Und kam ein Angriff doch einmal bis zum Tor durch, war spätestens bei den bestens aufgelegten Torhütern Rudolph bzw. Ohmann Endstation. Die Spannung ergab sich fast über die gesamte Spieldauer aus dem knappen Spielstand.
Beide Mannschaften kämpften bis zum Schluss um jeden Quadratmillimeter Eisfläche und so war es symptomatisch, dass ein individueller Fehler für das erste Tor des Abends sorgte. Ein Fehlpass im eigenen Drittel der Kobras konnte von GEG-Stürmer Tobias Roosen abgefangen werden und er netzte in der 22. Minute unhaltbar für Kobra-Torwart Rudolph zum 0:1 ein. Die Hausherren verstärken jetzt ihre Bemühungen, doch es sollte bis zur 53. Minute dauern, ehe Evgenij Kozhevnikov in Überzahl den Grefrather Schlussmann mit einem Schuss in den oberen rechten Winkel zum 1:1 überwinden konnte. Jetzt überschlugen sich die Ereignisse. Fast wäre Evgenij Kozhevnikov zum tragischen Helden des Abends geworden, als er im eigenen Drittel 82 Sekunden vor Ende der Partie einen Puck vertändelte und der erfahrene Grefrather Stürmer Rene Reuter dem Dinslakener Goalie beim 1:2 keine Chance ließ. Aber eben nur fast. Denn Kapitän Dirk Schmitz sprang für seinen Mannschaftskameraden in die Bresche und erzielte in Überzahl 24 Sekunden vor Ende der Partie mit einem fulminanten Schlagschuss von der blauen Linie den verdienten 2:2-Ausgleich. Man konnte deutlich sehen, dass sich über diesen Treffer wohl keiner mehr darüber gefreut hat als der Deutsch-Russe. Der Gerechtigkeit halber hätte man an dieser Stelle mit einer Punkteteilung nach Hause gehen müssen, doch bekanntlich gibt es im deutschen Eishockey kein Unentschieden.
Das Penaltyschießen musste also die Entscheidung über die Vergabe des Zusatzpunktes bringen. Nach den ersten 6 Schützen war noch immer kein Sieger ermittelt und es ging ins K.O. –System.
Auf Seiten der Kobras begann diesmal Daniel Pleger, fand aber in Marco Ohmann seinen Meister. Für Grefrath trat nun Ex-Kobra Dennis Holstein an. Er wollte den Puck vorbei an Dennis Rudolph in den rechten unteren Winkel des Tores schieben. Rudolph fuhr jedoch sein linkes Bein aus und konnte den Puck mit dem Schoner abwehren. Unglücklicherweise berührte er mit seinem Schlittschuh dabei das Torgestänge, wobei sich der Pfosten aus der Verankerung löste und das Tor auf dieser Seite um ein paar Zentimeter verschoben wurde.
Eine Eishockey-Regel besagt, dass wenn bei einem Penalty der Torwart das Tor verschiebt, ist dies als Regelverstoß zu werten und der gegnerischen Mannschaft wird ein Tor zuerkannt. Man nennt dies „technisches Tor“. Dabei ist es unerheblich, ob der Torhüter sein Gehäuse absichtlich oder versehentlich verschoben hat, genauso, wie es unerheblich ist, ob ein Spieler während der Partie absichtlich oder versehentlich hakt, hält, behindert, Bein stellt, ect. Die Maßnahme von Schiedsrichter Engelmann, auf Tor für Grefrath zu entscheiden, war somit zwar äußerst bitter für die Kobras und ihre Anhänger, jedoch absolut regelkonform.
Damit war das Spiel automatisch beendet und die Gäste nahmen glücklich den Zusatzpunkt mit auf die andere Rheinseite.
Mit seiner Leistung beim Einstand zufrieden sein konnte Neu-Kobra Daniel Grabner. Der 21-jährige Stürmer hatte sich unter der Woche den Dinslakenern angeschlossen und spielte zuletzt in der Junioren-Bundesliga für die Moskitos aus Essen. Insbesondere seine häufig gewonnenen Anspiele am Bullykreis fielen dem Beobachter positiv auf. Er trägt künftig die Rückennummer 24. Die Kobras heißen Daniel aufs herzlichste Willkommen.
eishockey.net / PM Grefrath Phoenix
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