Nach zuletzt zwei Niederlagen gegen Geretsried und Waldkraiburg warten zwei weitere schwere Gegner am kommenden Wochenende auf die Mannschaft von Zdenek Travnicek. Am Freitag geht es für den TEV zum Derby zum EHC Klostersee, ehe am Sonntag um 18 Uhr der ERSC Amberg an der Schlierach gastiert.
Ein wahrhaftiger Klassiker ist das Derby zwischen dem TEV Miesbach und dem EHC Klostersee. Beide Vereine verbindet nicht nur, dass sie ihre Eishallen noch selbstständig betreiben, sondern auch die Struktur beider Vereine ähnelt sehr einander und das Grundkonstrukt der ersten Mannschaft besteht bei beiden Clubs aus zahlreichen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs. Beim EHC zählen so die beiden Quinlan-Brüder Nicolai und Philipp zu den absoluten Leistungsträgern. Und seit kurzem ist die Quinlan-Familie wieder komplett involviert in die Geschicke der ersten Mannschaft, denn nachdem man nach fünf Spieltagen und zwei Punkten auf dem letzten Tabellenplatz stand, zogen die Verantwortlichen die Reißleine und man trennte sich von Cheftrainer Gert Acker und es übernahmen James und Dominik Quinlan, vorerst übergangsweise, die Geschicke hinter der Bande bei den Bärenstädtern. Dies führte auch gleich zu einem erfolgreichen Wochenende und man gewann am Freitag mit 1:2 nach Penaltyschießen beim bis dato ungeschlagenen Tabellenführer Erding und am Sonntag gewann man dann beim „Familyday“ mit 5:1 gegen den ESC Geretsried und feierte damit ein fast perfektes Wochenende. Grund hierfür war neben der Rückkehr der Quinlan’s hinter der Bande sicher auch Lukas Steinhauer, der zwei herausragende Leistungen im EHC Tor zeigte und somit ein Garant für die Punkte war. Der Schlussmann schloss sich nach zahlreichen höherklassigen Stationen im Sommer kurzfristig wieder dem EHC an. Die Zuschauer erwartet am Freitagabend um 20 Uhr sicher ein hochklassiges und hartumkämpftes Derby in der Grafinger Wildbräu Arena. Nicht zuletzt wollen sich die Grafinger sicher für das deutliche Viertelfinalaus im Vorjahr am TEV revanchieren. Für den TEV hingegen heißt es nach dem vergangenen Wochenende, dass man wieder in die Spur findet. Auch aufgrund der zahlreichen Ausfälle in der Vorwoche gab es zwei bittere Niederlagen und somit null Punkte was zu einem Absturz auf Platz 7 führte. Dennoch dürfte das Derby bei den Rot-Weißen alleine schon Anreiz genug sein um wieder auf die Siegerstraße einzubiegen.
Am Sonntag trifft man dann auf den ERSC Amberg. Die Mannschaft von Dirk Salinger konnte zuletzt mit 6:0 gegen den Vizemeister Peißenberg siegen und rangiert aktuell mit 13 Punkten auf Rang 6. Alle Details über den Saisonverlauf der Wild Lions hat Jürgen Bretschneider im Gegnercheck zusammengefasst.
Gegnercheck von Jürgen Bretschneider:
Nach der Vorrunde 2023/24 belegten die Wild Lions mit 51 Punkten und einem Torverhältnis von 109:90 den 8. Tabellenplatz. Unser TEV konnte beide Begegnungen für sich entscheiden (ERSC Amberg – TEV 1:5 und TEV – ERSC Amberg 7:2). In den folgenden Playoffs trafen die Wild Lions im Viertelfinale auf den TSV Erding. Nach 6 Spieltagen war die Saison des ERSC Amberg beendet.
Die Wild Lions um Headcoach Dirk Salinger präsentierten 8 Neuverpflichtungen. Timotej Pancur (Bremer Weserstars), Lucas Di Berardo (Rostocker EC), André Kral (Herford Ice Dragons), Lukas Preßl (EV Weiden U20), Tim Schlauderer (EHF Passau), Tomas Plihal (TSV Erding), Philip Endres (EV Dingolfing) und Carlo Wittor (Stuttgart Rebels) schlossen sich den Wild Lions an. Es wurden aber auch 5 Abgänge vermeldet. Timon Bätge (Rostocker EC), Janik Engler (Passau Black Hawks), Richard Stütz (jetzt ERSC Co-Trainer), Philipp Siller (EV Pegnitz) und Lukas Klughardt (unbekannt).
13 Vereine gehen im Rahmen eines Gentlemans Agreement mit 2 Kontigentspielern in die neue Bayernliga-Saison. 3 Vereine treten mit 3 Kontigentspielern an, darunter auch die Wild Lions.
Der ERSC Amberg hat nicht ganz unerwartet das Eröffnungsspiel gegen den amtierenden Bayernliga-Meister verloren. Am Samstagabend waren die Gäste vom EHC Königsbrunn vor etwa 1.500 Zuschauern über weite Strecken das tonangebende Team und gewannen verdient mit 1:4 im Stadion „Am Schanzl“.
Beim TSV Erding verlor die Amberger Truppe im Großen und Ganzen verdient mit 4:0. Defensiv hielten die Wild Lions mit viel Einsatz dem Top-Favoriten dagegen, aber nach vorne fehlte die nötige Entlastung und der gezielte Abschluss.Im Duell mit dem Rivalen aus Schweinfurt gelang dem ERSC ein 4:1 Erfolg auf eigenem Eis. Der feine Unterschied: Schweinfurt traf viermal das Torgestänge, die Wild Lions lochten viermal ein. Somit feierten die Amberger den ersten Sieg.Im zweiten Heimspiel in Folge konnten die Wild Lions den zweiten Sieg einfahren. Beim am Ende knappen 4:3 über die Schongauer Mammuts betrieben der ERSC einen regelrechten Chancenwucher und hätten die Partie vorzeitig entscheiden müssen. Im Auswärtsmatch bei den Riverrats in Geretsried folgte ein 4:5 Sieg. Der Lions-Stürmer Brendan Walkom konnte sich als Dreifachtorschütze feiern lassen.Nach einer 0:3 Führung mussten sich die Wild Lions mit einem Punkt beim Aufsteiger in Waldkraiburg zufriedengeben. Nach 60. Spielminuten stand es 3:3. Die ersten 65 Sekunden in der Overtime hatte der ERSC sogar einen Mann mehr auf dem Eis. Nur 20 Sekunden später trafen die Gastgeber vom EHC Waldkraiburg zum 4:3.Im Heimspiel gegen die Miners aus Peißenberg ließen die Wild Lions nichts anbrennen. Ein überragender Hunter Fortin, der 4 Treffer erzielte und Timotej Pancur der kein Gegentor zuließ, waren die Garanten für den 6:0 Erfolg.
Ohne der Freitagsbegegnung gegen den VfE Ulm/Neu-Ulm führt die interne Scorerwertung Hunter Fortin mit 8 Punkten (5 Tore / 3 Assists) vor Brendan Walkom mit 7 Punkten (4 Tore / 3 Assists), gefolgt von Michael Kirchberger mit 7 Punkten (3 Tore / 4 Assists) und Marco Pronath ebenfalls mit 7 Punkten (2 Tore / 5 Assists) an.
Personalupdate:
Die Personalsituation bleibt weiter angespannt und so kommen zwar ein Großteil der Ausfälle zurück ins Aufgebot. Dennoch werden die Langzeitverletzten Nick Endress, Johannes Bache rund Alexander Kirsch weiterhin fehlen. Zudem werden am Wochenende Aziz Ehliz (Unterkörper) und Michael Grabmaier (krank) fehlen.