ʦ
Wir verwenden Cookies, um Ihnen Inhalte bereitzustellen und ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen. Mehr erfahren Sie hier
ı
Anzeige
Zurück zu der Nachricht
OT
Η-Θ
(0:3) - (2:0) - (1:0) - (0:1 ОТ)
22.03.2024, 19:30 Uhr

Straubing Tigers verlieren Heimrecht

1:2 Serienrückstand gegen die Schwenninger Wild Wings

Þ22 März 2024, 23:16
Ғ513
ȭ
straubing-tigers
Straubing Tigers

Auch in Spiel drei boten die Straubing Tigers ein von eigenen Fehlern geprägtes erstes Drittel und gerieten mit 0:3 ins Hintertreffen. Diesmal zeigten die Niederbayern aber Comeback-Qualitäten und glichen im Schlussdrittel aus. Ein weiterer Fehler dreieinhalb Minuten vor Ablauf der Verlängerung wurde aber von den Gästen erbarmungslos ausgenutzt und somit muss die Mannschaft von Tom Pokel die Reise nach Schwenningen mit einem 1:2-Serienrückstand antreten.

Ausgangslage

Während die Straubing Tigers Spiel eins der Viertelfinalserie gegen die Schwenninger Wild Wings am vergangenen Samstag mit 5:2 für sich entscheiden konnten, mussten sie am Dienstag bei der 1:5-Auswärtsniederlage den Serienausgleich hinnehmen. In der Hauptrunde dieser Spielzeit konnte sich bei den Aufeinandertreffen beider Mannschaften jeweils das Heimteam durchsetzen. Insgesamt gab es in der DEL bislang 54 Duelle Tiger gegen Wildschwäne, 29 davon gewannen die Tigers.

Für Tigers-Stürmer Marcel Müller ist die Saison nach einer Unterkörperverletzung bekanntlich vorzeitig beendet. Darüber hinaus verzichtete Chef-Trainer Tom Pokel auf Justin Braun und Benedikt Kohl im Lineup. Stephan Daschner rückte heute in die Aufstellung, im Tor der Straubinger startete erneut Florian Bugl.

Für Schwenningen war Alexander Karachun nach abgelaufener Sperre wieder spielberechtigt. Als überzählige Spieler nahmen Peter Spornberger, Boaz Bassen, Viktor Buchner, Max Görtz und Filip Reisnecker auf der Tribüne Platz. Wie schon in den ersten beiden Viertelfinalspielen setzte Coach Steve Walker auf Joacim Eriksson im Tor der Wild Wings.

Spiel

Vom Start weg merkte man den Hausherren an, dass sie die Auswärtsniederlage vom Dienstag vergessen machen wollten: Sie begannen mit viel Energie. Noch nicht einmal eine Minute war gespielt, da zog Schwenningens Tyson Spink eine Strafzeit wegen Stockschlags. Aber Straubing leistete sich eine kapitalen Fehlpass in der Offensivzone, Phil Hungerecker startete durch, ließ Florian Bugl keine Abwehrchance und traf in Unterzahl zur frühen Führung für die Gäste (1. Spielminute). Erneut also ein denkbar schlechter Beginn für die Niederbayern. Die restliche Zeit des Powerplays verstrich, ohne dass die Tigers eine nennenswerte Chance hätten verbuchen können. Nach einem harten Check von Justin Scott blieb Daniel Pfaffengut verletzt liegen. Das Schiedsrichtergespann zog den Videobeweis zu Rate und entschied auf eine große Strafe gegen den Straubinger Stürmer. In der folgenden Überzahl hatte Daniel Neumann eine erste gefährliche Abschlussmöglichkeit, als er allein vor Bugl auftauchte. Straubings Schlussmann konnte den Puck klären. 16 Sekunden vor Ablauf der Fünfminutenstrafe klingelte es doch: Alexander Karachun wurde vor dem Tor freigespielt, musste nur noch den Schläger in den Pass von Daniel Pfaffengut halten und verwandelte zum 2:0 aus Sicht der Gäste (10. Spielminute). Im zweiten Straubinger Powerplay (Tyson Spink saß wegen Spielverzögerung auf der Strafbank) verbuchten die Tigers zwei gute Abschlüsse durch JC Lipon und Marcel Brandt, ohne dass jedoch Zählbares herausgesprungen wäre. Josh Samanski war der Nächste, der sich durchtankte, Joacim Eriksson konnte die Hartgummischeibe allerdings an den Pfosten lenken. Auch aus ihrer dritten Überzahlsituation konnten die Niederbayern kein Kapital schlagen – zu ungenau waren die Pässe und die Distanzschüsse blieben in Schwenningens Abwehrreihen hängen. Wieder komplett nahm Alexander Karachun das Tigers-Tor unter Beschuss. Es brannte erneut lichterloh in der Straubinger Defensivzone, Bugl reagierte jedoch gut und auch der Nachschuss von Kyle Platzer fand den Weg ins Ziel nicht. Zwei Minuten vor Ende des ersten Drittels musste mit Josh Samanski wieder ein Straubinger auf die Sünderbank. Straubing konnte die Scheibe nicht klären und die Wild Wings kombinierten nach Belieben, bis Alexander Karachun völlig freistehend frei abziehen konnte – 0:3. Noch sechs Sekunden im Anfangsabschnitt waren da auf der Uhr. Damit war wiederum ein Startdrittel zum Vergessen endgültig besiegelt, zumindest für die Tigers und ihre Anhänger.

Mit Beginn des Mittelabschnitts wechselte Tom Pokel den Torhüter als Signal an die Mannschaft – fortan stand Hunter Miska zwischen den Pfosten. Nach gut drei gespielten Minuten trugen die Gäubodenstädter einen gefälligen Angriff um Parker Tuomie und Sandro Schönberger vor, allein der Abschluss wollte nicht klappen. Auch bei ihrer vierten Situation mit einem Spieler mehr auf dem Eis sollte es nicht mit einem Straubinger Torerfolg klappen. Stattdessen musste im Anschluss Marcel Brandt wegen zwei Minuten von draußen zuschauen, als die Schiedsrichter ein Einsteigen mit unnötiger Härte bei ihm beobachtet hatten. Auch auf Schwenninger Seite fiel kein Treffer. Lange waren die Tigers nicht komplett, denn nach einem Halten wurde Tim Brunnhuber in die Kühlbox geschickt. Alexander Karachun räumte ungestüm Tor und Torwart ab, Hunter Miska verletzte sich bei dieser Aktion glücklicherweise nicht. Und als sie wieder vollzählig waren, kamen endlich auch die Straubing Tigers auf die Anzeigentafel: Stephan Daschner prüfte zunächst Eriksson, der den Puck nicht aus der Gefahrenzone brachte. Nick Mattinen hielt den Puck im Angriffsdrittel, leitete auf den hinter dem Tor stehenden Josh Samanski weiter. Samanski wiederum fand mit seinem Pass vor das Tor in JC Lipon einen Abnehmer und der Puck landete im Tornetz. Damit hatten die Gastgeber auf 1:3 verkürzt (32. Min.). Der Treffer gab den Niederbayern sichtlich Auftrieb – und auch Sicherheit in ihrem Passspiel. Dadurch eröffneten sich für Stephan Daschner und Matt Bradley Gelegenheiten auf den Anschlusstreffer. Und der Einsatz sollte sich auszahlen: Kapitän Sandro Schönberger verhinderte mit unnachahmlichem Einsatz, dass der Puck die Offensivzone verließ. Michael Clarke kam an die Scheibe, bediente den vor das Tor gelaufenen Tim Brunnhuber – und dieser überwand Eriksson zum zweiten Mal an diesem Abend (36. Minute). Danach wurde es aber wieder auf der anderen Seite brenzlig, als Miska einen Schuss nicht festhalten konnte. Mattinen war es schließlich, der das Spielgerät aus der Gefahrenzone brachte. Auch die nächste Chance gehörte den Wild Wings, aber auch für Daniel Pfaffengut war bei Miska Endstation. Die Tigers bemühten sich in den letzten beiden Spielminuten des Mitteldrittels vergeblich um den Ausgleich, waren jetzt jedoch in Schlagdistanz.

Das dritte Drittel eröffneten die Tigers mit dem Eishockey, das die Fans von ihnen sehen wollen: Sie kämpften um jeden Zentimeter Eis. Bei den sich bietenden Schusschancen zögerten sie allerdings oftmals einen Moment zu lang – oder hatten nicht das nötige Quäntchen Glück: Michael Clarke brach bei einem Schlagschuss der Schläger, Marcel Brandt zielte über das Tor. Straubing blieb am Drücker und drängte auf den Ausgleich. Dadurch, dass ihnen nach einem Halten von Johannes Huß das fünfte Powerplay zugesprochen wurde, erhöhten sich die Möglichkeiten. Als Joacim Eriksson nach einer leichten Berührung zu Fall kam, ließen Matt Bradley und Thomas Larkin die Fäuste sprechen. Larkin musste wegen unnötiger Härte vom Eis, die Tigers hatten damit anderthalb Minuten doppelte Überzahl. Marcel Brandt suchte als erster den Schuss aus der Distanz, erfolglos. Mike Connolly probierte es aus der Nahdistanz, auch er kam nicht an Eriksson vorbei. Und dann war es doch soweit: Marcel Brandt hämmerte den Puck mit einem Schlagschuss in die Maschen und stellte den verdienten und vielumjubelten Ausgleich her (50. Min.). Damit hatten die Tigers endgültig Blut geleckt und wollten das Momentum nutzen. Unterbrochen wurde das nach einem Zusammenprall, bei dem die Schiedsrichter ein Foul von Sandro Schönberger gesehen hatten. Damit musste jetzt Straubing in Unterzahl agieren. Das Penaltykilling funktionierte aber gut, es boten sich sogar Möglichkeiten auf Konter. Parker Tuomie konnte sich allerdings nicht entscheidend durchsetzen und im nächsten Versuch jagte Nick Mattinen die Scheibe über das Tor. Bei gleicher Spieleranzahl strich ein Fernschuss von Marcel Brandt knapp am Schwenninger Gehäuse vorbei. Schrecksekunde für die Hausherren, als Hunter Miska und ein gegnerischer Spieler sich gegenseitig behinderten, der Straubinger Goalie nicht aktiv mitwirken konnte und zudem seinen Torwartschläger verlor. Mit vereinten Kräften gelang es den Tigers, den Puck aus der Gefahrenzone zu klären. Die Hausherren legten daraufhin wieder den Vorwärtsgang ein und suchten, die Entscheidung herbeizuführen. Ein weiteres Tor sollte nicht fallen und so ging die Partie in die Verlängerung.

 
Die Spannung, die ohnehin die ganze Zeit über zum Greifen war, erhöhte sich dadurch nochmals, denn das nächste Tor sollte nun über Sieg und Niederlage entscheiden: Sudden Death. Die Tigers nahmen das Heft in die Hand und beschäftigten die Wild Wings in der Defensive. Eriksson schaffte es irgendwie, einen verdeckten Schuss zu parieren; wie, das wusste er wohl selbst nicht. Bei einem Schuss von Cole Fonstad brachte der Torwart der Neckarstädter im letzten Moment seinen Schläger dazwischen. Riesenmöglichkeit für Straubing, als Marcel Brandt einen seiner gefürchteten Schlagschüsse vom Stapel ließ, der allerdings nicht durchkam. Auch Michael Clarke war im Nachstochern das Glück nicht hold. Schwenningen unterdessen lauerte auf Konter, ohne jedoch zu klaren Tormöglichkeiten zu kommen. Auch, weil Hunter Miska im Zweifelsfall die Lücke zumachte. Ab der Hälfte der ersten Verlängerung zeigten die Wildschwäne mit aggressivem Forechecking und schnellem Passspiel vielversprechende Aktionen – der entscheidende Spielzug war auch hier nicht dabei. Auf der anderen Seite scheiterten Justin Scott mit einem verdeckten Schuss und Cole Fonstad aus der Drehung. Sebastian Uvira und Tyson Spink bekamen nach einem Puckverlust die Gelegenheit auf einen Zwei-auf-eins-Gegenstoß – bei Hunter Miska war Endstation. Wieder verlagerte sich das Geschehen auf dem Eis: Diesmal wollte Justin Scott Eriksson mit einem spät zu sehenden Schuss überraschen. Dieser aber war auf dem Posten. Auch den Schuss von Tyler Sheehy parierte er. Und dann wurde ein erneuter Fehler in der Abwehr den Tigers zum Verhängnis: Hinter dem eigenen Tor verloren sie den Puck, Schwenningen hatte damit die komplette Offensivzone für sich, Miska war nicht in Position und Tyson Spink ließ sich diese auf dem Silbertablett servierte Chance nicht entgehen. Damit war die Niederlage besiegelt.

Ausblick

Das vierte Spiel der Best-of-seven-Serie gegen die Schwenninger Wild Wings bestreiten die Straubing Tigers auswärts (24.03.2024, 19:00 Uhr, Helios-Arena, Villingen-Schwenningen), das fünfte Spiel findet am kommenden Dienstag wieder in Straubing statt (26.03.2024, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Sofern nötig, sind die weiteren Viertelfinal-Spiele für 28. (auswärts) und 30. März (heim) terminiert, die Bullyzeiten werden dann entsprechend veröffentlicht.

Straubing Tigers vs. Schwenninger Wild Wings 3:4 n.V.(0:3, 2:0, 1:0, 0:1)

Tore: 0:1 (00:59) Hungerecker P. (Pfaffengut D., SH1); 0:2 (09:09) Karachun A. (Pfaffengut D., Marshall B., PP1); 0:3 (19:54) Pfaffengut D. (Platzer K., PP1); 1:3 (31:14) Lipon J. (Samanski J., Mattinen N., EQ); 2:3 (35:13) Brunnhuber T. (Clarke M., Schönberger S., EQ); 3:3 (49:45) Brandt M. (Zengerle M., Connolly M., PP2); 3:4 (76:26) Spink Tys. (EQ).

Strafen: Straubing: 17 Minuten – Schwenningen: 16 Minuten

Zuschauer: 5.635 (ausverkauft)

Schiedsrichter: A. Ansons / M. Rohatsch

Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing

Anzeige
â
Anzeige
Anzeige