Eine packende Playoffserie zwischen Straubing und Mannheim ist entschieden, eine glanzvolle Saison der Straubing Tigers jäh beendet. Viertelfinalspiel vier ging mit 3:8 an die Adler Mannheim, die sich damit den entscheidenden dritten Sieg holten und die Tigers in die Sommerpause schickten.
Ausgangslage
Die jüngste Begegnung der Playoffserie gegen Mannheim am Gründonnerstag hatten die Straubing Tigers für sich entschieden (4:1), in den beiden vorhergehenden Aufeinandertreffen aber jeweils knapp den Kürzeren gezogen (2:3 und 1:2 n.V.). Daher war die Ausgangssituation unverändert: Straubing musste gewinnen, um die Serie am Leben zu halten. Wie gehabt konnten die Tigers dabei verletzungsbedingt nicht auf die Verteidiger Trent Bourque und Benedikt Schopper zurückgreifen – für beide ist die Saison leider vorzeitig beendet. Auch Stephan Daschner war noch nicht wieder im Line-Up. Bei den Adlern Mannheim konnten Nigel Dawes und Jason Bast wieder mitwirken, dafür waren Ilari Melart und Ruslan Iskhakov nicht im Aufgebot und auch Lean Bergmann fehlte weiterhin.
Spiel
Nach noch nicht einmal 30 gespielten Sekunden wurden die ersten Strafen der Partie ausgesprochen. Im folgenden vier gegen vier setzten die Mannheimer die Straubinger Defensive zunächst gehörig unter Druck. Nach feinem Pass von Benedikt Kohl lief Chase Balisy allein auf Adler-Goalie Felix Brückmann zu, scheiterte jedoch an dessen Fanghand. In der fünften Spielminute kam Straubings Top-Reihe um Kael Mouillierat, Mike Connolly und Jason Akeson zu mehreren guten Abschlüssen – allein Brückmann hatte etwas gegen einen Treffer der Tigers. Eins-auf-Null-Situation dann auf der anderen Seite nach einem langen Pass von Denis Reul auf Jordan Szwarz, der jedoch neben das Tor zielte. Und auch in der nächsten Szene ergab sich für die Adler eine gute Gelegenheit, in Führung zu gehen: Ein Schuss von Markus Eisenschmid rutschte Parks durch, doch gerade noch rechtzeitig vor der Torlinie konnte der Puck gestoppt werden. Nach einem Scheibenverlust im Verteidigungsdrittel war es dann passiert: Borna Rendulić passte vor dem Tor quer auf Tim Wohlgemuth und dieser lupfte den Puck über die Fanghand von Tyler Parks zur 1:0-Führung ins Tor (12.). Eiskalt im Powerplay zeigten sich die Gastgeber vier Minuten vor Ende des ersten Drittels. Gerade einmal 13 Sekunden dauerte es dort, bis Nigel Dawes quer durch die Box auf Nico Krämmer passte, der ins kurze Eck zum 2:0 abschloss. Das erste Überzahlspiel der Tigers kurz vor Ende des Abschnitts brachte dagegen nichts ein.
Straubing kam druckvoll aus der Kabine und drängte auf den Anschluss, doch wieder fiel das Tor auf der anderen Seite. Matthias Plachta schnappte sich bei einem Querpass von Nigel Dawes den Puck und tunnelte Tyler Parks zum 3:0 (25.). Im direkten Gegenzug blieb den Tigers bei einer Großchance von Cody Lampl und Travis St. Denis im Nachschuss ein Treffer weiter verwehrt. Den Adlern gelang dagegen nun alles. Bullygewinn in der Offensivzone, Joonas Lehtivuori zog ab, Andrew Desjardins fälschte ab – 4:0 (28.). Parks war zudem die Sicht bei diesem Gegentreffer verstellt. Tigers-Coach Tom Pokel nahm die Auszeit, um seine Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen, doch 23 Sekunden später schlug Mannheim nochmals zu. David Wolf passte quer auf Matthias Plachta, der mit seinem Handgelenkschuss Tyler Parks keine Abwehrchance ließ. Danach wechselte Tigers-Coach Tom Pokel den Torwart, um noch einmal für einen neuen Impuls zu sorgen: Tyler Parks machte für Sebastian Vogl Platz im Tigers-Gehäuse. Kleiner Hoffnungsfunke für die Tigers, als Sandro Schönberger nach einer Körpertäuschung abzog und David Elsner den Nachschuss zum 1:5 verwertete (29.). Tim Wohlgemuth hatte bei einem Breakaway die Chance, auf 6:1 erhöhen, doch Sebastian Vogl blieb Sieger.
Straubing musste im Schlussabschnitt nacheinander zwei Unterzahl-Situationen überstehen. Bei einer weiteren angezeigten Strafe bekam Benedikt Kohl einen harten Schuss ab, blieb liegen und für David Wolf war der Weg zum 6:1 frei (43.). Die Niederbayern steckten auch in der Folge keineswegs auf, Felix Brückmann im Tor der Adler Mannheim stoppte das Unternehmen „Aufholjagd“ aber weiter mit Glück und Geschick. Bei einem Alleingang versetzte Jason Bast mit dem 7:1 dem geschundenen Tigers-Herz einen weiteren Stich (48.). Erneut in Überzahl visierte Sinan Akdağ den Pfosten an. Nächster Alleingang, nächstes Tor: Tim Wohlgemuth zockte Sebastian Vogl aus und erhöhte auf 8:1 (52.). Mario Zimmermann konnte das Ergebnis wieder etwas erträglicher gestalten: Nach gutem Forecheck seiner Mannschaft zog er ab und traf passgenau zum 2:8 (54.). Taylor Leier brachte vier Minuten vor Ende die Scheibe vors Tor und Travis St. Denis erzielte im Nachschuss das 3:8. Das bedeutete den Schlusspunkt dieser torreichen Partie. Trotz dem die Tigers alles gegeben hatten, hat es am Ende nicht dazu gereicht, die Serie noch einmal nach Straubing zu holen.
Adler Mannheim vs. Straubing Tigers 8:3 (2:0, 3:1, 3:2)
Tore:
1:0 (11:46) Tim Wohlgemuth (Borna Rendulić, Markus Eisenschmid, EQ)
2:0 (16:06) Nicolas Krämmer (Nigel Dawes, Mark Katic, PP1)
3:0 (24:30) Matthias Plachta (Nigel Dawes, EQ)
4:0 (27:30) Andrew Desjardins (Joonas Lehtivuori, Matthias Plachta, EQ)
5:0 (27:53) Matthias Plachta (David Wolf, Joonas Lehtivuori, EQ)
5:1 (28:36) (Sandro Schönberger, David Elsner, EQ)
6:1 (42:23) David Wolf (Mark Katic, Nicolas Krämmer, PP1-EA)
7:1 (47:10) Jason Bast (Markus Hännikäinen, Florian Elias, EQ)
8:1 (51:05) Tim Wohlgemuth (Borna Rendulić, EQ)
8:2 (53:20) Mario Zimmermann (Andreas Eder, Parker Tuomie, EQ)
8:3 (55:49) Travis St. Denis (Parker Tuomie, Taylor Leier, EQ)
Strafen: Mannheim: 4 Minuten – Straubing: 14 Minuten
Zuschauer: 10.311
Schiedsrichter: A. Bruggeman / G. Schukies
Spielstätte: SAP Arena, Mannheim