierten Puck eiskalt ins Rosenheimer Gehäuse – 4:3 (32.).
Zwar gaben die Starbulls weiterhin die Richtung auf dem Eis vor, vergaben aber reihenweise hochkarätige Einschussmöglichkeiten. So konnte alleine der sonst so treffsichere Tadas Kumeliauskas drei Alleingänge auf das von Henning Schroth gut gehütete Deggendorfer Gehäuse nicht verwerten. Die Donaustädter zeigten sich dagegen eiskalt vor dem Tor, auch wenn beim 5:3 kurz vor der zweiten Pause erst der zweite Nachschuss von Andreas Gawlik saß; zuvor hatte Endres gegen Filip Reisnecker und Andrew Schembri noch gut pariert (38.).
Im letzten Spielabschnitt hätte Rosenheims Dimitri Litesov völlig frei vor DSC-Keeper Schroth zum Anschlusstreffer einschieben können, traf aber den Pfosten. Wenig später erhöhte DSC-Verteidiger Jan Pietsch auf 6:3 (50.), und spätestens mit dem in Überzahl durch Reisnecker erzielten siebten Deggendorfer Treffer (56.) war das Spitzenspiel entschieden. Für den Schlusspunkt zum 7:4 sorgte – ebenfalls in Überzahl – Starbulls-Verteidiger Matthias Bergmann (57.). Damit mussten die Starbulls den zweiten Tabellenplatz aufgrund des schlechteren Torverhältnisses an die nun wieder punktgleichen Deggendorfer abtreten, obwohl sie sich ähnlich viele gute Tormöglichkeiten erspielen konnten, wie zwei Abende zuvor in Weiden. Beim dortigen 5:1-Auswärtssieg klappte aber nicht nur die Rosenheimer Chancenauswertung, sondern vor allem das Unterzahlspiel besser.
In der Meisterrunde treffen nun ab Freitag unter Mitnahme aller bisher erbeuteten Punkte und erzielten Tore die auf den Tabellenrängen eins bis zehn platzierten Teams bis zum 8. März in Hin- und Rückspielen noch einmal aufeinander und ermitteln so die Rangfolge für die Playoffs. Diese starten mit acht Duellen zwischen je einem Süd- und einem Nord-Oberligisten am 13. März. Das erste Spiel in der Meisterrunde bestreiten die Starbulls Rosenheim am Freitag um 19:30 Uhr im heimischen ROFA-Stadion gegen die Lindau Islanders.