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(1:0) - (3:2) - (1:1)
25.02.2022, 19:30 Uhr

Starke Leistung mit 10 plus 2

Füchse beim 3:5 nicht mal chancenlos

Þ26 Februar 2022, 09:14
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Lausitzer Füchse

Nein, über weite Strecken dieser Saison haben unsere Lausitzer Füchse mit ihren Auftritten nicht zwingend um die unbedingte Zuneigung ihrer Fans gebuhlt. Inzwischen aber müssen sich unsere blau-gelben Cracks die Liebe ihrer Anhänger zurückerobert haben. Mag seit der Verpflichtung von Petteri Väkiparta Anfang Januar auch nicht jeder Wettkampf gelungen gewesen sein. Mitnichten aber ist der Effekt des Trainerwechsels verpufft. Denn schon zu besseren Besetzungszeiten zeigten sich die Oberlausitzer unter dem neuen Übungsleiter klar verbessert. Erst recht aber wurde der immer wieder vielbeschworene Charakter der Truppe deutlich, als die Akteure auf dem Eis Stück für Stück ausgingen. Was diesmal definitiv nicht geht, ist die Niederlage „auf die lange Bank“ zu schieben. Denn weil die Playoffs der DNL laufen, kamen Daniel Visner und Ilja Fleischmann heuer für Berlin zum Einsatz. Hunter Garlent ist angeschlagen und wurde geschont. So standen unserem Trainer Petteri Väkiparta nur noch zehn Feldspieler und zwei Goalies zur Verfügung. Verteidiger Moritz Raab half im zweiten Sturm aus, sodass wenigstens zwei Blöcke gebildet werden konnten. Mit 3:5 zogen sich die Füchse beim Debüt des neuen Schlittenhundeführers Corey Neilson mehr als achtbar aus der Affäre. Tatsächlich hatten die Angereisten im Schlussdrittel noch etwas zum Zusetzen und standen von einer Sensation gar nicht weit entfernt. Und das, obgleich da nur noch 9 + 2 Akteure einsatzfähig waren…

Die Huskies begannen verständlicherweise druckvoll. Jamie MacQueen versuchte es als Erster heute, aber sein Schuss flog über unser Gehäuse (2.). Doch auch die Füchse zeigten sich. Peter Quenneville zielte aber auch zu ungenau (4.). Ein Versuch von Oliver Granz von schrägrechts wurde noch abgefälscht und ging knapp am langen Pfosten vorbei (6.). Auch die Versuche von Joel Keussen und Corey Trivino landeten entweder bei Nils Velm oder neben dem Tor (beides 7.). Natürlich blieben Füchse-Möglichkeiten eher Mangelware. Stephane Dörings Schuss wurde eine Beute von Gerald Kuhn (11.). Dann war es wieder Keussen für Kassel, der von rechts in Velm seinen Meister fand (13.). In der 13. Minute musste Döring wegen eines recht fragwürdigen Hakens auf die Strafbank. Das Powerplay nutzten die Huskies zur 1:0 Führung. Aus dem Gewühl vor unserem Tor heraus traf Brett Cameron (14.). Doch die Angereisten hatten durch Marius Stöber die nächste gute Möglichkeit, aber die Scheibe strich am langen Pfosten vorbei (15.). Marco Müller und Hans Detsch scheiterten auf der anderen Seite am auch heute wieder hervorragend haltenden Nils Velm (17./18.). Corey Trivino musste dann in der 18. Minute auf die Strafbank, doch das Powerplay war alles andere als zwingend. Kurz vor der ersten Sirene meisterte Velm noch einen Schuss von Stephan Tramm und dann war Pause.

Im zweiten Drittel wurde es dann schon etwas turbulenter. Zunächst klärte Kuhn einen Quenneville-Schuss mit der Schulter (21.), dann stand Joel Broda plötzlich völlig blank vor Velm. Doch der machte mit stoischer Ruhe alles richtig (22.). Beide Hüter konnten sich jetzt auszeichnen. Kuhn bei einem Drehschuss von Stöber und Velm gegen Cameron (23./24.). Dann war es Keussen, der die Scheibe knapp am linken Pfosten vorbeischickte (25.). Die Szene lief weiter und Oliver Granz zog von der blauen Linie ab. Velm konnte nur prallen lassen und Broda staubte zum 2:0 ab (25.). Es gab zwar noch den Videobeweis wegen eines hohen Stocks von MacQueen, doch der Treffer zählte. Dann mogelte sich Quenneville durch die Kasseler Abwehr, doch sein Schuss wurde noch geblockt (28.). Fast mit dem Gegenzug trafen die Heimischen zum 3:0 (29.). Allerdings rutschte zuvor Brett Carson in unseren Hüter. Beide kamen nicht schnell genug wieder auf die Beine. Der Schuss von Granz traf den Rücken unseres Verteidigers und sprang ins Tor – unglücklich. Aber Weißwasser spielte weiter gut mit. Quenneville traf von links aber nur auf die Brust des Huskies-Hüters (31.). Eine Strafe für Cameron brachte den Füchsen ein weiteres Powerplay. Und die hatten gleich zwei Möglichkeiten durch Quenneville und Valentin. Dann brachte Quenneville die Scheibe auf den im Slot postierten Kuschel. Der kam aber nicht an Kuhn vorbei (33.). Und trotzdem konnten die Füchse jubeln. Weil Roope Mäkitalo nach feiner Vorarbeit von Quenneville zum 1:3 getroffen hatte (33.). Aber der Jubel dauerte nicht lange. Keine Minute später lag die Scheibe bereits wieder in unserem Heiligtum. Der Torschütze für Kassel diesmal Hans Detsch (34.). Aber auch für Kassel blieb nicht viel Jubelzeit, denn Quenneville traf zum 2:4 (35.). In der 38. Minute musste noch einmal Brett Carson auf die Strafbank, aber die Füchse meisterten auch diese Unterzahl und nahmen „nur“ einen Zwei-Tore Rückstand mit in die zweite Pause.

Nach Foul an Valentin starteten die Unsrigen mit einer Überzahl in die letzte Periode. Die EHC-Schüsse waren nicht von schlechten Eltern. Aber erst Stephan Tramm und dann Hans Detsch verhinderten mit starken, aber auch schmerzhaften Blocks Schlimmeres (41./ 42.). Wieder komplett zog Tim Lucca Krüger aus ganz spitzem Winkel ab. Der Eishockeygott war mit den Gastgebern. Vom Pfosten sprang der Puck von hinten an die Matten von Nils Velm und von dort ins Tor. Auch das 2:5 nahm den Weißwasseranern nicht die Moral und/ oder Energie. Nachdem Kuhn zunächst einen Quenneville-Schuss pariert hatte, knallte Valentin aus zentraler Position drauf. Der Puck rutschte durch die Matratzen des Gastgeber-Goalies, blieb aber 20 cm vor der Linie liegen. Dort klärte ihn Lois Spitzner (45.). Dann war Velm gegen Paul Kranz zur Stelle (46.), der nur Augenblicke später Philip Kuschel bei einem Zweikampf in die Bande schickte. Diese Szene bedeutete das Ende des Matches für den „heimischen Jung“. So spielten die Angereisten fortan nur noch mit drei Verteidigern. Und konnten dennoch verkürzen. Zwar verfehlte Eric Valentin einen langen Pass zum langen Pfosten. Kuhn aber hatte reagiert und rutschte ins Leere. Den Maikäfer auf dem Rücken liegend gebend kam der Keeper nicht so schnell wieder in Position, wie Roope Mäkitalo ins lange Eck gezielt hatte. Der EHC blieb somit in Schlagdistanz. Nils Velm kaufte Tramm einen Altdeutschen“ ab (47.), ehe die Füchse zur Schlussoffensive bliesen. Zweimal Quenneville und zweimal Carson vergaben in der vierten Überzahl nur ganz knapp (49.). Eric Valentin bekam, von Detsch noch bedrängt, zu wenig Druck auf den Schläger (52.). Jerry Kuhn konnte dann auch die aussichtsreichen Versuche von Valentin und Mäkitalo stoppen (54.). Ganz prima parierte der Schlussmann der Hessen gegen unseren Finnen, der frei aus fünf Metern durchladen konnte (56.). Während die Hausherren nur noch wenig für’s Spiel taten, lag das 4:5 eher in der Luft als ein sechster Huskies-Treffer. Drei Minuten vor Ultimo nahm Mitch Wahl Rache an Brett Carson, der ihn ans Torgestänge geschubst hatte. Das brachte Kassels Angreifer zwei Strafminuten ein. Weißwasser nahm die Auszeit, konnte aber nicht mehr wirklich auf weitere Treffer drängen. Denn wenig später kassierte auch Stéphane Döring eine kleine Strafe. So trudelte das Match ohne weitere Höhepunkte aus.

Was blieb, war viel Lob von allen Seiten. Und das war allemal verdient. Denn unsere Jungs hatten mit Kampf und Leidenschaft dafür gesorgt, dass den 1.744 Zuschauern ein wirklich kurzweiliges Zweitligaspiel geboten wurde. Dennoch darf über den sportlichen Sinn derartiger Duelle durchaus gestritten werden!

Schlüsselszene

Die Abfahrt des Busses in Weißwasser. Da saßen einfach zu wenig Spieler drin… Im Match war es vermutlich der Treffer zum 2:0, der für zehn aufrechte Kämpfer signalisierte, dass Punkte nun noch schwerer zu holen sein würden.

Kuschelrunde

Nein, nichts mit Philip! Nach dem Tor von Joel Broda berieten die Unparteiischen über ihre Sicht der Dinge vor dem Videobeweis. Dazu standen sie im Quartett ganz kuschelig dicht beieinander. Peter Quenneville und Brett Cameron lauschten erst „unauffällig“ und diskutierten dann ihre Wahrnehmungen.

Hattrick

Den schaffte heute Eric Valentin. Der nämlich zog die Strafen zwei bis vier der Huskies!

Türöffner

Bei einem Zweikampf an der Bande vor der Kasseler Wechselbank öffnete sich plötzlich die Tür. Peter Quenneville fiel entsprechend durch das offene Loch. Aber er merkte sehr schnell, dass es die falsche Bankseite war und war genauso erschrocken, wie der Betreuer, der die Tür eigentlich nur für seine Spieler aufmachen sollte.

Akkuratesse

In der 24. Spielminute gefiel Hauptschiedsrichter Markus Schütz die Anzugsordnung von Jeol Broda beim Bully nicht. Kurzerhand zog er ihn richtig an und das Trikot über die Hose. Sehr akkurat!

Wahrnehmungsstörung?

Ex-Fuchs Oliver Granz ließ nach dem Match, angesprochen auf die zehn blau-gelben Feldspieler, verlauten: „Wir wollten die kaputtmachen. Das haben wir ganz gut geschafft.“ Dabei entging dem Defender offenbar, dass die Füchse nach dem 3:5 die klar besseren Chancen und sogar die (theoretische) Möglichkeit auf einen Punktgewinn hatten. Dass unsere „kaputten“ Jungs nicht mehr trafen, hatten die Nordhessen ihrem guten Keeper Jerry Kuhn zu verdanken.

Debütant

Ersatzgoalie Marian Kapicak kam heute zu seinen ersten Einsatzminuten in der DEL2. Das war aber nicht der Leistung von Nils Velm oder einer Verletzung geschuldet. Coach Väkiparta zog offenkundig alle regelkonformen Register, um seinen Schützlingen etwas längere Erholungsphasen zu verschaffen.

Der Top-Spieler: Joel Broda

Der letztverpflichtete Kontingentspieler der Huskies war heute der gefährlichste Angreifer, der mit einem Tor und zwei Assists gegenüber dem gleichfalls Drei-Punkte-Crack Oliver Granz herausstach.

Die Statistik

1:0 (14.) Brett Cameron ( Jamie MacQueen , Corey Trivino ) PP1
2:0 (25.) Joel Broda ( Oliver Granz , Jamie MacQueen )
3:0 (29.) Oliver Granz ( Joel Broda , Jamie MacQueen )
3:1 (33.) Roope Mäkitalo ( Peter Quenneville , Brett Carson ) PP1
4:1 (34.) Hans Detsch ( Corey Trivino , Oliver Granz )
4:2 (35.) Peter Quenneville ( Roope Mäkitalo , Eric Valentin )
5:2 (44.) Tim Lucca Krüger ( Stephan Tramm , Joel Broda )
5:3 (47.) Roope Mäkitalo ( Eric Valentin , Peter Quenneville )

Strafminuten

Kassel: 10 (2-2-6) Weißwasser: 6 (2-2-2)

Schiedsrichter

Seedo Janssen, Markus Schütz - Oliver Schnabel, Tobias Treitl

Zuschauer: 1744

 

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