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Ι-Ε
(3:0) - (1:0) - (1:1)
21.03.2023, 19:30 Uhr

Sweep gegen Kaufbeuren

Begeisternder EC zieht ins Halbfinale ein

Þ21 März 2023, 23:41
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badnauheim
badnauheim

Playoff-Party im Colonel-Knight-Stadion vor 4046 Zuschauern. Der personell stark gebeutelte EC Bad Nauheim besiegte den ESV Kaufbeuren zum vierten Mal in Folge und zog durch den überraschenden Sweep gegen die Allgäuer erneut ins Halbfinale der DEL2 ein. 5:1 (3:0, 1:0, 1:1) hieß es am Ende für die Roten Teufel, für die es nach einem kurzen Break am Sonntag in einer Woche im Semifinale weitergeht. „Unfassbar. 4:0 in der Serie. Das hätte keiner gedacht. Was soll ich sagen. Die Serie war immer eng. Unser Torhüter war besser, unsere Special Teams waren besser. Heute hatten wir so viele Angeschlagene. Mein Juniorentrainer hat immer gesagt, wenn man hinterher keine Eispacks gebraucht hat, hat man kein gutes Spiel gemacht. Und wir haben schon nach dem ersten Spiel einige Eispacks benötigt. Die Mannschaft hat sich in Schüsse geworfen, förmlich zerrissen. Zwei Spiele mussten wir mit fünf Verteidigern machen. Tim Coffmans Cut sah übel aus, und dann ist er doch wieder zurückgekommen“, bilanzierte Trainer Harry Lange. Sein Pendant Marko Raita sprach von „großer Enttäuschung. Das Leben geht weiter, daraus müssen wir lernen.“

Die Kurstädter mussten auf die angeschlagenen Grayson Pawlenchuk, Mick Köhler, Philipp Wachter und kurzfristig auch auf den ebenfalls lädierten Andy Pauli verzichten. Dafür kehrten Jerry Pollastrone (nach auskuriertem Muskelfaserriss) und Marius Erk (ein Spiel Sperre nach seiner Matchstrafe vom Freitag) ins Lineup zurück. Auf Seiten der Joker tauchte zum ersten Mal in der Finne Mikko Lehtonen auf einer der vier Kontingentstellen auf. Der Kanadier Jakob Lagacé fiel der Rotation auf den Importpositionen zum Opfer. Weiterhin fehlten Fabian Koziol sowie Maximilian Hops. Tobias Echtler war nach seiner Spieldauerdisziplinarstrafe aus Spiel zwei wieder dabei.

Es ging gleich zur Sache. Simon Schütz attackierte nach 50 Sekunden in der Rundung hinter dem ESVK-Tor Top-Scorer Tim Coffman, der mit einer blutenden Gesichtsverletzung in die Kabine gebracht werden musste. Die überharte Aktion brachte dem Verteidiger eine Fünf-Minuten- plus Spieldauerdisziplinarstrafe. Die lange Überzahl nutzten die Roten Teufel doppelt: Erst schmetterte Fabian Herrmann nach nur sechs Sekunden im Powerplay den zunächst von Torwart Daniel Fießinger per Schoner abgewehrten Versuch von Taylor Vause im Nachschuss ins Netz. Dann fälschte Daniel Weiß im Slot den Puck effizient ab – 2:0 für den EC (4.).

Fast wäre bei numerischer Überlegenheit noch Treffer Nummer drei herausgesprungen, aber Weiß und Herrmann scheiterten knapp. Unter dem tosenden Applaus der rot-weißen Anhänger kehrte Coffman, der mit zwölf Stichen oberhalb des Auges genäht wurde, nach achtminütiger Behandlungspause mit Visier auf die Mannschaftsbank zurück, um kurz darauf mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch das Gäste-Gehäuse nur knapp zu verfehlen. Die besten Chancen der Gelb-Roten boten sich Oswald und Lehtonen, der bei Vier-gegen-vier zweimal in Felix Bick seinen Meister fand.

Im Laufduell mit Alexander Thiel luchste David Cerny dem Kaufbeurer die Scheibe ab und bediente Pascal Steck, der kompromisslos zum vielumjubelten 3:0 vollendete. Die Nickligkeiten auf dem Eis fanden ihre Fortsetzung in einem Gerangel zwischen Sebastian Gorcik und Kevin Schmidt. Danach knöpfte sich Marius Erk bei einem energischen Zweikampf seinen Widersacher John Lammers vor. Pollastrone und Coffman verpassten den Ausbau des Vorsprungs.

Beherzt, couragiert, mit Tempo. Bad Nauheim machte nach der ersten Pause konsequent weiter, wollte den Gästen den „Zahn ziehen“. Die Belohnung: Treffer Nummer vier durch Jordan Hickmott. Der Kanadier bugsierte einen Weiß-Schuss irgendwie ins Netz. Cerny tauchte in der 29. Minute nach einem schnellen Gegenstoß vor Fießinger auf, verzog jedoch knapp. Kaufbeuren wusste auch mit zwei Überzahlsituationen nichts anzufangen, der EC nahm das komfortable Polster mit in die zweite Pause.

Was die Bayern im letzten Durchgang auch versuchten, so richtig in Bedrängnis ließen sich die Roten Teufel nicht mehr bringen. Daran änderte das 1:4 durch John Lammers (53.) ebenso wenig wie die Tatsache, dass ESVK-Coach Marko Raita 4:51 Minuten vor der Sirene seinen Keeper Fießinger vom Eis nahm und den sechsten Feldspieler brachte. Mit einem Empty-Net-Tor machte Marius Erk 59 Sekunden vor Schluss alles klar, die Party konnte beginnen.

Die Fans feierten das Team und Trainer Harry Lange noch lange nach der finalen Sirene. Faire Geste nach der Partie: Simon Schütz entschuldigte sich für sein Foul bei Tim Coffman, der akzeptierte, ehe man sich mit einem Handshake trennte. 

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